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ALPENSAGEN


UND SENNENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NACHERZÄHLT VON C. ENGLERT-FAYE

BUCHCLUB EX LIBRIS ZURICH


DER HIRT UND DER BAR

Einem Hirten, der im Walde nach einem entlaufenen Rinde suchte, begegnete plötzlich auf einem kaum fußbreiten Pfade am Rand einer Fluh ein großmächtiger Bär. Beide blieben stehen und musterten einander. «Mach mer keini Stempeneie, du Stopfli», sagte der Hirt, «lueg, i mueß do dure-nund wenn's all Mumpfel en Ma chost. Gschwind, gang mer us Weg, i ha my Bsunderig gern apartig!» Da stund der Bär auf die Hinterbeine und zeigte dem Fürchtenichts seine Pratzen und seine Zähne. «Jä, so, umtrohlet isch au gfalle», sagte



Alpensagen-223 Flip arpa

der Hirt, «witt mi, so Boi mi, aber heb sorg, susch chuntsch frörnd Händ j d'Hoor über.» Da erhob der Bär fauchend seine Tatzen. «Chumm nume z'Tanz, du Donners Läcker, wenn's di glustet! I will di scho päckle, daß warm git!» Da brummte der Bär und bewegte sich vor. «So jez isch de gnueg, du Fekkelschätzer, du muesch mer hindersig uf Rom!» rief da der Hirt und umschlang den Meister Mutz mit nervigen Armen, als wär's am Schwinget auf ebenem Grasboden - und beide stürzten über die Fluh ab. Der Bär, der schwerer war, kam im Falle unten zu liegen und blieb tot auf der Stelle. Mit einem Ruck löste sich der Hirt aus der Umschlingung und stand auf. «So gsehsch jez, du Thorejoggel, was hani der gseit, jez bisch du tot, i aber nit!»


Copyright: arpa, 2015.

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