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Märchen

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Der Hahn und der Wind

Es war einmal vor langer Zeit -tatsächlich vor so langer Zeit, daß sich niemand mehr erinnern kann, wann es gewesen ist -, da verlor der Wind einen seiner Söhne, und ganze sieben Jahre verbreitete sich nach und nach ein ungeheures Spinnengewebe über die ganze Erde. Alle Gewässer wurden unbeweglich und erstarrten, Rinder wie Herden verfielen, weil sie sich nicht mehr erfrischen konnten.

Aber niemand vermochte es, den Wind zu trösten.

Eines Tages nun kam der Hahn zu ihm zu Besuch und sagte:

»Bruder Wind, warum nur so verzagt? Schau mich an! Jeden Tag kommt eine Horde Kinder von mir auf die Welt, und hui, schon ist von ihnen nichts mehr zu sehen. Aber sieh an, wie glücklich ich trotzdem bin!«

Und damit flog er auf den Zaun und krähte lustig: »Kikeriki - kiki!«

Als das der Wind hörte, brach er plötzlich in herzliches Lachen aus; und sogleich begannen wieder die Blätter aller Bäume zu wehen und zu rauschen. Die Blumen strömten voller Freude all ihre Düfte aus, und der Wind blies nun wieder wie einst - genau wie er auch heute noch bläst.


Copyright: arpa, 2015.

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