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Märchen aus England Schottland und Irland


Illustrationen


von Antje Schönau

Märchen europäischer Völker


Die Warnung vor dem Sturm

Vor langer Zeit kam einmal ein Fremder ins Dorf. Der fand Unterkunft in derselben Nacht, in der er gekommen war, und blieb dort lange Zeit hindurch. Am Abend fuhr er mit den Fischern aufs Meer hinaus, und niemand wußte, wer er war und woher er gekommen war.

Eines Abends nun fuhren sie hinaus, und er war bei ihnen, und sie fuhren eine ganze Zeit lang an jenem Abend, etwa so lange, wie man nach Duichealla oder nach Rinnin hinüber braucht. Als die Nacht über sie hereingebrochen war, sagte er - der Fremde -, sie sollten eilen, nach Hause zu kommen, denn es würde ein Sturm losbrechen.

Sie kehrten um und ruderten unter Aufbietung aller Kräfte in großer Geschwindigkeit der Küste zu. Er gab dem Bootsmann drei Ringe und sagte ihm, wenn er eine schlimme große Woge auf sich zukommen sähe, solle er ihr einen Ring entgegenwerfen.

Sie machten sich eilig auf den Heimweg. Hinter ihnen erhob sich eine Riesenwoge. Sie hätte das Boot zum Kentern gebracht, wenn sie es überspült hätte. Aber der Bootsmann warf ihr einen Ring entgegen. Da legte sie sich. Das gleiche tat er ein zweites und ein drittes Mal, und so erreichten sie die Küste. Sie kamen unversehrt und wohlbehalten an Land. Von dem Fremden aber fehlte jede Spur. Sie wußten nicht, wo er geblieben war, und er wurde hinfort nicht mehr gesehen. In jener Nacht wurden achtzehn Frauen zu Witwen.


Copyright: arpa, 2015.

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