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Märchen aus England Schottland und Irland


Illustrationen


von Antje Schönau

Märchen europäischer Völker


Wie Jack sein Glück suchen ging

Es war einmal ein Junge namens Jack, und eines Morgens ging er auf und davon, um in der Ferne sein Glück zu versuchen. Er war nicht lange unterwegs, da traf er eine Katze.

»Wohin gehst du, Jack?«fragte die Katze.



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»Ich bin unterwegs, um mein Glück zu versuchen.«

»Darf ich mit dir gehen?«

»Ja«, sagte Jack, »je mehr, desto besser.«

So gingen sie weiter, tripp-trapp, tripp-trapp.

Etwas später trafen sie einen Hund.

»Wohin gehst du, Jack?« fragte der Hund.

»Ich bin unterwegs, um mein Glück zu suchen.«

»Darf ich mit dir gehen?«

»Ja«, sagte Jack, »je mehr, desto besser.«

So gingen sie weiter, tripp-trapp, tripp-trapp.

Etwas später trafen sie eine Geiß.

»Wohin gehst du, Jack?«fragte die Geiß.

»Ich bin unterwegs, um mein Glück zu suchen.«

»Darf ich mit dir gehen?«

»Ja«, sagte Jack, »je mehr, desto besser.«

So gingen sie weiter, tripp-trapp, tripp-trapp.

Etwas später trafen sie einen Stier.

»Wohin gehst du, Jack?«fragte der Stier.

»Ich bin unterwegs, um mein Glück zu suchen.«

»Darf ich mit dir gehen?«

»Ja«, sagte Jack, »je mehr, desto besser.«

So gingen sie weiter, tripp-trapp, tripp-trapp.

Etwas später trafen sie einen Haushahn.

»Wohin gehst du, Jack?«fragte der Haushahn.

»Ich bin unterwegs, mein Glück zu suchen.«

»Darf ich mit dir gehen?«

»Ja«, sagte Jack, »je mehr, desto besser.«

So gingen sie weiter, tripp-trapp, tripp-trapp.

Ja, sie gingen so lange, bis es fast dunkel war, und sie überlegten, wo sie wohl die Nacht zubringen könnten. Da sahen sie von weitem ein Haus, und Jack sagte, sie sollten warten, während er hingehen und durch das Fenster schauen wolle. Und da saßen ein paar Räuber drin, die ihr Geld zählten. Jack ging zurück und ordnete an, sie sollten warten, bis er ihnen ein Zeichen gäbe, dann aber so viel Lärm machen, wie sie nur könnten. Als sie alle bereit waren, gab Jack das



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Zeichen, und wie auf einen Schlag begann die Katze zu miauen, der Hund zu bellen, die Geiß zu meckern, der Stier zu brüllen und der Haushahn zu krähen, und das alles zugleich machte ein so greuliches Getöse, daß die Räuber erschreckt davonliefen.

Nun gingen sie hinein und nahmen von dem Haus Besitz. Jack fürchtete, die Räuber würden in der Nacht zurückkommen, und als es Zeit zum Schlafengehen wurde, setzte er die Katze in den Schaukelstuhl, hieß den Hund sich unter den Tisch legen und die Geiß oben ins Haus gehen. Den Stier führte er in den Keller, und der Haushahn flog hinauf unter das Dach, und Jack selbst ging zu Bett. Als die Räuber sahen, daß alles dunkel wurde, schickten sie einen Mann zu dem Haus, um nach ihrem Geld zu sehen. Aber sehr schnell kam der angstbebend zurück und erzählte ihnen, was er erlebt hatte.

»Ich ging zurück zu dem Haus«, sagte er, »trat ein und wollte mich erst einmal in den Schaukelstuhl setzen, aber da saß eine strickende alte Frau, die ihre Stricknadeln in mich hineinstieß.« —Ihr wißt natürlich: Es war die Katze!

»Ich ging nun zum Tisch, um das Geld zu suchen, aber da war ein Schuhmacher, der mich mit seinem Pfriem bearbeitete.« —Ihr wißt natürlich: Das war der Hund! »Ich ging jetzt hinauf, aber da war ein Mann beim Dreschen, der mich mit seinem Dreschflegel hinunterjagte.« — Ihr wißt natürlich: Das war die Geiß.

»Nun ging ich in den Keller. Dort aber hackte ein Mann Holz und schlug mit seiner Axt nach mir.« —Ihr wißt natürlich: Das war der Stier.

»Aber durch alles das hätte ich mich nicht vertreiben lassen, wenn nicht oben auf dem Haus ein teuflischer kleiner Kerl gewesen wäre, der immerfort rief: >Wirf ihn mir her!« Und das - war eben das Kikeriki des Haushahns.


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