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Märchen aus Frankreich den Niederlanden und der Schweiz

Märchen europäischer Völker


Warum die dicken Bohnen eine Kerbe haben

Strohhalm und dicke Bohnen lagen einmal zufällig zusammen am Herd. Plötzlich sprang eine glühende Kohle aus dem Feuer.

»Kohle, Kohle, wohin willst du allein?«fragte der Strohhalm.

»Ich gehe spazieren«, antwortete die Kohle. »Hier liege ich den lieben langen Tag im Herd und brenne. Das habe ich satt, und wenn es nicht so heiß wäre, würde ich sagen: Ich habe es satt wie kalte Pappe.«

»Ich gehe mit«, sagte der Strohhalm.

»Ich auch«, rief die Bohne.

Die Freundschaft war schnell geschlossen, und die drei Gesellen machten sich auf die Wanderschaft. Sie gingen, gingen und gingen, und plötzlich standen sie vor einem großen Wasser. Sie versuchten hinüberzuspringen -vergebens!

Was tun? Sie dachten nach und fanden nichts.

»Nun hab' ich's«, rief die Bohne plötzlich. »Hört zu! Du Strohhalm legst dich aufs Wasser, und wir setzen auf deinem Rücken hinüber.«

»Einverstanden«, sagte der Strohhalm und legte sich aufs Wasser.

Nun stritten sie, wer zuerst über die Brücke gehen sollte. Endlich machten sie »Strohhalmziehen«, und die Kohle gewann. Als sie nun mitten auf der Brücke war, blies plötzlich ein Wind, der Strohhalm fing Feuer, die Kohle fiel ins Wasser und ertrank.

Als die Bohne das sah, lachte sie, daß sie platzte.

Es muß arg gewesen sein, denn seit dieser Zeit tragen alle dicken Bohnen eine Kerbe!


Copyright: arpa, 2015.

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