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Vo chlyne Lüte


ZWERGENSAGEN FEEN- UND FÄNGGENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NEU MITGETEILT VON C.ENGLERT-FAYE


MIT BILDERN VON BERTA TAPPOLET

TROXLER-VERLAG BERN


D Kind im Fenkahus

Do sind amol a Büebli und a Meiggeli ima Wald beim Erdbeerna an ara Fenki verko, und D Fenki stoht a, schwätzt fründli mit na und verzögglet sie, daß sie mitra gönd is Fenkahus; dert spert sie aber dia arina Tröpfli in Schwynstall und will sie mästa und mit der Zyt metzga, brotan und essa. S duret es Wyl, und D Fenki will luega, ob d Kind afanga lybig gnueg seien. In der Tür zem Schwystall ist an Astloch gsi, und do rüeft sie derdur yhi: «Büebli, gang, heb amol dv Zeigfingerli ussa, do dur das Löchli, i gib der a Krömli », und derwyl stoht sie mit dem offna Messer unter der Schoß schon grüst, i ds Fingerli z haua. S Büebli het gschwind en Schwyzah uf vom Boda gha, und dä steckts zum Löchli ussi: «Se, Fenki, do wär my Zeigerli!» D Fenki merkts nuit, daß s en Zah ist, nimmt ds Messer füra und will Speck und Fleisch abem Fingerli probiera; aber, du lieba Gott! ab dem Fingerli sind halt lützel Lempa zschnyda gsi. «S ist ja noch luter Bei», jommeret sie, «du magst s Mästa noch verlyda!» S Büebli zücht syn heinerna Zeiger zrugg, und D Fenki fot uf a neus a fuettera und hebt da Kinda noch meh



Vo Chline Luete-106 Flip arpa

zua as früehjer. Jetzt, arno! vergißt sie, beim Fuettera d Tür z hschlüßa, und goht druf furt a Wyl dem Wald zua. S Büebli merkts, truckt s Fälieli, macht uf: «Kumm weidli, Schwösterli, mer springen heim!»

I 10111(1 und unbekannt sind sie gsi, und do gönd si dia zwe arina Kind halba 1. tod i dem Wald und zem Uglück könnt sie dua noch zem e breita tüfa Bach, wo sie nit üben könnd. Kama si tenka, wia sie jetzt dra sind: vor na sehen sie weder wyt noch nach a Brugg oder an Steg, und hinder na kunnt D Fenki zfahra. Aber tif eimol sind na Entli zuehi gschwumma und hend a jedweders sorgsam über da Bach träga. Grad sind sie üben gsi, so kunnt hinna D Fenki gloffa, aber dur de Bach z watta traut sie si halt nit. Sie wills noch listig afoh und rüeft da Kinda fründli zua: «Ja, tif der ganza haha Welt, sägen mer, ihr Herzkäferli, wia sind ihr ohni Weg und Steg über das wild Wasser ko?» S Büebli rüeft : «Jo, mv gueti Fenki, mir hend is a Brett ufs Füdli gnagelt und sind asaweg hergschwumma.» D Fenki isch so närrsch und glaubt, was ara s Büebli fürgit, und naglet si richtig au a Brett ufs Hinter und setzt si dermit ufs Wasser und meint, sie könn jetz au üben schwümma. Aber der Wildbach ryßt sie aba, wia sie au zabblet und werchet, und s schlaht sie im rucha Rinnsal halt meisterli um. S Büebli am Bort lacht derbei, daß es de Buch heba mueß, und nimmt dua sy Schwösterli am Arm, goht guets Muets wyter und kunnt mitsamt dem Schwösterli glückli hei zem Ätti.


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