Vo chlyne Lüte
ZWERGENSAGEN
FEEN- UND FÄNGGENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ
NEU MITGETEILT VON C.ENGLERT-FAYE
MIT BILDERN VON BERTA TAPPOLET
TROXLER-VERLAG BERN
Wildrnannlis schlecht Wetter
Auf dem Waldhoden oberhalb Haldenstein hatte ein Bauer seinen Maiensäß. In einer Höhle unweit davon hauste ein Wildmannli. Das half mitunter beim Füttern und Melken aus, wenn der Mann einmal nicht zur Zeit da war, weil er krank lag oder Geschäfte hatte. Einmal schneite es so stark, daß der Bauer nicht wagte, hinaufzugehen, und so blieb er vier Tage drunten im Tal und meinte, das Wildmannli werde ihm das Vieh, wie so oft schon, aufs beste besorgen. Am Abend des vierten Tages war der Himmel noch ganz bedeckt, am Morgen hell, der Föhn ging, und es taute, daß es troff. Ungesäumt
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machte der Mann sich nach dem Waldboden auf; aber wie er in den Stall trat, da war alles bös bestellt. Das Vieh brüllte vor Hunger und hatte die Barren angekerft, die Kühe waren nicht gemolken und hatten bresch, gemistet war auch nicht, nichts war besorgt. Knurrend und murrend machte sich der Bauer an die Arbeit und hatte vollauf zu tun, um allen Schaden gut zu machen.
Aber nach einigen Tagen, da kam der Fängg wieder wie sonst in den Stall und machte sich dort zu schaffen. Da schalt ihn der Bauer und sprach: «Gell, allawyl in myn Stall go hogga, das tuast! Aber für mi Vehli luaga, wia versprocha liest, das magst fit!» Da antwortete das Männlein:
«Wenn alh Wetter Wetter sind, Das leidist Wetter ist der Wind!» |
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