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ALPENSAGEN


UND SENNENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NACHERZÄHLT VON C. ENGLERT-FAYE

BUCHCLUB EX LIBRIS ZURICH


D' CHINDSMÖRDERI

Emol het e Hirt 's Veh in Wald ustribe. Do ghört er in de Stude-n-e chlys Chindli gryne. Er goht go luege, findt aber niene nüt und seit: «J ghöre di wol, i gseh di aber fit, j weiß fit, wer dys Müeterli isch!» Und wider ghört er es fyns Stimmli, das seit: «Mys Müeterli wott hüt Hochsig ha. Es het drü chlyni Chind vergrabe; 's erscht het es is Wasser gheit, 's ander under de Mischt vergrabe, und mi i grüene Wald use treit und mit Laub und Aeschte zuedeckt!

Ufs Mol gseht do de Hirt im Laub under de Stude es tots Chindli ligge. Er nimmt's ufe-n-Arm und goht mit em is Wirtshus abe, wo's grad Hochsig gha hend, und obe-n-am Tisch isch d'Brut gsässe. Seit das tote Chindli: «Gsägn'ech Gott, gsägn'ech Gott, ihr Hochsiglüt! Die obe-n-am Tisch isch mys Müeterli. Ach, Mueter, du darfscht keis Chränzli träge. Du



Alpensagen-152 Flip arpa

hesch drü chliny Chind vergrabe. 's erscht hesch is Wasser gheit, 's ander under de Mischt vergrabe und mi in grüene Wald use treit und mit Laub und Aeschte zuedeckt.» Seit d'Brut: «Und wen j söll euri Mueter si, so schlag mi der bös Geist derfür!» Und wie das Wort gseit isch gsi, do isch der bös Find j d'Stube broche-n-und het grüeft: «Chum wägg, chum wägg, vom Tisch ewägg! Mit mir muesch jez trinke Schwäfel und Päch!» Und nimmt se by der Hand und füehrt se furt zum Helletor; dört sitze drei Gottbhüetis dervor. Der erscht seit: «Willkumme-n-yne!» Der ander schänkt ere-n-en Bächer voll Bluet, der dritt stoßt se-n-i d'Hell abe, wo sie am tüfschte-n-isch.


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