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Märchen aus Frankreich den Niederlanden und der Schweiz

Märchen europäischer Völker


Die törichten Wünsche

Auf der kahlen Hochebene blies ein heftiger Herbstwind. Die Dämmerung brach gerade herein. Brigitte, die aus der Schule zurückkam, fühlte, wie ihre kleinen Beine schwach wurden. Sie war während der Pause zuviel gelaufen, und außerdem hatte sie wie an allen Tagen auch schon am frühen Morgen den weiten Weg zurücklegen müssen. Ganze fünf Kilometer waren das. Da mag man noch so junge Beine haben - fünf Kilometer hin und zurück sind reichlich lang.

Sie durfte nie Rast machen und stehenbleiben. Die Mutter hatte ihr das ausdrücklich verboten. Sie durfte sich auch nicht in den Wald wagen. Es war im Grunde ein Fußweg, dem sie folgte, gerade breit genug, damit an den Markttagen Karren und Wagen darauf fuhren. Wölfe, so hieß es, wagten sich kaum noch bis dahin vor. Sie müßten schon sehr großen Hunger haben.

Brigitte fragte sich ständig, wann wohl die Wölfe so besonders großen Hunger haben könnten. Ein einziges Mal war sie einem von ihnen begegnet, aber sie hatte ihn für einen großen Hund gehalten und trotz seiner wie Phosphor funkelnden Augen vor ihm keine Angst gehabt. Er war ihr nur ganz kurze Zeit gefolgt. Dann war er verschwunden. Daheim hatte sie ihren Eltern das Tier beschrieben. Daraufhin hatte ihre Mutter sie fast einen Monat lang täglich zur Schule gebracht, und gegen Abend machte ihr Vater einen Umweg, um sie nach Hause zu begleiten.

Aber das konnte auf die Dauer nicht so weitergehen. Die Mutter hatte im Hause reichlich Arbeit mit den drei anderen Kindern, zwei noch sehr kleinen Buben und der ältesten Tochter, die schwer krank und gebrechlich war. Der Vater, der auf den Bauernhöfen der Umgebung Dienst tat, hatte auch Arbeit und Mühsal mehr als genug. Darum mußte die Kleine eines Tages den Schulweg wieder allein bewältigen. Zum Glück hatte sich der »große Hund« nicht mehr gezeigt. Sie hätte gewiß riesige Angst vor ihm gehabt nach all den Fragen, die sie seinetwegen beantworten mußte, und all den Ratschlägen und Verwarnungen, die ihr zuteil geworden waren.

Vor allem auf dem Rückweg dachte sie häufig daran. Und wenn ein scharfer Wind blies, war's nicht nur die Kälte, die sie zum Zittern brachte. Häufig hörte sie Äste knacken, als ob Feuer an sie gelegt wäre. Es war aber kein Feuer, es war der Wind. Und dieses grausige Huuhuu! — war das auch der Wind? Oder etwa doch ein gräßliches Tier? Huu-huu! so etwa könnte der »große Hund« heulen...



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Warum fror sie bloß so? Es war doch erst November. Im Winter stapfte sie über den Berg durch den Schnee. Das ging dann schneller, und sie lief sich dabei warm. An jenem Novemberabend aber wollte es ihr nicht gelingen, sich warm zu laufen.

Nur langsam, immer langsamer kam sie voran. Die Füße schienen ihr schwer, ihre Waden ganz steif, wie aus Holz.

Sie wäre gerne rascher vorangekommen! Auf der Höhe oben würde es hoffentlich besser gehen. Der erste Teil der Strecke war immer der anstrengendste.

»Vorwärts, Brigitte! Mach schneller! Beeil dich!« schienen die Blätter ihr zuzuraunen, die der Wind vor ihr hertrieb. Huu-huu! heulte höhnisch der Wind...

Um sich Mut zu machen, dachte sie an ihre Mutter, ihre kleinen Brüder, an ihre gelähmte Schwester, die alle in der gemütlichen Hütte auf sie warteten. Schnüre von Zwiebeln und Speckseiten hingen dort von der Decke, und obwohl diese Decke sehr nieder war, konnte man das alles erst erkennen, wenn die Mutter bei der Heimkehr des Vaters die Kerze ansteckte. Bis dahin zuckte durch den Raum nur der Widerschein des Kaminfeuers, in dem die Bréjeaude warmgehalten wurde. Huu-huu! Sie strengte sich an, nur an diese gute Suppe zu denken, wie man sie im Limousin zu essen pflegt.

Einen tüchtigen Teller voll würde ihr die Mutter schöpfen. Das mußte Wärme geben. So warm, ja fast heiß, daß ihr die Tränen in die Augen schießen würden. Jetzt freilich weinte sie vor Kälte. Huu! Huu! Wirklich nur vor Kälte? Huu! Huu! Wollte etwa dieser steife Wind sie noch lange verhöhnen? Gleich würde sie ihm zeigen, daß sie sich nicht vor ihm fürchtete.

Mit schwacher Stimme sang sie das Loblied der »Bréjeaude«:

»Bei uns, bei uns versteht man sie zu kochen,
bei uns, bei uns weit besser als sonst auf der Welt.«

Aber weil sie sang, kam sie in Atemnot und lief nun noch langsamer als zuvor. Ja, es muß schon gesagt werden: ihre Füße schleppten sich nur noch hin, als wären sie aus Blei. Huu! Huu!

Doch bald würde die Mutter die Tür öffnen, einige Schritte über die Schwelle hinaus tun und nach den Umrissen der kleinen Gestalt ausspähen . . . War vielleicht der Vater schon vor Brigitte heimgekommen? Noch nie hatte sie so lange gebraucht, um die Höhe zu erreichen. Der Wind war weit schlimmer als sonst; er richtete vor Brigitte fast eine Mauer aus Gummi auf, die sie ständig zurückstieß —die zu durchstoßen ihr nicht gelang . .



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Das kleine Mädchen war jetzt am Ende seiner Kräfte angelangt und fast erstarrt vor Angst und vor Kälte, als sie mit einemmal eine alte Frau auf einem Baumstumpf sitzen sah, die ihr mit ihrem zahnlosen Mund zulächelte. Das Gesicht der Alten hob sich hager und bleich aus dem undurchsichtigen Dunkel der Nacht. Der Schritt des Kindes wurde nun noch langsamer.

»Guten Tag, Madame!«grüßte Brigitte höflich.

»Guten Tag, Kleine! Bist du nicht arg müde vom Gehen?« meckerte die Alte.

»O gewiß, Madame. Ich bin wirklich sehr müde.«

»Ja, dann setz dich doch! Hier ist gut Platz für zwei.« Und sie rückte vom Rande des Baumstumpfes weg.

»Ich danke Euch sehr, Madame! Aber ich darf mich nicht hinsetzen. Meine Mutter hat mir streng verboten, Rast zu machen und mich aufzuhalten.«

»Deine Mutter geht ja den Weg auch nicht selber! Meinst du, es wäre ihr lieber, wenn du hinfällst, bevor du ankommst? Sind dir die Füße nicht ganz schwer?«

»O gewiß, Madame!«

»Nach einem kurzen Ausruhen wird dir rasch wieder besser sein. Und anschließend, sofern du willst, bringe ich dich nach Hause.«

Huu! Huu! »Hör bloß nicht hin, Kleine! Geh weiter! Mach schnell!« schienen da die Blätter zu raunen, die um sie herumwirbelten, als wollten sie sie mitschleppen, sie vorwärtsstoßen.

Aber was vermögen so armselige dürre Blätter gegen eine solche Versuchung, die sich dem erschöpften Kinde hier anbot? Ein paar Minuten ausruhen und dann mit dieser guten Alten zusammen weitergehen »Bin ich nicht eine gute Alte?« wisperte die geborstene Stimme, und die Kleine wunderte sich gar nicht darüber, daß sie ihre Gedanken erraten hatte. Sie widerstand nicht mehr und ließ sich an der Seite der »guten Alten« nieder.

Huu! Huu!

Die Blätter krochen entmutigt über den Boden. Nur der Wind fuhr fort, mit den Ästen zu rütteln und zu knirschen.

Und jetzt hatten die Blätter ganz aufgehört mit ihrem Spiel . .

»Du gefällst mir, Kleine«, sagte die Alte, »und ich möchte dir gern eine Freude machen. Was wünschest du dir denn?«

Brigitte verschlug's den Atem . . . Was sollte sie sich wünschen, was wählen unter all den Begehrlichkeiten, die sie oftmals bewegten und die dieser erstaunliche Vorschlag in ihr aufweckte?



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»Darf ich denn mehrere Dinge erbitten?«

»Du kannst so viele Wünsche aussprechen, wie du Haare auf dem Kopfe hast; denn für jeden deiner Wünsche sollst du mir nur eines deiner Haare geben.«

Die Kleine jauchzte vor Freude und klatschte in die Hände. Was ist schon ein Haar? Was sind zehn, fünfzig oder hundert Haare?

»Oh, zunächst möchte ich wohl gern weiterhin lernen, aber ich möchte nicht mehr zur Schule gehen . .

»Gib!«

Mit kurzem, entschlossenem Ruck riß sich die Kleine ein Haar aus, das die Alte sich sogleich um den Finger wickelte.

»Ich möchte, daß meine Schwester, die gelähmt ist, richtig gehen kann, genau wie andere Menschen . . . Ich möchte, daß jeden Tag in meiner >Bréjeaude< eine Speckschwarte steckt . . Und daß ich morgens und abends Kirschkuchen essen kann . . Und schöne Kleider möchte ich...«

»Wie viele denn? Ein Haar für jedes Kleid, vergiß das nicht!«

»Ein Kleid ganz aus blauer Seide . . . Eins aus rosa Seide . . . Eins aus grünem Samt . . . Eins aus Musselin, wie es das Fräulein vom Schloß tragt . .

Und jedesmal gab sie ein Haar, und alsbald breitete sich das Kleid ihrer Träume zu ihren Füßen.

Völlig berauscht, hielt sie sich nicht einmal dabei auf, es sich genau anzuschauen. Sie bat nur um weitere und immer noch mehr

»Eins aus grünem Samt mit Spitze . . . Eins mit Hermelin besetzt, wie ich's in einem Märchen gelesen habe . . . Eines mit Perlen bestickt . Eines . .

Mit einem köstlichen Knistern häuften sich die Kleider neben Brigitte, die nun - von einem wahren Taumel erfaßt -dazu auch Mäntel herbeiwünschte: Blaue Mäntel . . . rosa Mäntel . . . grüne Mäntel . weiße . . . graue . . . mit Pelz verbrämte . und auch reine Pelzmantel.

Sie dachte gar nicht daran, sich mit einem von ihnen zu umhüllen und sich darin zu wärmen. Sie spürte die Kälte schon gar nicht mehr, sie hörte auch den Wind nicht mehr. . Sie wünschte nur. . . wünschte nur. . Die Worte dafür kamen ihr nicht schnell genug. . . Die Wünsche vermehrten sich, je mehr sie erfüllt wurden.

Zu den Kleidern fügten sich die Schuhe -mehr Schuhe noch als Kleider! Dann kamen Kopftücher, Schals und Umschlagtücher. auch Hüte... und was alles noch! Und Juwelen erst!



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Armbänder, Halsketten, Ringe. Goldtäschchen, mit Diamanten besetzte Kämme fielen klirrend rings um sie herab.

Jedesmal gab sie ein Haar

Ah! Was hatte sie noch in ihren Märchenbüchern gelesen von dem, was die Prinzessinnen alles besaßen?

Ihre Einfälle oder vielmehr die Wünsche überstürzten sich, und der riesige Haufen von Stoffen, von Gold, von Silber, von Edelsteinen stieg immer weiter . . . Eine Karosse aus Gold, dazu sechs Pferde mit goldenem Zaumzeug und Zügeln, die mit Türkisen besetzt waren, fuhr in einigen Metern Entfernung vor. Ein prächtiger gekleideter Kutscher saß auf dem Bock, den ein nicht weniger prächtig gekleideter Diener begleitete. Ich wünsche mir . . . Und jedesmal gab sie ein Haar.

Sie wünschte sich auch einen Vogel, der in einem Zuge bis zu den Sternen fliegen und besser singen konnte als ein Nachtigallenchor. . . und dazu einen goldenen Käfig, um ihn hineinzusetzen. Sie wünschte sich ein Schaf, weißer als Schnee . . . Und pfeilschnell flog der Vogel herbei . . . Der goldene Käfig schloß sich über ihm. Das schneeweiße Schaf blökte höchst anmutig. Und jedesmal gab sie ein Haar...

Ganz außer Atem, doch nicht am Ende ihrer Wünsche, wünschte sie Geldstücke, und die Münzen klingelten als ein lustiger Regen rings um sie herab. Damit der goldene Regen noch dichter wurde und ganze Händevoll kamen, riß sie sich ihre Haare büschelweise aus . . . »Ich wünsche mir. . .« —Doch sie sprach nicht zu Ende. In dem Augenblick, da sie den neuen Wunsch aussprechen wollte, fand ihre zum Kopf geführte Hand kein einziges Haar mehr!

Nicht ein einziges Haar mehr!

»O Madame! Was tue ich mit all diesem Schmuck, wenn ich kahiköpig bin?«

Die Alte brach in ein finsteres Lachen aus.

»Madame! Madame!« schrie die arme Brigitte flehend, verzweifelt.

»Aber wo seid Ihr? Ich sehe Euch nicht mehr?«

Tatsächlich, Brigitte entdeckte, daß sie auf dem Baumstumpf alleingeblieben war, daß sie verlassen war.

Das Morgengrauen bleichte den Himmel. Feuchte Nebeldünste wallten zwischen den Zweigen.

Allein und einsam blieb Brigitte auf dem Baumstumpf und in diesem Waldwinkel. Der Kutscher, die Pferde, die Karosse, alle die Schätze, die sie vorher umgeben hatten, waren mit dem Tageslicht verschwunden. An ihrer Stelle lag nur noch ein riesiger Haufen toter Blätter. Sie hatte also geträumt? Mit zitternder Hand betastete sie sich den Kopf



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und stieß einen Schreckensschrei aus. Sie hatte durchaus nicht geträumt, denn ihr Schädel war nackt!

Von Schluchzen geschüttelt, ließ sich Brigitte zu Boden gleiten, wälzte sich zuckend in diesen Blättern, für die sie ihren natürlichen, unersetzlichen Haarschmuck hingegeben hatte.

Aber welch zärtliche Liebkosung streifte ihr plötzlich den kahlen Kopf? Sie richtete sich wieder auf. Eine liebliche Erscheinung war an die Stelle der schrecklichen Alten getreten. Und mit einer Stimme, die so melodisch und bezaubernd klang, sprach die anmutige Fee (ihr habt sicher erraten, daß es eine Fee war -Brigitte selber hat's auch sofort begriffen):

»Sei nicht so traurig! Wohl könnte auch ich nichts gegen den Zauber tun, den die Fürchterliche über dich geworfen hat, wenn. . «

Sie stockte, sah die Kleine voller Rührung an und sprach dann weiter: »wenn du unter so vielen selbstsüchtigen Wünschen nicht auch einen geäußert hättest, der das Übel wendet: Du hast um die Gesundheit deiner Schwester gebeten. Um dieses einen Wunsches willen habe ich von unserer Königin die höchst ungewöhnliche Gunst erwirkt, den Zauber zu brechen, dessen Opfer du wurdest.«

Während sie so sprach, streiften unaufhörlich ihre Hände leicht über Brigittchens Stirn, sanft wie Blütenblätter.

»Könntest du doch«, fuhr die liebenswürdige Fee fort, »die Erinnerung an diese Nacht in dir bewahren, die dir beinahe teuer zu stehen gekommen wäre! Erinnere dich dein ganzes Leben lang daran, daß jeglicher Wunsch auch seinen Preis hat . . . Und dieser Preis übersteigt nur zu oft den Wert dessen, was einer besitzt . .

Die gütige Hand erinnerte jetzt an feinste Seide. Und Brigitte fühlte, daß ihre Haare soeben anfingen, neu zu wachsen. Voller Bestürzung stammelte sie:

»O liebe Frau Fee! Danke, danke, liebe Frau Fee!«

Sie vermißte all die Reichtümer nicht mehr, gegen die sie ihre Haare so töricht hatte eintauschen wollen.

Doch ein Gedanke durchfuhr sie, der ihr das Herz abschnüren wollte. »Gute Fee? Was meine Schwester angeht . . . oh, ich möchte so gern, daß sie gehen könnte . . . Ich möchte aber auch meine Haare behalten!« Sie sprach ganz aufrichtig. »Aber . . . wenn es kein andres Mittel gibt . . . Oh! Damit meine Schwester gehen kann, will ich sie opfern.« »Unsere Königin hat deine Bitte vorausgesehen, meine liebe Kleine. Und deshalb brauchst du auf dein Haar nicht verzichten. Freilich unter einer Bedingung - ich habe dir schon gesagt, daß nichts umsonst gewährt



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wird. Deine Schwester wird den Gebrauch ihrer Beine wiedererlangen, falls sie niemals erfährt, daß du es bist, der sie das verdankt.

»Oh! Das will ich gern!« stimmte Brigitte rasch zu. »Ich hätte auch einem härteren Preis zugestimmt.«

»Ich weiß es, mein Kind. Auch unsere Königin weiß es. Sie hat in deinem Herzen gelesen . . . Daher, sieh dort!«

Brigitte hob den Kopf. ja-narrte sie schon wieder ein Traumbild? War es möglich?

Ihre Schwester lief ihr entgegen und schloß sie in ihre Arme. »Meine kleine Brigitte! Wir haben dich schon verloren geglaubt. Das hat mich so in Aufregung versetzt, daß ich mich plötzlich bewegen konnte. Und wozu hätte ich meine Beine besser brauchen können, als dich zu suchen?«

Dann fuhr sie voller Bewunderung fort:

»Was für schöne Haare du hast, Schwesterchen! Mir ist, als ob ich sie noch nie so gesehen habe!«

Sie täuschte sich nicht; die unter den Händen der guten Fee gewachsenen Haare waren länger und viel welliger als die früheren, ganz seidenweich.

»Komm schnell!«begann die Schwester von neuem, »laß uns nach den Eltern suchen, die mit mir zusammen losgezogen sind, die ich aber rasch überholt habe. Wir haben dir den Teller >Bréjeaude< mit Speck auf die Herdplatte gestellt - und stell dir vor, ein großes Stück Kirschkuchen steht auch bereit für dich. Der Vater hat neue Arbeit gefunden.«

Brigitte wollte unwillkürlich der guten Madame Fee danken -aber die Fee war nicht mehr da. Genau wie die böse Alte war sie, sobald ihre Aufgabe erfüllt war, verschwunden .

Muß noch gesagt werden, daß nach diesem Abenteuer Brigitte sich nie mehr in den Wäldern verspätet hat?

Sie geht jetzt immer in einem Zug den Weg vom Hause zur Schule und von der Schule nach Hause . . . Bisweilen noch ist es ihr, wenn sie an einem gewissen Baumstumpf am Rande des Fußpfades anlangt, als ob sie da eine Alte sitzen sähe, die ihr zuwinkt. Nur, diese Alte kann Brigitte nicht mehr aufhalten.


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