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ALPENSAGEN


UND SENNENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NACHERZÄHLT VON C. ENGLERT-FAYE

BUCHCLUB EX LIBRIS ZURICH


VO EIFÄLTIGE FRAUELINE

Es isch einisch e Ma und e Frau gsi. We der Ma es paar Batze het chönne-n-uf d'Syte tue, so het er se-n-i Schaft gleit, glachet und gseit: «Das isch öppis für en alte Ma.» Dermit het er gmeint, er weil de dervo bruche, wenn er alt syg.

Einisch isch d'Frau eileini deheime gsi. Du het's a der Türe gchlopfet. E Bättler het es Almuese gheusche. D'Frau het dänkt, das syg jez der alt Ma und het ihm libermänts alls gä, wo-n-im Schaft gläge-n-isch.

Z'Obe-n-isch der Ma hei cho. Du frogt er: «Und de, was isch gange, wo-n-i furt gsi bi?» Du seit d'Frau: «He, der alt Ma isch de do gsi.» — «Wele-n-aite Ma?» —«He, dä, wo du-n-ihm albe Gäid ewägg tuesch. I han ihm's du grad gä.»

Ändtiige het der Ma begriffe, was gange-n-isch. Du het er afo em Frauen wüescht säge. Jetz göi er furt, het er am And gseit, wenn er e dümmeri fing, weil er de urne cho.

Derno isch er furt. Du isch er in es Dorf cho. Do het e rychi



Alpensagen-215 Flip arpa

Wittfrau der Ma j Bode to gha. Ar isch vor dere-n-ihres Hus gange-n-un isch härechneulet u het d'Hang über d'Auge gleit un a Himmel uehe gluegt. Gly druf isch es Pfäischter ufgange. D'Frau isch cho u het es Tuech usgstaupet. Derno het sie der Ma gseh u ne gfrogt: «Was machsch du do?» — Dä seit: «He, i luege, wo's düre geiht.» — «Wodüre de?» — «I Himmel. J bi von abegheit. Jetz sueche-n-i 's Loch für ume-n-uehe z'cho.» —«Jä, isch das de wohr?» —«Jo waeger isch's wohr! Dy Ma isch au vor dreine Tage uehe cho.» —«Ee, das freut mi jetz au, daß er im Himmel isch und nid ame-n-angere-n-Ort! Was macht er? Was seit er au?» —«He, neue nid vil.» — «Wie geiht's ihm au?» — «He guet u nid guet.» — «Jo worum de?» — «Er isch drum mit em Gäld voruse cho.» — «E aber au, was du nid seisch!» — «He jo, dänk wohl. Aber däm chönnt me-n-abhälfe.» — «Jä, wie müeßt me de das achehre?» — «Schick em halt öppis. I wett's am Änd ufe bringe.» — «O, do wär i grüseli froh! Wart e chly. I will reiche. J bi gly urne do.» Sie goht und reicht es Schübeli u bringt's em. «J hätti gwünd Chummer, wenn i glaubti, er müeß chum tue. J löi ne de grüeße. Er söll fit Längizyti ha!» —«Jo, jo, i will's usrichte.»

Dermit het si der Ma dervogmacht. Hie und do het er hingere gluegt. Er het gförchtet, es chömm ihm öpper nohe. Ändtlige isch er heicho. Du het er's Gäld uf e Tisch gheit, daß es het gchlingelet u gseit: «Lue urne, Fraueli, i bi urne do. Die schleuischt bisch nid, aber j ha doch no e dümmeri gfunge.»


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