Vo chlyne Lüte
ZWERGENSAGEN
FEEN- UND FÄNGGENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ
NEU MITGETEILT VON C.ENGLERT-FAYE
MIT BILDERN VON BERTA TAPPOLET
TROXLER-VERLAG BERN
D Alpmueter
Einmal im Spätherbste ging ein Jäger in Laguz an einer Alphütte vorbei und hörte darin Geräusch und Getümmel, nicht anders, als wenn Senn und Beisenn im Hochsommer vollauf an der Arbeit sind. Da wurden Brenten gebrüht, Kessel gefegt, Kuhketten herumgeworfen, daß es klang und klirrte. Der Gwunder stach den Weidmann, und er ging und schaute durch ein Astloch in die Alphütte hinein. Da sah er die leibhaftige Alpmutter: Ein altes, buckliges Weiblein stand am Herde, eifrig mit Kochen beschäftigt. Rings um den Herd herum tanzte eine Schar sonderbarer Tierlein, das eine ein Salzbüchslein, das andere eine Kochkelle, dieses einen Seihwisch, jenes ein Messer in den Vorderpfoten haltend. Eines der hüpfenden Geschöpfe trug nichts in den Pfoten. Zu dem wendete sich plötzlich das Weiblein
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und schnarzte: «Hans-Chäsperli, choz mer Schmalz!» Und siehe da, das Hans-Chäsperli erbrach Schmalz in Hülle und Fülle. Dem Jäger aber sprang die schwarze Angst in den Nacken, und er lief, daß ihm's Herz im Halse schlug.
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