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Märchen aus Frankreich den Niederlanden und der Schweiz

Märchen europäischer Völker


Warum die Schwalben fortziehen und die Hähne einander nachkrähen

Vor tausend Jahren -ich weiß selber nicht genau, wie lange es schon her ist - hatten die Schwalben so viel Schulden gemacht, daß sie ihr Haus räumen und sich eine andere Wohnung suchen mußten. Sie versammelten sich auf dem Kirchdach und kamen überein, ihre Nester an die Spatzen zu verkaufen, und was daneben gefallen war, den Bauern zu überlassen. Um mehr Volk zum Verkauf zu locken, baten sie den Hahn, er möge die Leute vor der Kirche zusammenkrähen. Der Hahn war froh, daß er seine Stimme hören lassen konnte, und nickte ja! Und am Sonntagmorgen stand Meister Hahn in voller Majestät auf dem Kirchenstein und las die Verkündung des Verkaufes vor. Und als er zu Ende gelesen und gegackelt hatte, schlug er noch einmal mit den Flügeln, stieß mit den Sporen, reckte sich auf den Beinen, um das letzte zu sagen, und fing zwei- oder dreimal an: »Sagt, sagt, sagt . . .«, und dann kam heraus: »Sagt's alle weiter!«

Und der Hahn vom Nachbarhof sagte es sogleich weiter. Das hörten die anderen Hähne in der Nachbarschaft. Auch die sagten es weiter. Und seitdem sagen die Hähne es noch immer fort, und die Schwalben ziehen noch alle Jahre um.


Copyright: arpa, 2015.

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