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Schweizer Märchen Sagen und Fenggengeschichten


Neu mitgeteilt von Curt Englert-Faye

1984

ZBINDEN VERLAG BASEL


Der wild Jeger

I der Nächi vo Aarwange isch es Guet, Moosberg heißt es; dört het vor alte Zyte-n-e Freiherr gläbt. De het nid chönne sy und läbe, ohne uf d'Jagd z'ga, und het doch nie öppis schieße chönne. Er het gjagt, syg Sundi gsi oder Wärchti, und mit sym Jagdgfolg isch er dür die schönschte Chornfälder



Schw. Maerchen Sagen-173 Flip arpa

gsprängt, und het mit bösem Übermuet zerstört, was syni Pure mit Müe und schwärer Arbeit pflanzt hei. «Lueg», het im sy Frou mängisch gseit, «du versündigescht die a de Mönsche und gege Gott!» Aber er het nid welle lose, und mängischt sy die arme Pure cho und sy uf in Chneu nidergfalle und unger Träne hei si-n-e bäte, er möcht ne doch in Saate schone; aber alls het nüt ghulfe. Svs Härz isch halt hert gsi wie-n-e Stei.

Einischt, wo-n-er wider het wölle-n-uf d'Jagd, het-n-e d'Frou wider ermahnt, deheim z'blybe, si wüssi wohl, daß er aber nüt hei bring und d'Fälder träge so schöns Chorn, und's wär doch schad, wenn er das jez alls mit syne Rosse vertrampi. Do het de Ritter agfange-n-ufbegäre-n-und flueche und seit: «Vo der Frou b-n-i mer nit befäle und jez wott i uf d'Jagd, und's Donnerwötter söll mi erschlo, schieße-n-i hüt nüt!» Das Wort isch gsproche gsy und der Himmel het's ghört.

Der Tag über isch grüsli heiß gsy; der Himmel im Wätterloch het sich überzoge mit schwarze Wulke und es gfürchigs Gwitter isch cho. D'Chnächte händ de Freiherr gmahnt und zu-n-im gseit, er möcht doch hei go, es chöm es böses Wärter. Aber er het si nüt dra gchehrt. Es het im numme-no me gfalle, wenn's so rächt gchrachet und tschätteret het und isch halt wyter gritte. Aber o weh! — wo-n-er grad uf ene Hirsch wort aschlo, do chlepft's, wie no nie so, und tot nidergstreckt vom Blitz erschlage isch er am Bode gläge.

Syder ghört me no jez gäng, wenn's anger Wötter wott gä, im nämlige Wald jage; dütli ghört me, wie d'Hüng bälle-n-und d'Jagdhörner rüefe.


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