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Märchen vom Balkan und den Mittelmeerinseln


Illustrationen von Eva Raupp Schliemann

Märchen europäischer Völker


Die Tschaklabanien*

Es war einmal ein König, der drei Söhne hatte und eine Tochter. Seine Frau starb, und er nahm sich eine andere. Auch mit ihr hatte er ein Kind —ein Mädchen. Aber seit der Stunde von deren Geburt an ging es mit



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dem Königreich bergab. Jeden Tag vermißte man etwas anderes, mal ein Pferd, mal ein Huhn -irgend etwas fehlte immer. Der König stellte zwar ständig seine Soldaten als Wachen auf, aber keiner von ihnen erwischte den Dieb. Er setzte Polizei ein, doch auch dieser gelang es nicht, den Dieb zu finden.

Darum sagte eines Tages der älteste Sohn: »Ich werde mich auf die Lauer legen, um den Dieb zu fangen.«

»Nimm dich aber in acht«, sagte der König, »denn wenn du ihn nicht fängst, werde ich dich köpfen lassen.«

Also legte sich der älteste Sohn bei Nacht auf die Lauer, aber wie es sich so traf . . . er schlief ein - und das beste Pferd verschwand.

Am frühen Morgen ging der König, um zu sehen, ob er etwas erwischt habe. Der Sohn sagte: »Was auch immer ich sagen werde, du wirst mich ja doch köpfen, ich bin eingeschlafen.«

Der König wollte ihn köpfen lassen, da ging der zweite Sohn und sagte zu ihm: »Köpfe ihn noch nicht, Vater, ich werde heute nacht wachen, und falls ich den Dieb auch nicht fange, dann kannst du gleich uns beide köpfen lassen, dann bleibe ich wenigstens nicht ohne großen Bruder zurück!«

Also ging auch der zweite Bruder, saß wach bis Mitternacht, dann aber schlief auch er ein. Am Morgen ging der König, sah nach . . da fehlte ihm sein bester Truthahn. Er sagte:

»Nein, Kinder, nun muß ich euch beide köpfen lassen!« Da kam der kleinste Bruder und sprach: »Ach, Vater, laß sie noch nicht köpfen, ich werde es heute abend noch einmal versuchen - und wenn ich ihn auch nicht fasse, dann köpfe uns gleich alle drei.« So ging der Jüngste und saß Wache.

Aber er nahm sich Bücher mit und las und ging beim Lesen auf und ab, um nicht einzuschlafen. Als nun Mitternacht vorbei war, hörte er ein Geräusch im Stall. Er geht und guckt und sieht das Kind seiner Stiefmutter, das sich einmal nach hier, einmal nach dort umsieht, auf das Pferd springt, es totbeißt und anfängt, es aufzufressen.

Der Junge sagt sich: >Wenn ich das Kind jetzt töte, wird man mir nicht glauben. Bis ich den König rufe, wird es fort sein, und er wird mir auch nicht glauben. Auch dann wird er mich köpfen.<

Er überlegte schnell, was tun, schnitt dem Kind den Daumen ab und steckte ihn in die Tasche.

Am nächsten Morgen kommt der König und fragt:



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»Hast du den Dieb gefangen?« Der Jüngste antwortet: »Was ich dir auch sagen werde -ich habe ihn gefangen, oder ich habe ihn nicht gefangen -du wirst mich ja doch köpfen! Denn es ist das Kind, das du in der Wiege hast.«

»Nun willst du mir erzählen, daß ein Kind, das in der Wiege liegt, geht und Pferde frißt?«

»Jawohl, denn hier ist der Finger, den ich ihm abgeschnitten habe. Geh selber und schau, ob ihm ein Finger fehlt.«

»Solche Lügen! Wie ist das möglich?«

»Doch!«sagte darauf der Sohn, und sie gingen zudem Kinde. Sie sahen nach und wirklich: ein Finger fehlt!

Wie die Stiefmutter all dessen gewahr wurde, schrie und weinte sie: »Das ist alles erlogen, sie sind gekommen, um mein Kind zu töten, weil sie uns nicht mögen!«

Der König hörte auf seine Frau und wollte seine Söhne töten lassen. Aber das Volk lief zusammen, die Soldaten liefen zusammen, und alle baten ihn, doch die Kinder leben zu lassen.

»Eh! Wollt Ihr sie töten? Schickt sie lieber von Hause fort!« Und so jagte er sie alle drei davon.

Sie nahmen jeder ein Schwert und wollten gehen, da sagte der Kleinste: »Sollen wir weggehen und unsere Schwester zurücklassen, damit man sie tötet? Wir werden sie auch mitnehmen!«Also riefen sie ihre Schwester und nahmen sie auch mit.

Wie sie sich nun aufgemacht hatten und schon weit von der Stadt waren, kamen sie an einen Stein an einem Kreuzwege, von dem drei Wege abgingen, und auf dem Stein stand geschrieben:

»Einer geht und kommt.

Einer kommt wieder - oder auch nicht.

Einer geht und kommt - in Elend.«

Da also nahm der Älteste den Weg, der geht und kommt. Sagte der

Jüngste: »Nimm doch auch deine Schwester mit!«

»Nein, so eine Bürde nehme ich nicht auf mich.«

Der zweite wählte den Weg: entweder - oder. Sagte ihm der Kleine:

»He! Nimm deine Schwester auch mit!«

»Nein, so eine Last will ich nicht mit mir haben.«

Da nahm der Jüngste den Weg: geht und kommt -in Elend. »Komm mit mir, Schwester, was bei Gott geschrieben steht, ist unser Schicksal.« Und so war es.



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Er machte sich mit seiner Schwester zusammen auf, und als sie weit gegangen waren, sahen sie eine Höhle. Wie sie in die Höhle hineingehen, sind da einhundertundein Drachens. Der kleine Bruder geht -schlägt rechts, schlägt links -schlägt sie alle tot. Einer jedoch war nicht ganz tot, sondern nur besinnungslos. Der Jüngling machte eine große Grube und warf sie alle hinein, doch zufällig lag der, welcher nicht ganz tot gewesen war, obenauf.

Der Knabe ging nun immer auf die Jagd, und was er erlegte, brachte er der Schwester heim. Die kochte und versah die Hauswirtschaft, und was vom Essen übrigblieb -Brotkrusten und Knochen -, das warf sie in die Grube. Der Drache, der verwundet zuoberst lag, aß davon, genaß und wurde wieder kräftig und stark. Und so stieg er eines Tages aus der Grube heraus und unterhielt sich mit dem Mädchen. Nach und nach kam er nun jeden Tag - und sie verliebten sich ineinander. Sagt sie zu ihm: »Nimm dich in acht, daß mein Bruder uns nicht zusammen sieht. Denn wenn er uns sähe, würde er uns töten**.«

Sagt er zu ihr: »Damit wir zusammen leben können, muß dein Bruder umkommen. Du legst dich hin und sagst, du wärest krank. Und wenn er dich fragt, was du brauchst, um gesund zu werden, dann sagst du ihm, du willst Weintrauben. Es seien Leute mit Trauben vorbeigekommen und haben dir nicht einmal eine gegeben. Und weiter sagst du ihm, daß du mal gehört hast, daß hier höher hinauf ein Weinberg sei, und er wird hingehen, um dir Trauben zu holen. Dieser Weinberg ist voller Schlangen, die werden ihn fressen.«

Am Abend, als er nach Hause kam, fragte er sie, warum sie im Bett liege; da sagte sie ihm alles so, wie der Drache es ihr eingegeben hatte. »Nun, so werde ich gehen und dir welche holen, mein Schwesterchen«, sagte er zu ihr, nahm sein Schwert und ging.

Die Schlangen lagen wie eine Mauer um den Weinberg. Da schlug er eine Menge davon tot, ging durch die Bresche in den Weinberg und schnitt Trauben.



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Inzwischen hatten die Schlangen eine Mauer gebildet, wieder schlug er eine Bresche und ging hindurch und brachte seiner Schwester die Trauben.

Als der Bruder wieder von Hause fortgegangen war, kam der Drache.

»Hat er dir Weintrauben gebracht?«

»Oh, viele - wenn du willst - iß auch davon!«

»Morgen mußt du dich wieder krank stellen und mußt sagen, du müßtest Milch haben. Da sei eine Tschaklabana, die habe vier Junge. Und wenn er geht, um sie zu melken, dann werden sie oder die Jungen ihn fressen.«

Als der Knabe heimkam, fand er sie wieder im Bett.

»Oh, Schwesterchen, bist du noch nicht geheilt?«

»Nein«, sagte sie zu ihm, »ich möchte Milch trinken. Einer ging mit Milch vorbei und hat mir nichts gegeben. Aber ich habe gehört, daß hier in der Nähe eine Tschaklabana ist. Sag ihr, sie soll dir von ihrer Milch geben, damit ich sie trinke und gesund werde.«

»Ich werde gehen, Schwester, und wenn sie mir welche gibt, bringe ich sie dir.«

Er ging auf eine Anhöhe. (Seitdem die Tschaklabana ausgerutscht und hingefallen war, war ihr ein Stein auf die Nieren gefallen, und ihre Jungen konnten den Stein nicht wegwälzen.) Er rief sie von Ferne an: »He, Tschaklabana!« Sie antwortete: »Wer bist du? Komm, heb mir meine Augenwimpern hoch, damit ich sehen kann, wer du bist.«

»Ich komme runter, wenn du mir schwörst, daß du mich nicht frißt.« »Wenn du mir den Stein von meinen Nieren wegnimmst, dann nehme ich dich als mein Kind an.«

Er ging, wälzte ihr den Stein von den Nieren weg, und die Tschaklabana reckte sich gerade.

Er verlangte von ihrer Milch, sie melkte sich und füllte ihm seine Kürbisflaschen. Da kamen die Jungen, um ihn zu fressen. Sie aber sagte ihnen: »Nein, freßt ihn nicht. So viele Jahre seid ihr nicht imstande gewesen, mir den Stein wegzunehmen, und dieser ist gekommen und hat ihn mir gleich weggemacht! Seht ihn als euren Bruder an!« Sie riß sich ein Haar aus: »Wenn du in Not bist, versenge das Haar, dann werden wir alle kommen, um dir zu helfen.«

Er nahm die Milch und brachte sie seiner Schwester.

Als der Drache kam, fragte er wieder: »Hat er dir die Milch gebracht?«

»Ja, er hat sie mir gebracht.«



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»Nun, wenn wir zwei zusammen leben wollen, dann müssen wir deinen Bruder töten.«

»Ach, wie werden wir das nur fertigbringen, er ist sehr stark!«

»Wenn er heute abend nach Hause kommt, frage ihn, wo seine Stärke sitzt, und dann werde ich dir weiter sagen, was du machen mußt.«

Abends kam der Jüngling nach Hause, und sie fragte ihn: »Ich möchte wissen, wo deine Stärke sitzt. Ich bin den ganzen Tag so allein, wenigstens kann ich mir damit die Zeit vertreiben.« Der Bruder lachte und fragte: »Was willst du mit meiner Kraft?«

»Ach nichts, ich will sie nur so zum Zeitvertreib.«

»Meine Kraft ist auf dem Stuhl«, sagte er, und er ging von dannen. Sie holte Blumen und schmückte den Stuhl, als ob der seine Kraft darstelle.

Kam der Bruder abends zurück, sah es und lachte: »Wozu hast du den Stuhl geschmückt?«

»Du hast mir doch gesagt, daß das deine Kraft sei!«

»Ich will dir was verraten - sie ist auf dem Kamin!«

Als der Drache kommt, fragt er: »Hat er dir's gesagt?«

»Gestern hat er mir gesagt, sie sei im Stuhl - heute sagt er mir, sie ist auf dem Kamin und ich schmücke ihn gerade.«

»Ich glaube, daß seine Kraft auf seinem Kopfe ist. Er hat nämlich drei goldene Haare. Schmeichle ihm, daß er seinen Kopf auf deinen Schoß legt, schneide ihm die drei Haare ab und rufe mich.«

Als der Jüngling abends nach Haus kam, fand er den Kamin geschmückt.

»Aber was hast du denn da gemacht? Hast du den Kamin geschmückt?«

»Wo du mir doch gesagt hast, daß da deine Kraft steckt, habe ich mich den ganzen Tag damit beschäftigt.«

Am andern Morgen bat sie ihn: »Sag mir doch endlich, wo deine Kraft wirklich steckt, damit ich mich mit ihr unterhalten kann!«

»Aber bist du denn ganz kindisch? Meine Kraft ist auf mir und nicht auf Stühlen und Kaminen!«

Darum also, als er wieder nach Hause kam, bat sie ihn, sich auszuruhen.

»Lege deinen Kopf hier auf meinen Schoß.« Sie stellte sich, als ob sie ihn streichle, sah nach und fand die drei goldenen Haare. Augenblicklich nahm sie die Schere und schnitt sie ab. »Meine Schwester«, rief er,



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»was habe ich dir getan, daß du mir das angetan hast?!« Er blieb liegen und konnte sich nicht rühren.

Das Mädchen ging und rief den Drachen.

»Ist es nicht ein Jammer, solch einen strotzenden Burschen zu töten? Besser, wir stechen ihm die Augen aus und werfen ihn in jene Grube.« Sie stachen ihm die Augen aus, fanden die Grube im Feld und warfen ihn hinein.

Langsam, langsam wuchsen jedoch die Haare wieder, und mit dem Wuchs der Haare wuchs seine alte Kraft. Eines Tages kam der König mit seinem Gefolge in die Nähe, um Dschirritai zu spielen.

Aus der Grube kamen Rufe: »Seid ihr Türken oder Christen? — Erbarmt euch und holt mich aus dieser Grube heraus!« Und so zogen sie ihn heraus.

»So blind wie ich bin, kann ich besser Dschirritai spielen als ihr!« Er nahm den Speer und spielte besser Dschirritai als alle Krieger. Dem König gefiel er so gut, daß er ihm anbot, ihm seine Tochter zur Frau zu geben. »Wie kann es möglich sein, daß eure Tochter mich wollen wird -mich, einen Blinden?«

»Wenn es mein Wille ist, so gebe ich sie dir.«

Und er ging und verheiratete sie beide.

Aber in der Brautnacht, als sie schlafen gingen, legte der Jüngling sein Schwert dazwischen, und er schlief nicht mit der Braut. Am Morgen ging der König zu ihr*.

»Ja, aber warum hat er denn nicht mit dir geschlafen? Frage ihn, ob er etwas will, damit er mit dir schlafe!«

Das Mädchen fragte den Knaben: »Was willst du vom König?«

»Er soll mir Licht geben -ich will erst mein Augenlicht wiederhaben!« Das Mädchen berichtete das dem Vater, und dieser beriet sich mit einem Arzt, wie man ihm wohl sein Augenlicht wiedergeben könne. Der Arzt meinte, er müsse ein Zicklein finden, drei Monate und drei Stunden alt, ihm die Augen herausnehmen und sie dem Jüngling einsetzen. Da ließ der König ausrufen, wer da ein Zicklein hätte, drei Monate und drei Stunden alt, der solle es ihm bringen. Bald kam ein Hirt, der ein solches hatte, der König kaufte es ihm ab, der Arzt nahm es und setzte dem Jüngling die Augen ein - und er sah!



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Man geht abends, um sich gemeinsam schlafen zu legen, aber wiederum legt er sein Schwert dazwischen. Am Morgen geht der König zu ihnen, da beklagt sich die Tochter wieder bei ihm.

»Frage ihn, Kind, was er noch verlangt!«

»Was für eine Forderung hast du noch, da du das Schwert zwischen uns legst?«

»Ihr sollt mir vier eiserne Keulen machen lassen . .

So ließ man ihm vier eiserne Keulen machen. Und erst als er diese hatte, da schlief er mit ihr. Aber alle Zeit war es wach in ihm, was aus seinem Vater geworden sei und aus der Mörderin, die er gezeugt hatte.

Es kam ihm in den Sinn, zu gehen und nachzusehen, und er machte sich auf den Weg zu dem Land seines Vaters; kommt in die Stadt und sieht keinen Menschen. »Meines Vaters Häuser sind geschlossen - was soll das heißen?«

Er geht hierhin und dorthin - niemand.

»Ich werde hinaufgehen, um zu sehen, was los ist.«

Er geht hinauf ins Schloß, da ist nichts außer einer Drakona*, die sitzt in der Mitte der Halle.

»Och«, sagt sie, »was für ein schöner Leckerbissen ist mir da heute ins Haus gekommen?«

»Eh«, sagt er, »wo du doch meine Schwester bist -willst du mich etwa fressen?«

»Was ist schon dabei? Meinen Vater, meine Mutter und meine Brüder habe ich aufgegessen und dich soll ich lassen? Bleibe hier, bis ich meine Zähne angeschliffen habe, dann werde ich auch dich essen.«

»Mein seliger Vater hatte da mal eine Laute, gib sie mir, damit ich ein bißchen spiele, bis du deine Zähne geschliffen hast.«

Sie gab sie ihm, und er spielte, während sie ging, um ihre Zähne zu schleifen. Eine Maus hörte ihm zu und sagte zu ihm: »Du spielst jetzt zwar die Laute, aber die Drakona wird doch kommen, um dich zu fressen; gib mir lieber die Laute, ich werde mit dem Schwanz drauf spielen — du aber entfliehe.«

So lief er und die Maus spielte -dingala, dangala -mit ihrem Schwanz, während er durch den Kamin kletterte und floh.

Die Drakona kommt - aber kaum sieht die Maus sie, als sie schnell wegläuft.



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»Ah«, sagt die Drakona, »aber ich werde ihn noch einholen, wo kann er schon hinlaufen?« und sie hinterdrein! rennt - rennt und holt ihn ein.

Schon will sie ihn packen, stehn da drei Cypressen - er springt auf die erste rauf -die Drakona beißt -beißt in den Stamm -, fast ist er schon durch, da springt er auf die zweite. Sie beißt - beißt - beinah ist der Stamm ab -, da springt er auf die dritte! Im Moment, wie sie bei der dritten anfangen will, erinnert er sich der Tschaklabanien!

»Schwester«, ruft er, »ich habe auch noch eine Herde, die kannst du besser gleich mit auffressen, was soll sie allein nachbleiben?«

Er sengt schnell die Haare, da kommen die Tschaklabanien gerannt. Man hörte die Herdenglocken, wie sie so ankamen. Sie meinte nicht anders, als es wäre eine Herde, und wartet ganz in Gedanken darauf, auch sie zu fressen. Rufen die Tschaklabanien:

»Was willst du, Bruder?«

»Guckt nicht lange, sie will mich fressen!«

Sie packen sie, sie zerreißen sie - und machen sie zu kleinen Stücken! Da stieg er vom Baum hinunter, nahm die Tschaklabanien mit, und sie gingen in den Palast.

Da luden sie auf, was sie an Gold und Schmuck fanden und kehrten beladen zurück zu seiner Frau. Doch er blieb nur einige Tage; jetzt wollte er auch sehen, was seine Schwester und der Drachen machten. Nimmt also seine Tschaklabanien, sie gehen, finden den Drachen und töten ihn auch. Aber seine Schwester zu töten, tat ihm leid, er nahm sie mit sich, ließ die Tschaklabanien wieder frei, und sie gingen zurück in ihr Tal, nachdem er ihnen gesagt hatte, wenn er sie nötig hätte, würde er sie wieder rufen.

Mit seiner Schwester ging er in seines Vaters Palast, dahin brachte er, was er besaß, wurde König und hatte seine Frau und seine Schwester immer bei sich.

Und sie lebten glücklich zusammen - und wir leben besser.


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