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Zigeunermärchen

Herausgegeben von Walther Aichele und Martin Block

EUGEN DIEDERICHS VERLAG

ANHANG

Dje Zigeuner der verschiedenen Länder, in denen wir ihnen heute begegnen, erzählen uns in vorliegendem Bande in anspruchsloser Form, wie es ihre Art ist, ihre Märchen. Die zigeunerischen Originaltexte, aus denen sie übertragen sind, wurden nicht etwa von Zigeunern, die selten und dann nur mangelhaft sich auf die Kunst des Schreibens verstehen, sondern ausschließlich von Europäern, die ihre Sprache verstanden, aufgezeichnet. Ober die einzelnen Quellen, auf die die Sammlung zurückgeht, gibt die nachfolgende Übersicht zu Beginn der Quellennachweise Auskunft.

Die Märchen Nr. 1-12 sowie Nr. 44-73 sind von mir, der Hauptteil der Märchen der im ganzen rumänischen Raum lebenden Zigeuner, Nr. 13-43, sind -mit Ausnahme der den Sammlungen M. Gasters und H. von Wlislockis entnommenen Erzählungen - von Herrn Dr. M. Block ins Deutsche übertragen worden. Daß sich Herr Landgerichtspräsident J. Ipsen, ein so kundiger Führer auf den vielverschlungenen Pfaden der Märchenliteratur, damit in den Dienst des Buches stellte, daß er die Anmerkungen beigab, werden die Leser mit uns dankbar begrüßen. Einzelne nicht märchenkundliche, sondern dem unmittelbaren Textverständnis dienende Erläuterungen von mir haben, soweit sie nicht als Fußnoten gesetzt sind, in den Anmerkungen Platz gefunden. Im Nachwort versuchte ich in aller Kürze nach den Ergebnissen fremder und eigener Untersuchungen die Frage nach Herkunft und Wanderung der Zigeuner zu beantworten, da die, wenn auch leider so lückenhafte, Kenntnis ihrer »Heimat« und ihres Wanderweges eine wichtige Voraussetzung für die märchenkundliche Betrachtung darstellen wird.

Den Herren B. Gilliat-Smith in Täbris, Prof. R. A. Stewart



Zigeuner Maerchern-356 Flip arpa

Macalister in Dublin und Dr. John Sampson in Liverpool habe ich dafür zu danken, daß ich eine Reihe der von ihnen aufgezeichneten und im »Journal of the Gypsy Lore Society« veröffentlichte Märchen für die vorliegende Sammlung übersetzen durfte.

Besonderer Dank gebührt ferner Fräulein Eva Kant für ihre wertvolle und unermüdliche Hilfe bei Erledigung der Korrekturen. Ebenso verdient die Opferwilligkeit des Verlages alle Anerkennung.

Das Motiv des vorletzten Märchens: das Zusammenwirken der besonderen Kräfte mehrerer zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles, war es also, dem das Buch seine Entstehung und seine Gestalt zu danken hat. Mögen nun die Märchen, die doch auch so manchen liebenswerten Zug echten Gefühislebens offenbaren, zu ihrem Teil zu einem besseren und gerechteren Verständnis des heimatlosen Volkes beitragen. Gewiß wird dann zwar niemand enthusiastische Begeisterung für die Romantik empfinden, die des Zigeuners Dasein zu umgaukeln scheint. Immerhin aber, wenn wir bedenken, daß auch die weniger freundlich anmutenden Züge seiner Wesensart die Spuren eines seit Jahrtausenden auf ihm lastenden Schicksals sind, werden wir ihm unsere Anteilnahme nicht versagen können.

Walther Aichele


Copyright: arpa, 2015.

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