Märchen aus England Schottland und Irland
Illustrationen
von Antje Schönau
Märchen europäischer Völker
»Offne die Türe, mein Liebling, mein Kind,
öffne die Tür, mein Liebes.
Denkst du der Worte von dir und von mir
draußen beim Brunnen am Ende der Welt?«
»Versprochen ist versprochen«, sagte die Stiefmutter, »geh und öffne die Tür augenblicklich.« Denn sie war überaus froh, daß das Mädchen einem kalten, nassen Frosch gehorchen mußte.
Also ging das Mädchen und öffnete die Tür, und richtig, da saß der Frosch vom Brunnen am Ende der Welt. Und er hüpfte und hüpfte, und er sprang, bis er bei dem Mädchen war, und jetzt verlangte er:
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»Nimm mich empor, mein Liebling, mein Kind, nimm mich aufs Knie, du mein Liebes. Gedenke der Worte von dir und von mir draußen beim Brunnen am Ende der Welt.« |
Also nahm sie schließlich den Frosch auf ihren Schoß, und er lag da eine Zeitlang und sagte dann:
»Gib mir nun Essen, mein Liebling, mein Kind, gib mir nun Essen, mein Liebes. Gedenke der Worte von dir und von mir draußen beim Brunnen am Ende der Welt.« |
»Nimm mich ins Bett mit, mein Liebling, mein Kind, nimm mich ins Bett mit, mein Liebes. Gedenke der Worte von dir und von mir draußen beim Brunnen am Ende der Welt.« |
»Tu, was du versprochen hast, du Störrische. Versprochen ist eben versprochen. Tu, was er verlangt, oder ich werfe dich samt ihm hinaus.«
Also nahm das Mädchen den Frosch mit in ihr Bett, hielt ihn sich aber so weit ab wie nur möglich.
Dann, als der Tag eben anbrach, was verlangte da plötzlich der Frosch?:
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»Hau ab meinen Kopf, mein Liebling, mein Kind, hau ab ihn, mein einziges Liebes. Gedenk des Versprechens, das du mir gabst dort an dem Wasser, dem kühlen.« |
Wie überrascht war die Stiefmutter, als sie am Morgen statt des ekligen Frosches den jungen Prinzen erblickte, und sie war alles andere als erfreut, das könnt ihr mir glauben, als der Prinz erklärte, er werde ihre Stieftochter heiraten, weil sie ihn erlöst habe.
Sie heirateten also und zogen davon, um in dem Schloß seines Vaters, des Königs, zu leben, und das einzige, was die Stiefmutter tröstete, war der Gedanke, daß es nur durch sie so gekommen sei, daß ihre Stieftochter einen Prinzen zum Mann bekam.
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