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ALPENSAGEN


UND SENNENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NACHERZÄHLT VON C. ENGLERT-FAYE

BUCHCLUB EX LIBRIS ZURICH


DIE TOD MUETER UND S' BÜEBLI

Es ist amol a Mueter gsi, und dia het a Büebli gha, und das Büebli ist ara lieb gsi, wia sus nüt uf der Welt, und 's Büebli wär syner Mueter au dur' na Für gsprunga. Aber d'Mueter erkranket und stirbt, und do ist dem Büebli gsi, a's gehret's nümma z'leba, und de ganza Tag Bets gröret und au d'Nacht noch. Wo's het wella schlofa, ist em d'Mueter in Sinn und 's Wasser i d'Auga ko. Wias' aber gega Mitternacht goht, und 's Büebli noch allawyl wach und trurig i sym Bettli lit, goht eismols d'Tür vom Schlofkämmerli langsam uf, und wia s'Büebli erschrocka luaga will, wer kemm, stoht syni gstorba Mueter vorem, ima schneewyßa Kleid, nu am Ärmel sei a schwarzes Tüpfli gsi. Fründli seit sie zum Kind: «Gelt, Hansli, du kennst mi noch?» —«Jo fryli, kenn i di noch.» — «So gang», seit d'Mueter wider, «und wüsch der d'Auga-n-us



Alpensagen-153 Flip arpa

und bet für mi andächtig an Rosakranz, daß mer do my Tüpfli am rechta-n-Armel vergoht, derno bin i ohni Makel und kumm in Himmel.)> So seit sie und verschwindet druf. 's Hansli springt gschwind us' am Bett und betet kneuliga an Rosakranz, und wia's mit dem letzta Stückli ist fertig gsi, so erschynt em d'Mueter noch amol, aber ohni Tüpfli am rechta-n-Aermel, über und über wyß wia Schnee, und lieblig wia-n-an Engel dütet sie gega Himmel und seit: «Hansli, jetz kummi uffi!» und verschwindet, und dem Hansli wird wohl ums Herz und er vertschioft ruebig.


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