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ALPENSAGEN


UND SENNENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NACHERZÄHLT VON C. ENGLERT-FAYE

BUCHCLUB EX LIBRIS ZURICH


DER VERDINGBUEB UF EM AELLMIG

Vor vilne Johre-n-isch uf em Ällmig e Bur gsi. Dä het e Verdingbueb gha. Uf em Hoger obe het der Bur e Weid gha, u der Bueb het all Obe der War 's Gläck uehe treit. So het er au einisch z'Obe spät der Wäg unger d'Füeß gno; ire Hang het er der Fuetterchübel treit. Ungerwägs dräiht er si um u luegt hingere-n-über e Hoger us. Was gseht er eismols? Do steiht armsläng vor em zuehe-n-e Tisch. Vier Here-n-i altmodische Chleidere, wie me se äi Rung nid treit het, sitze-n-um e Tisch urne-n-u spile. Du reckt der Bueb prezis i Fuetterchübel yhe-n-u streut e Hampfele Salz u Mähl über die vier Here-n-un übere Tisch. Un im Schwick dräiht er si um, macht si dervo u luegt nid lang urne.

Drufabe het er d'War gefuehret wie gäng un isch der glych Wäg urne gäge hei. Do, wo vorane die vier Here gspielt hei, isch niemer meh gsi. Das het er scho vo wytems rnöge-n-erchenne. Aber wie-n-er nöher chunnt, geseht er uf cm Bode-n-e Hufe Gäld. Gleitig isch er derhinger har u het der Fuetterchübel



Alpensagen-179 Flip arpa

gfüllt, derno 's Seckli; fascht het er's nid möge träge. Deheime het er's im Gade-n-imene-n-alte Schaft verstoße. Jez hätt er's ungwärchet chönne u nümme müeße bös ha - denn er het schwär müeße schindte-n-u raggere bym sälbe Bur. Aber er het nüt derglyche to u niemere es Wörtli dervo gseit.

Sider isch mängs Johr düre. Der Bueb isch größer worde-nun isch mit dem Bur sym Meitli gange. Der Alt het nüt dervo gmerkt. Aber wie seit me: Z'Lieb u z'Leid wird eim alls gseit. Mi het ein Bur z'merke gä, er söll de der Mähre zum Aug luege, so lang es Zyt syg. Es chönn au e chlyne Baum es großes Dulier ha. Die zweu ließe sie nid däwäg b gschire.

Em Bur het me das umen-n-einisch bruche z'säge. Uf der Stell het er's Meitli j d'Hüpple gno. Das het nid lang glaugnet. Jez isch 's Für ganz im Dach gsi.



Alpensagen-180 Flip arpa

Drufabe het er em Chnächt 10 säge, er söll i die binger Stube cho; er heig öppis mitem z'rede. U dütsch u dütlich het er em gseit, das toi er de nid; da bruch er nüt z'sinne. — Was er si de syner z'erchlage heig, het der Chnächt gefrogt. — Seit der Meister, was er eigetli au meini: en Buretochter, u de grad sys einzig Ching, un e arms Chnächtli! — Es düech ne, we's urne das syg, sötti de no alls i d'Gredi cho, het der Chnächt gseit u het sys Gäld us ern Gade-n-abe greicht un uf der Tisch gheit. Jez het der Bur angeri Auge gmacht u süferli afo anger Saite-n-ufzieh. Am And het er d'Milch ganz abeglo u nüt meh dergäge gha. 's Gägespiel, meh weder urne froh isch er gsi, daß es däwäg gange-n-isch.

Wie's wyter gange syg? He, giy druf hei si Hochzyt gha. Mi cha nid säge, daß ne überus guet gange wär, aber au nid schlacht. Ahi Johr isch es Ching cho. Eso wie's by üsereim au isch. U we's über Eggs geiht, speichet me-n-am Charrli, bis's nümme chiehret, u we d'Ching nohe si, lauft mängs ringer, u was me chum cha reise, chunt nüschti no gäng i d'Gredi.


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