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Isländische Märchen


Illustrationen von Angelika Winkler

Märchen europäischer Völker


Die Pfarrerstochter von Prestsbakki

Auf Prestsbakki war einmal ein Pfarrer, der Einar hieß. Er war ein sehr reicher Mann und hatte viele Kinder. Er hegte große Verachtung vor den Huidrensagen und sagte, daß es ein Huldrenvolk niemals gegeben habe. Er meinte, sie könnten ihn ja besuchen, und fragte höhnisch, ob er denn so schwer zu finden sei.

Eines Nachts aber träumte er, daß ein Mann an sein Bett kam und spräche: »Von jetzt ab wirst du nicht mehr leugnen, daß es ein Huldrenvolk gibt, ich werde nun deine älteste Tochter holen, und du wirst sie niemals wiedersehen. Du hast uns Elben lange genug geärgert.« — Am Morgen war die älteste Tochter des Pfarrers verschwunden, sie war zwölf Jahre alt. Man suchte sie überall, aber man fand sie nirgends. Als aber ihre Geschwisterchen am Hofzaun beim Spielen waren, kam sie noch einmal zu ihnen und spielte mit ihnen. Sie wollten sie mit heimnehmen, aber da verschwand sie für immer. Sie sagte ihren Geschwisterchen auch, daß es ihr gutgehe, dort wo sie sei.

Ihr Vater träumte beständig von ihr, und sie teilte ihm genau dasselbe mit, was sie ihren Geschwistern gesagt hatte, und dies noch dazu, daß sie für den Pfarrerssohn des Huidrenvolkes bestimmt sei. Dann verstrich die Zeit, bis sie wieder erschien und dem Vater sagte, sie verlange danach, ihn zum Hochzeitsmahl morgen bei sich zu sehen, denn dies solle nun vor sich gehen. Von da ab hat er niemals mehr von ihr geträumt.


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