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Märchen aus Frankreich den Niederlanden und der Schweiz

Märchen europäischer Völker


Die Meerjungfer aus der Lombardei

Ein Fischer aus der Lombardei hatte den ganzen Tag über die Netze ausgeworfen und nichts gefangen. Als er nach Hause zurückfuhr, warf er nochmals die Netze aus, und als er sie herausziehen wollte, erschrak er sehr! Eines der Netze wog so schwer, als stecke eine ganze Karre Fische darin. Er hatte seine ganze Körperkraft nötig, um das Netz emporzubringen. Da aber erschrak er noch mehr, denn er zog eine schöne Meerjungfer aus der Flut. Sie war schlafend in sein Netz geraten. Die Meerjungfer fuhr aus ihrem Schlummer auf und fing an zu weinen wie ein kleines Kind.

»Laß mich, lieber Fischer, laß mich! Ich schwimme gleich zu meinem Vater. Der wird dich königlich belohnen!«

Der Fischer schenkte der Meerjungfer die Freiheit und fuhr weiter. Aber was nun mit ihm werden sollte, wußte er nicht. Drei Tage nacheinander war er schon ohne Fang heimgekehrt, und zu Hause hatten Frau und Kinder nichts zu essen. Es verdroß ihn, daß er die Meerjungfer hatte schwimmen lassen. Hätte er sie auf dem Markt verkauft, würde sie seiner Familie gut einige fette Wochen beschert haben.

Während er in seinem Boot saß und grübelte, hörte er weit draußen auf See Meerjungferngesang. Es war eine ganze Familie, die, Vater und Mutter voran, angeschwommen kam. Der Gesang kam näher und näher. Sie dankten dem Fischer und warfen eine große Börse mit Perlen in sein Boot. Die nun verkaufte der Fischer in der Stadt, und er löste genügend Geld dafür, um weiter unbesorgt mit seiner Familie zu leben.


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