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Deutsche Kinder- und Hausmärchen


Illustrationen von Sigrid Witzig

Märchen europäischer Völker


Die sieben Schwäne

Der Graf Carolus hatte mit seiner Gemahlin in hohem Frieden bis an das Ende ihrer Tage gelebt und durch sie die Idee bekommen, daß es lauter gute und gar keine bösen Weiber geben könne. Ihre fast zwanzigjährige Ehe war mit sieben Söhnen und einem Töchterchen, welches viel jünger als seine Brüder war und der kleine Spätling genannt ward, gesegnet. Diese Söhne waren schon stattliche Buben und die ältesten sogar mannhafte Ritter, als ihre Mutter an einem Schlagflusse starb und sie alle in die größte Betrübnis versetzte. Der jüngste der Söhne war im dreizehnten Jahre, Kunigunde im zehnten, und es sah äußerst betrübt aus, den gebeugten Vater mit seinen tief trauernden acht Kindern der geliebten Leiche folgen zu sehen. Es herrschte auch eine lange Zeit nachher die tiefste Trauer im ganzen Schlosse, bis die Söhne, die sich alle zärtlich liebten, die Burg auf einige Zeit verließen und der Graf mit seiner Kunigunde allein blieb.

So gut und liebenswürdig dies Kind auch war und zu so großen Hoffnungen sie den Vater auch berechtigte, so war sie doch leider jetzt noch nicht in dem Alter, wo der Graf Pflege und Zeitverkürzung von ihr fordern konnte; und er, der durch die Verstorbene an weibliche Pflege und liebende Sorgfalt gewöhnt war, wünschte sich oft eine Gefährtin, welche ihn trotz seines Alters lieben, ihm die Stelle der Verstorbenen ersetzen und eine gute Mutter für seine Kinder sein möchte. Er sah sich lange unter den Töchtern des Landes nach einer Gehilfin um, aber die eine war zu jung, die andre zu alt; die ihn genommen hätten, mochte er nicht, und die er gern erwählt hätte, lachten seines grauen Kopfes und wünschten, daß er das Heiraten seinen wackern Söhnen überlassen möchte. So freite er beinahe drei Jahre umher, holte sich eine Menge Körbe zusammen, ward immer älter und schwächer, und war im Begriff, das Suchen nach einer Gehilfin zu unterlassen, als er eine Frau kennenlernte, welche fern von dem Geräusche der Welt auf einem entlegenen Schlosse



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wohnte und mit der ihn das Ohngefähr zusammenführte. Noch nie hatte er die Frau von West - so hieß diese Dame -gesehen; sie lebte in der größten Eingezogenheit und war in der Gegend, wo sie wohnte, nur unter dem Namen der Einsamen bekannt; denn auf ihrem Schlosse war nie einer ihrer Nachbarn gewesen, und niemand kannte die innere Beschaffenheit ihrer Wohnung, noch viel weniger ihre Art zu leben.

Eines Tages hatte sich der Graf auf der Jagd verspätet; er war von seinen Leuten fortgekommen, und die Nacht überraschte ihn bei Verfolgung einer schönen weißen Hindin, welche sich auf einmal in einem schönen Park verlor, der immer dichter und dichter ward und in dessen dunkelsten Schatten ein nettes Landhaus stand. Er ließ sogleich von der fernern Nachsuchung der Hindin ab und näherte sich behutsam dem Landhause, wo ihm eine Dame entgegentrat, die, wennschon das Stufenjahr der weiblichen Schönheit hinter ihr lag, dennoch so blendende Reize hatte, daß der Graf ganz erstaunt zurücktrat und durch einige tiefe Bücklinge seine Verwirrung ihren Augen entziehen wollte; aber sie war ihr dennoch nicht entwischt, und sie fragte ihn mit einer Art, die ihm Zutrauen machte, ob er sich etwa verirrt habe oder was ihn sonst in dieses einsame Gehölze führe.

Er entdeckte ihr den Zufall, daß er durch Verfolgung einer weißen Hindin so weit von seinem Wege abgekommen sei, daß er nun aber zeitlebens das Ohngefähr segnen werde, das ihn eine so reizende Nachbarin kennengelehrt habe. Frau von West verneigte sich sehr artig und bat ihn, in ihrer Einsiedelei sich es auf einige Augenblicke, die er doch gewiß zu einer Erholung bedürfe, gefallen zu lassen. Diese Bitte war dem ermüdeten Grafen sehr willkommen; er folgte ihr in einen allerliebsten Saal, wo ihm der schönste Wohlgeruch entgegenduftete, und ließ sich mit Vergnügen neben seiner reizenden Nachbarin auf einem weichen Sofa nieder. Sie schellte, worauf sogleich ein paar schöne krausköpfige Buben einen Tisch mit Erfrischungen hereinbrachten, worauf neben den schönsten Früchten



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und leckerstem Gebacknen eine Flasche des lieblichsten Tokaier nebst zwei Gläsern vom reinsten Kristall standen. Die Dame schenkte ein, wobei der Graf ihre Hand und den runden elfenbeinernen Arm bewunderte; sie kredenzte den Wein und gab ihn mit einer freundlichen Miene dem liebetrunkenen Grafen, welcher die Stelle suchte, die ihre schönen Lippen berührt hatten und mit großer Schnelle das Glas und mehrere hintereinander hinunterstürzte. Sie bat ihn, nun auch vom Gebacknen zu versuchen, und legte ihm sowohl Früchte als Backwerk vor; er fand alles schön, und nachdem er den Rest der Flasche noch geleert hatte und ein heftiges Feuer in seinen Adern zu toben anfing, so rückte er näher zu seiner schönen Nachbarin, bedeckte ihre Hände und Arme mit glühenden Küssen und fragte, sie zärtlich betrachtend, wer sie denn sei und warum so viele Schönheit so unbewundert in dieser Einsamkeit verblühen solle.

Sie schlug über diese Frage ihre Augen bescheiden nieder und sagte ihm, sie sei die Witwe eines Herrn von West, der vor drei Jahren in dieser Gegend auf einer Reise, die sie zusammen gemacht hätten, gestorben sei. Untröstlich über seinen Verlust, habe sie dies Landgut gekauft, ihn hier beerdigen lassen und sich seit dieser Zeit von aller Gesellschaft ferngehalten. Diese Erzählung erinnerte den Grafen an seinen Verlust; er teilte ihr seine ganze Lage mit, und durch den Tokaier mit doppeltem Mute beseelt, trug er sich ihr sofort zum Freier und, wenn sie wollte, augenblicklich zum Ehemann an. Die schöne Witwe errötete, aber der Graf ward nun dringender und sagte ihr so oft, daß man im Herbste des Lebens jeden Augenblick festhalten müsse, daß sie endlich, sanft widerstrebend, was den halbtrunknen, von Wein und Liebe berauschten Grafen nur noch heftiger machte, nachgab und ihm gelobte, seine Gattin zu werden. Hoch entzückt schloß sie der Graf in seine Arme; bald teilte sie, glühender noch als er, ihm das Feuer ihrer Empfindungen mit. Das Sofa ward ihr Brautbett, und Frau von West erwachte in den Armen des Grafen Carolus. Zwar wollte sie ihn mit Tränen und Vorwürfen



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überhäufen, aber der Graf wußte sie zu trösten, und sie fuhr gegen Mittag auf das Schloß ihres Liebhabers, wo Kunigunde, voll hoher Freude über die Ankunft ihres Vaters, um den sie so sehr gesorgt hatte, die fremde Dame ganz übersah und wie vom Blitze getroffen dastand, als ihr Vater ihr in der Frau von West ihre neue Mutter vorstellte und ihr Liebe und Gehorsam gegen solche gebot. Ehrerbietig küßte sie ihr die Hand; aber Frau von West nahm sie in ihre Arme und gewann durch innige Liebkosungen das Herz des holden unbefangenen Mädchens nur zu bald.

Der Graf veranstaltete ein glänzendes Hochzeitsfest und entbot dazu seine sieben Söhne, die er nun schon drei Jahre nicht gesehen hatte; sie gehorchten auch pünktlich seinem Befehl und trafen am Abend vor der Vermählung alle sieben bei ihm ein. Kunigunde saß unter den hohen Linden im Schloßhofe, als ihre Brüder auf sieben weißen Pferden angeritten kamen, sie eilte frohlockend in ihre Arme, und die Brüder konnten sich nicht satt an ihr sehen: Ein Kind hatten sie verlassen, eine holde mannbare Jungfrau stand vor ihnen. Im Triumph führte Kunigunde ihre Brüder zu dem Brautpaar; sie fanden ihren Vater, der sehr alt geworden war, an der Seite einer reizenden Frau, deren Auge nur zu deutlich Begierden verriet und deren wollüstiger Körper in einem so leichten Anzuge sich befand, daß die Ritter ihre Augen von diesem unangenehmen Anblick abwandten: ihren alten Vater mit der Verliebtheit eines Jünglings in den Armen eines verbuhlten Weibes! Frau von West merkte die Verwirrung ihrer Söhne recht gut; aber statt sie auf die richtige Art auszulegen, schrieb sie diese auf Rechnung ihrer Reize und bot den Jünglingen Wange und Mund, als der Vater sie zum Handkuß herbeirief.

Cölestin, der älteste der Brüder, ging am Abend des Beilagers mit den übrigen sechsen in ein entlegenes Kämmerlein, zog sein Schwert und bat die Brüder mit ernster Stimme, auf dieses Schwert ihm zu schwören, daß keiner sich von den Liebkosungen der Gräfin wolle verführen lassen, das Bett ihres alten Vaters zu beflecken.



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Alle schworen einen gräßlichen Eid mit feierlicher Stimme und gelobten sich von neuem Treue und Liebe bis in den Tod. Hierauf fragten sie Cölestin, was er für Gründe zur Forderung dieses Schwures gehabt habe, worauf er ihnen entdeckte, daß ihn ein Zwerg gebeten habe, diese Nacht am innern Schloßtor seiner zu harren. »Ich glaube, er ist von unserer reizenden Mutter abgesandt; denn nicht umsonst kredenzte sie mir heute den Becher so fleißig«, setzte er zähneknirschend hinzu; »wenn sie nun sieht, daß ich standhaft auf die Ehre meines alten Vaters halte, so wird sie sich gewiß an einen von euch wenden, und da bitte ich euch, meine teuren Brüder, gedenkt dieses Schwurs! Rache sei dem geschworen, der ihn bricht!« Alle sechs Brüder wiederholten dies Gelübde, und sie gingen auf verschiedenen Seiten in den Saal zu den Tanzenden, wo sie ihren Vater taumelnd dem bräutlichen Gemache zuwanken sahen, ohne daß ihm seine Vermählte folgte, die in einem lustigen Reihentanze begriffen war. Cölestin folgte unmerkbar seinem Vater und ergrimmte, als er in dem Gemach ein paar fremde krausköpfige Buben fand, welche ihren Spott mit dem alten Mann trieben. Er jagte die Buben mit einigen derben Hieben von dannen, entkleidete sorgfältig den alten trunkenen Vater, legte ihn zur Ruhe und rief dann einen der älteren Bedienten, dem er die Sorge für den Vater übertrug, und da die Glocke bereits auf Mitternacht zeigte, begab er sich an das innere Tor des Schlosses, wo der Zwerg bereits seiner harrte und ihn durch einen unterirdischen Gang in einen Saal führte, wo Üppigkeit und Schwelgerei sich schwesterlich die Hand boten.

Als er so dastand und schon ärgerlich war, dies Abenteuer eingegangen zu sein, öffnete der Zwerg eine Seitentür, winkte ihm, näher zu treten, und verschwand in einem Gange. Der mißmutige Cölestin näherte sich dem Zimmerchen, woraus ihm der Duft des lieblichsten Rauchwerks entgegenschlug, und sobald er auf die Schwelle trat, hub eine sanfte schmelzende Musik an, die ihn von allen Seiten zu umgeben schien. Er sah sich schnell um, aber vergebens: Sein forschendes Auge entdeckte nichts, und er begab sich vollends in das



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Kabinett hinein, wo in einer Nische auf einer weißseidnen Ottomane Frau von West in einer der reizendsten Lagen von der Welt und in einem leichten, mehr entblößenden als bedeckenden Anzug lag.

Der bescheidene Sohn blieb wie vom Blitz gerührt stehen und fragte steif und hölzern wie ein preußischer Soldat: »Madam! Sie haben mich hieher beschieden; was befehlen, was wünschen Sie von mir?« —»Welch eine kalte Frage«, rief Frau von West, »verstelle dich nicht, mein Teurer! Dein Auge hat mir längst die Wünsche deines Herzens verraten, und ich dächte, du müßtest mir es Dank wissen, daß ich dich über alle Verlegenheit hinweg sogleich zum Ziel führe.« — »Sie irren sich, Madam!« antwortete der Ritter, ohne sie nur eines Blickes zu würdigen. »Es war von jeher die Pflicht der Ritter, die Ehre und das Eigentum anderer in Ehren zu halten und zu schützen; aber doppelt heilig sind diese Pflichten gegen einen geliebten Vater. Ja, noch mehr: Ich gestehe Ihnen, Sie waren mir zuwider im ersten Augenblick, als ich Sie sah; denn in Ihren Zügen las ich Wollust und Verschlagenheit.« —»Halt!«, rief die Zauberin, »nicht weiter in deinen Schmähungen! Und damit du deine Tugend immer so rein und unsträflich erhaltest, so werde sofort zu einem weißen Schwan und flattre in die fernste Wildnis, auf den einsamsten mit Schilf bewachsenen See!«Ehe Cölestin noch ein Wort antworten konnte, ging der grausame Wunsch schon in Erfüllung, und er verließ tief seufzend das Zimmer der Zauberin, welche sich voll Unmut nach dem Schlosse begab, über Cölestins Starrsinn wütete und tobte und sich endlich an die Seite ihres alten Gemahls legte.

Vergebens hatten die übrigen Brüder auf Cölestin geharrt; als es aber Tag ward und er nicht zurückkehrte, erfüllten sie das Schloß mit ihren Wehklagen, drangen in das Zimmer ihres Vaters und forderten den geliebten Bruder von der Hand der Frau von West, die aber die Verstellung so weit zu treiben verstand, daß der alte Vater seinen Söhnen befahl, das Zimmer zu verlassen und ihrer neuen Mutter das angetane Unrecht abzubitten. Er ward bei diesen Worten abgerufen,



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und da nur seine Gegenwart dem Zorn der Brüder Einhalt getan hatte, so brach dieser jetzt ohne Rückhalt los, und sie drangen mit Drohungen, die sie gewiß erfüllt haben würden, auf sie ein. Aber wütend erhob sich die Zauberin und rief mit grimmiger Gebärde: »Folgt ihm nach, dem argen Bösewicht! Werdet, was er ist, ihr Unsinnigen, und teilt sein Schicksal!« Sofort wurden die sechs Brüder zu weißen Schwänen und verschwanden auf den das Schloß umgebenden See. Als der Graf zurückkehrte, fand er seine Gemahlin in Tränen und mußte viele Bitten anwenden, sie zu besänftigen und Verzeihung für die raschen Jünglinge zu erhalten. Ach, hätte er das Schicksal dieser geliebten Kinder und die Teufelei seines Weibes gekannt! Er würde der Zauberin den Dolch in ihr verräterisches Herz gestoßen haben.

Als die Brüder am Abend nicht wiederkamen, war Kunigunde ganz untröstlich; sie weinte so kläglich die ganze Nacht, daß ihre alte Amme bittere Tränen vergoß und auf tausenderlei Pläne sann, wie sie doch erfahren wolle, wo die sieben Brüder geblieben seien. Die neue Gräfin war bei ihr in großem Verdacht; denn der Alten waren die Blicke nicht entgangen, womit sie die kraftvollen Jünglinge gemustert hatte. Noch weniger aber gefielen ihr die schändlichen Erzählungen, womit sie Kunigundens reines Herz zu vergiften dachte; aber sie verbarg ihren Argwohn dem holden Mädchen noch und riet ihr, die Götter zu bitten, ihre Brüder aus einer Bezauberung, worein sie gewiß gefallen seien, zu erretten.

Als die Sonne mit ihren ersten Strahlen die Welt begrüßte, verließ Kunigunde, ohne geschlafen zu haben, ihr Bette und wanderte nach einem entlegenen Teile des Gartens, um dort in der Einsamkeit um so andächtiger für ihre Brüder zu beten. Sie sank auf ihre Knie nieder, faltete die Hände und wollte eben ein Gebet beginnen, als sieben weiße Schwäne sie umringten, die sie an der Sprache sogleich für ihre Brüder erkannte, daher sie sie mit Tränen bat, ihr doch zu sagen, wie sie in diesen Zustand gekommen seien.

Die Schwäne erzählten ihr, was sie, ihrer Schamhaftigkeit unbeschadet,



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von der schändlichen Geschichte hören konnte, worüber die arglose Kunigunde so heftig erschrak, daß sie durchaus nicht wieder zu ihrer ruchlosen Stiefmutter zurückkehren, sondern viel lieber das Schicksal ihrer Brüder teilen wollte. »Du kannst uns erlösen«, hub Cölestin zudem weinenden Mädchen an, »wenn du Mut und Standhaftigkeit genug hast, in sieben Jahren kein Wort zu reden, keine Träne zu weinen und alle Jahre ein Mannshemde zu verfertigen, welches aber deine einzige Arbeit sein muß, sehen wirst du uns in diesen ganzen sieben Jahren nicht, und erst am letzten Tage im siebenten Jahr werden wir, wenn du kein Wort gesprochen, keine Träne geweint hast, als vollkommene Männer wieder vor dir stehen.« Kunigunde ging sogleich diese Forderung ein. Die sieben Jahre dünkten sie gar nicht lang, und sie begab sich mit Freuden zu einem hohlen Baume, worin sie sieben zugeschnittne Mannshemden fand, sagte ihren Brüdern ein trauriges Lebewohl und fing sogleich ihre Arbeit an.

Vier Jahre hatte sie schon in dem Baume zugebracht, vier Hemden waren fertig, und sie hatte in dieser ganzen Zeit kein lebendiges Wesen um sich her wahrgenommen als ein Vögelchen, welches ihr täglich Speise und Trank brachte und bei ihrer einfachen Mahlzeit sie mit seinem Gesang belustigte, als eines Tages Hörnergetön und Hundegebell aus der Ferne sich hören ließ; sie merkte die Annäherung einer großen Jagd und saß noch einmal so still, weil sie sich fürchtete, entdeckt zu werden. Aber ihre Vorsicht half diesmal nichts. Die Hunde umgaben den Baum und bellten so unaufhörlich, daß der König, der hier jagte, neugierig ward und einem Jäger befahl, hinaufzusteigen und zu sehen, was in dem Baume befindlich sei. Der Jäger stieg hinauf und meldete seinem Herrn, daß ein wunderschönes Frauenzimmer darin sitze, welche aber stumm zu sein scheine; denn sie antworte auf alle Fragen kein Wort und schüttle immer mit dem Kopfe. Der König ward durch diese Erzählung neugierig; er stieg selbst an dem Baume hinauf, und da ihn Kunigundens Schönheit in Erstaunen setzte, so befahl er ihr, gutwillig hervorzukommen,



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sonst werde er Gewalt brauchen. Als sie sah, daß es Ernst war, so fügte sie sich in die Notwendigkeit, packte ihre Hemden zusammen und verließ mit der größten Behendigkeit den Baum. Ihre schlanke edle Gestalt entsprach dem schönen Gesicht, und da ihre Kleider ein vornehmes Frauenzimmer verrieten, so ließ ihr der König mit aller Achtung begegnen und sie in seinem eignen Wagen nach dem Schlosse fahren, wo er ihr ein paar hübsche Zimmer zu ihrer Wohnung anweisen ließ.

Als er sie aus dem Holze mit nach dem Schlosse nahm, hatte er gar keinen Plan mit ihr, als daß sie besser und bequemer leben solle. Als er sie aber täglich sah, zog ihn ihre Schönheit sehr an; selbst ihr Stummsein und die hohe Sanftmut, mit der sie sich betrug, machte sie ihm reizend, und er faßte den Entschluß, sie zu seiner Gemahlin zu erheben. Sobald er hierüber mit sich ganz einig war, ließ er ihr eine schöne Wohnung dicht an der seinigen bereiten und gab ihr Kleider, die ihrem neuen Stande angemessen waren. Dann schrieb er an seine Mutter, die verwitwete Königin, machte ihr seinen Entschluß bekannt und bat sie, zu ihm herüberzukommen und seine Braut kennenzulernen. Die Königin-Mutter war eine hochfahrende und stolze Frau, die der Plan ihres Sohnes mit dem größten Ärger erfüllte; denn sie hatte ganz andere Pläne mit ihm, und es war ihr gar nicht gelegen, daß eine unbekannte stumme Person die Mutter des künftigen Königs werden und ihr auf einem Thron folgen sollte, den sie selber mit so vielem Glanze bekleidet hatte. Indes sie alle diese Überlegungen anstellte, sagte der König Kunigunden auf eine feine und zärtliche Art, daß er sie liebe und sie, wenn sie ihn nicht hasse, bitte, seine Gemahlin zu werden. Sie reichte ihm mit einem freundlichen Kopfnicken ihre Hand; denn sie liebte den schönen guten König, und ihr edles Herz war über alle weibliche Ziererei weit erhaben. Sie wähnte sich in diesen Tagen der ersten Liebe unaussprechlich glücklich, und aus ihren herzlichen Liebkosungen konnte der Geliebte nur zu deutlich sehen, daß sie, inniger Empfindungen fähig, ihn aus voller Seele liebte.



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Mit der Ankunft der Königin-Mutter verschwand die Heiterkeit der schönen Braut, und da diese sie wirklich stumm glaubte, also von dieser Seite ganz sicher war, daß ihr Sohn nichts wieder erfahren konnte, so behandelte sie die Arme vor seinen Augen äußerst freundlich, aber sobald er den Rücken wandte, fiel sie mit aller Wut eines erbitterten Herzens über sie her und fügte ihr durch die schrecklichsten Schmähungen und Verwünschungen großen Kummer zu. Bald nach der Vermählung bemerkte der König den Widerwillen, den Kunigunde gegen seine Mutter hatte, und da er nur immer sah, wie gütig diese seine Gemahlin behandelte, so war ihm der Haß unerklärlich, der unverkennbar in ihrem schönen Gesicht herrschte, wenn die Mutter sie liebkoste. Da seine Mutter bald nachher abreiste, so ließ er die Sache ganz auf sich beruhen und lebte ein halbes Jahr mit seiner Gemahlin, welche ihr fünftes Hemd jetzt fertig hatte, sehr vergnügt.

Aber wie nichts in der Welt vollkommen ist, so war es auch das Glück dieser Ehe nicht; der König mußte in den Krieg ziehen, gerade als seine Gemahlin noch einige Wochen bis zu ihrer ersten Entbindung hatte. Da er nun nicht die Sorgen des Reichs, die Geschäfte der Krone einer stummen Frau übertragen konnte, so ersuchte er seine sich zu Anfang sehr weigernde Mutter, in das Schloß zu ziehen und nicht allein die ganze Regierung zu übernehmen, sondern auch bei der Entbindung seiner Gemahlin gegenwärtig zu sein. Diese Bitten paßten ganz in die boshaften Pläne der alten Königin, und sie eilte mit hoher Freude in die Residenz, wo sie triumphierend ihrer Schwiegertochter den Befehl des Königs bekannt machte, worein sich diese auch mit ihrer gewöhnlichen Sanftmut ergab.

Als die Stunde ihrer Entbindung kam, gebar sie einen wunderschönen Knaben, den sie voll Freude und Wonne an ihr Herz drückte. Aber wie ward ihr, als des Nachts die alte Königin kam, den Kleinen aus ihren Armen riß und vor ihren Augen ihn in den breiten Graben, der das Schloß umgab, warf! Schon wollte sie schreien; da gedachte sie ihrer Brüder: Sie schwieg, aber eine helle Träne rann über ihre



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blassen Wangen, und sie ertrug es geduldig, daß ihr die Alte den Mund und die Hände mit Blut beschmierte und, nachdem sie sich selbst wieder gereinigt hatte, ihre Frauen rief und ihnen erzählte, die Königin habe ihr eignes Kind aufgefressen, wie man sehr deutlich an den blutigen Händen und dem Munde sehen könne. Die Frauen betrachteten ihre Gebieterin mit Entsetzen und Erstaunen, denn sie konnten sich die hohe Freude über das Kind und ihre jetzige Tat gar nicht zusammenreimen. Alle liebten die gute schöne Königin und reinigten sie von dem Blute, womit die Alte sie so reichlich besudelt hatte. Kunigunde drückte ihnen seufzend die Hände, zeigte auf ihre Schwiegermutter, nahm ihr Tuch und warf es gegen das Fenster. »Sie ist verrückt!«rief die Alte boshaft. »Laßt sie allein! Ich will sie schon bewachen.«Aber Kunigunde faßte die Hände der Frauen, und ihre bittenden Mienen hielten sie im Zimmer zurück; denn sie fürchtete, die Alte möchte sie umbringen und ihre zwei jüngeren Brüder dann nicht erlöst werden.

Als die Königin-Mutter das Zimmer verlassen hatte, nahm die klügste der Wärterinnen ein Tuch, wickelte es wie ein Kind zusammen und legte es der Wöchnerin in den Arm; dann setzte sie einen Kopfschmuck der Alten auf, riß ihr das Kind aus dem Arme, öffnete das Fenster und warf es hinab. »War es nicht so?«fragte sie leise. Kunigunde nickte bejahend und zeigte nun noch sehr deutlich, daß die Mutter sie nachher mit Blut beschmiert habe. Die Wärterin war getreu und klug; sie glaubte nicht, daß ihre Gebieterin stumm sei, aber wohl, daß ein Gelübde ihre Zunge binde und sie gewiß zu ihrer Zeit wieder reden werde. Sie beobachtete von dieser Zeit an das Betragen der Alten und fand, daß sie ganz unbarmherzig mit der jungen Frau umging; aber sie schwieg und wartete die Rückkehr des Königs ab. Dieser ward durch einen Brief seiner Mutter von der Entbindung und dem Mord des Kindes benachrichtigt und ergrimmte über diesen Frevel so sehr, daß er zurückschrieb, man solle die Mörderin sogleich in einen Turm sperren und gebieten, daß jeder Vorübergehende die Schändliche anspeie. Sein Befehl ward pünktlich



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vollzogen, und die unglückliche Kunigunde vollendete ihr sechstes Hemd in dem feuchten ungesunden Turme, wo sie den täglichen Mißhandlungen und Schmähungen des Pöbels ausgesetzt war.

Zu Anfang des siebenten Jahres kehrte der König zurück; er wollte seine unschuldige Gemahlin sogleich hinrichten lassen, aber die Wärterin teilte ihm insgeheim ihre Mutmaßungen mit, und der König erschrak über die bloße Möglichkeit dieser Idee. Er begab sich in den Turm, wo Kunigunde blaß und entstellt an ihrem letzten Hemde arbeitete. Bei dem Anblick ihres geliebten Gemahls hatte sie Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten; sie ließ die Arbeit sinken, schlug die Hände über der Brust zusammen und blickte wehmütig gen Himmel, als wolle sie sagen: Dieser allein kennt meine Unschuld! Der König ward durch ihren Anblick erschüttert; er nahm sie in seine Arme, führte sie auf das Schloß in ihre Wohnung zurück, und nachdem sie sich gebadet und gereinigt hatte, setzte er sie zum Schrecken der Alten in ihre vorigen Rechte wieder ein, welche auch bald, vor Ärger und Ingrimm zitternd, das Schloß verließ.

Kunigunde ward bald darauf wieder schwanger und nähte mit großem Fleiß an ihrem siebenten Hemde, um es noch vorher zu vollenden; aber ihre Niederkunft überraschte sie dennoch, und sie gebar zwei Töchter, die, schön wie der Tag, ein holdes Gemisch von den Zügen des Vaters und der Mutter in ihren reizenden Gesichtern vereinten. Der König verließ seine Gemahlin keinen Augenblick; er freute sich der lieblichen Kinder und der innigen Zärtlichkeit, womit Kunigunde beiden ihre schöne Brust zur Nahrung reichte. Schon verließ die holde Wöchnerin ihr Bett wieder, und der König, der weder Wahnsinn noch Härte oder Lust zum Auffressen an seiner Gemahlin bemerkte, war sehr geneigt, sie ganz von der ihr angedichteten Ermordung ihres ersten Sohnes freizusprechen, und glaubte, auf gute Art hinter den Aufenthalt seines Sohnes zu kommen, wenn er recht kindlich seine Mutter, die ihn doch immer geliebt hatte, darum bäte. Er schrieb ihr zu diesem Ende die Entbindung seiner Gemahlin und lud sie ein, herüberzukommen und als Pate bei



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der Taufe seiner Töchter gegenwärtig zu sein. Die alte Mutter erschien, Bosheit im Herzen, Freundlichkeit in ihren Mienen, und freute sich ihrer Enkelinnen mit einer solchen Verstellung, daß der König selber nicht wußte, was er denken sollte. Er sprach mit ihr über den Tod seines Sohnes und freute sich, daß seine Gemahlin diesmal doch gar keine Anwandung gehabt habe, den Kindern ein Leid zuzufügen, sondern ihrer im Gegenteil mit großer und wahrer mütterlicher Zärtlichkeit warte und pflege.

Die Königin-Mutter lächelte höhnisch und bat ihren Sohn, nicht zu früh zu richten; denn nichts könne sie von dem Glauben abbringen, daß seine Gattin eine Zauberin sei und gewiß noch ihn und das ganze Land unglücklich machen werde, und er könne sie sicher darnach beurteilen, ob sie die Taufe der Kinder nicht hindern und sie lieber ihren verfluchten Mitgenossen geben werde, um sie ihren Götzen zu opfern oder in den geheimen Künsten der Zauberei zu erziehen. Der König nahm sich vor, die ganze Nacht über die Sicherheit der Kinder zu wachen, aber kaum hatte er den letzten Bissen bei der Abendtafel genossen, so entschlief er sanft, und die Grausame behielt freie Hand, der unglücklichen Kunigunde den letzten und ärgsten Possen zu spielen; denn auch diese lag kraft eines ähnlichen Schlaftrunks, wie ihn der König bekommen hatte, mit ihrer treuen Wärterin in einem tiefen Schlafe. Die holden Kinder folgten ihrem Bruder in den Schloßgraben, und ihre Stelle ersetzten ein paar häßliche graue Katzen. Als sie diese Untat ausgeführt hatte, begab sie sich voll höllischer Freude in ihr Schlafgemach und erwartete den Ausgang ihres höllischen Werkes.

Gegen Morgen stürzte der König totenblaß zu ihr hinein und erzählte ihr, daß die Kinder fort seien und statt ihrer ein paar scheußliche Katzen auf dem Bette seiner festschlafenden Gattin herumkröchen. »Siehst du meine Prophezeiung bestätigt?«rief die Alte. »Laß die Zauberin heute am Tage verbrennen, bevor sie sich an deine Person und Reich wagt. Der Zorn des Königs fand diesen Vorschlag sehr gerecht; er ließ schnell einen Scheiterhaufen errichten, und als



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die unglückliche Königin erwachte, waren bereits alle Anstalten zu ihrer schleunigen Hinrichtung gemacht. Sie suchte ihre holden Kinder; aber sie schrak arg zusammen, als der König ihr im heftigsten Zorn ihr Verbrechen vorwarf und den augenblicklich zu erwartenden schmählichen Tod ankündigte. Sie ergriff augenblicklich ihr siebentes Hemde, an dem nur noch wenige Stiche zu nähen waren, und ging mit einer Gelassenheit, die die Stifterin ihres Unglücks nur noch mehr empörte, den Weg ihres Todes.

Auf der letzten Stufe zum Scheiterhaufen schnitt sie den Faden des eben vollendeten Hemdes ab, und in demselben Augenblicke sprengten sieben stattliche Ritter auf weißen Pferden einher, umringten den Scheiterhaufen, nahmen die froh verwunderte Kunigunde herab und drangen durch das Volk mit ihr zum König, der weinend in seinem Zimmer saß und es nicht über sich vermochte, die ihm so teuer gewesene Gattin leiden und sterben zu sehen. Er hörte das Getümmel im Schlosse schon von ferne und war ganz starr vor Freude, als sich die Tür öffnete und seine Gemahlin mit ihren Kindern im Arm hereintrat. Vor ihr lief ein schöner Knabe, und hinter ihr folgten die sieben Ritter, die alle gesund und wohl waren; nur dem sechsten der Brüder fehlte ein Auge, das er durch jene Träne verlor, die Kunigunde um den Verlust ihres Sohnes weinte. »Meine Gattin! Meine Kinder!«rief der erstaunte König, und seine Freude vermehrte sich noch, da Kunigunde zu reden anfing und, von Cölestin unterstützt, ihm die ganze Geschichte ihrer Leiden und ihres Gelübdes erzählte. »Oh, du treue, treue Schwester«, rief der glückliche Mann und Vater, »du bist eine seltene Perle! Ich will dich bewahren wie den Apfel meines Auges!« Er umarmte die Brüder und fragte, wie sie zu den Kindern gekommen seien, worauf sie ihm sagten, daß sie immer unsichtbar ihre gute Schwester umschwebt hätten und also auch zugegen gewesen seien, als seine Mutter die Kinder nach ihrer Meinung in den Schloßgraben, tatsächlich aber ihnen in die Arme geworfen habe.

»Man suche meine Mutter!« rief er erzürnt, ihres Verbrechens und



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boshaften Rats gedenkend. Aber während Kunigunde sich bemühte, die Liebe ihres Gemahls zum Besten ihrer Peinigerin zu benutzen, erfuhr diese nicht nur die Rettung der Unschuldigen, sondern auch die Anwesenheit der von ihr getöteten Kinder und sieben fremder Ritter. Gefoltert von der Angst vor ihrem Sohn und von ihren eigenen Gewissensbissen gequält, stürzte sie sich aus dem hohen Fenster in den Schloßgraben hinab, wo sie auch gleich ihren Tod fand und jede Rettung zu spät kam. Der Leichnam ward seinem Stande gemäß mit aller Pracht beigesetzt, und die glücklichen Menschen freuten sich, von dieser bösen und ohne Ursach hassenden Frau erlöst zu sein.

Als der erste Rausch der Freude vorüber war, gedachten sie auch ihres alten Vaters und reisten nach einigen Tagen sämtlich nach seinem Schlosse, wo sie ihn in einem hohen Alter, aber fast in dem Zustande eines Kindes fanden. Er erinnerte sich ihrer nur mit Mühe und schauderte zusammen, als sie nach seiner Frau fragten. Das Schloß war wie ausgestorben, der Hof mit hohen Nesseln bewachsen, und ein treuer Diener gab ihnen folgende traurige Auskunft: daß bald nach dem gänzlichen Verschwinden seiner acht Kinder der alte Herr wie sinnlos geworden sei; er habe seine Gemahlin mit Vorwürfen überhäuft und sie so gequält, daß sie endlich das Schloß verlassen, alle Schätze und zugleich seine Bewohner mitgenommen habe und nur er allein bei seinem alten Herrn zurückgeblieben sei. Sie dankten dem guten Alten für seine Treue und nahmen ihn und seinen kindischen Herrn mit fort. An dem Park, wo das Landhaus der Frau von West lag, stieg Cölestin vom Pferde und wollte dorthin gehen; aber er fand einen wüsten leeren Fleck, und sie kamen dahin überein in ihren Vermutungen: daß eine gottlose Fee unter der Maske der Frau von West gesucht habe, sie alle unglücklich zu machen, daß aber ihre Tugend den Sieg davongetragen habe. Sie machten in der Folge nur eine Familie aus, und die guten Ritter wiegten mit Vergnügen die schönen Kinder Kunigundens auf ihren Knien.


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