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Schweizer Märchen Sagen und Fenggengeschichten


Neu mitgeteilt von Curt Englert-Faye

1984

ZBINDEN VERLAG BASEL


D'Binziger Chue

Es seid es Pürli zu syner Frau, es weil goge-n-e Chue chauffe. So seit sy Frau zue-n-em: «Ja, de wirscht e türi beibringe.» Do seit de Ma: «Ja, de chascht dänn luege.» Und do gaht er uf de Mert, und do ischt det es Mändeli miteme Chucli und do seit er zunern: «Mano, wie tär das Chueli?» Und so seit das Mandeli: «A gsehnder, i gib si urne-n-en Schilig.» Do seit er: «He, da isch nüd vil, warum gänd er mer si urne-n-en Schilig?» Do seit das Mandeli: «He, i wil ech's säge:



Schw. Maerchen Sagen-261 Flip arpa

«si mag das Heu nüd byße,
si mag vor Angscht nüd schyße
und git kei Milch dezue
und ischt die alt Binziger Chue.»

Do chauft si de Ma und füehrt sie hei. Do seit er zur Frau: «Wa meinscht?» Do seit si: «He s'ischt e bravs Chueli. aber de wirscht au brav zahlt ha!» Do seit er: «He, so rat emal!» Do seit si: «Nün Tuble.» Do seit er: «Hasch nüd erate. muescht weniger rate.» Do seit si: «Acht Tuble» — und so abe bis uf feuf Guldi, 4, 3, 2, 1 Gulden, 30 Schilig, 20, 10, 5, 4, 3, 2 Schilig. Jez rati nüme. Ein Schilig!» «Jez häsch es ufeimal erate.» Do füert er d'Chue in Stal und git ere brav z'frässe, Heu und Gras. Do git si der erscht Tag ei Maß Milch, und do git er ere nameh z'frässe, do git si der ander Tag zwo Maß Milch und e so furt bis uf zwölf Maß. Und so seit er zur Frau: «Ghörscht, jez hämmer e schöns Häuptli Veh und jez wil j mittere z'Mert und wil si verchauffe. «Do seit d'Frau: «Ja, isz wirsch si wieder wele go verchauffe und dann chunscht vilicht en Schilig über.» Und do seit er: «He, de chascht ja dänn luege», und do gat er mittere uf de Mert, und do chunt eine und seit: «Ghöred ihr. Mano. ihr händ da es Gstaatshäupli Veh, was wänd er defür?» Und do seit er: «Hundert Guldi und gwüß e keis Äugerli weniger, gsehn. der, si git al Tag zwölf Maß Milch.» Und do chunt er die hundert Guldi über, und do häb d'Frau wider müese-n-ufe rate vo eim Schilig bis uf hundert Guldi.


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