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Zigeunermärchen

Herausgegeben von Walther Aichele und Martin Block

EUGEN DIEDERICHS VERLAG


56. Der Drachentöter

Es war einmal ein Zigeuner, der hatte zwei Hunde, der eine hieß Tschokani und der andere Mokani 1. Der Zigeuner ging herum auf den Dörfern und machte Bohrer und verdiente sich so viel Geld, als er zum Leben brauchte. Als er einmal durch einen Wald ging, begegnete ihm ein Drache. Der sagte zu dem Zigeuner: »Wer hat dich hierher geführt, du schmutziger Zigeuner?« Der Zigeuner sagte, der Teufel habe ihn hergeführt, und fügte hinzu: »Du bist ja noch schmutziger als ich!« Dann rief der Zigeuner seinen Hunden, nahm einen Stein, der war so scharf wie ein Messer, und warf ihn auf den Drachen, so daß dessen Kinn herunterfiel. Nun rief er seinen Hunden zu: »Faß an, Tschokani, friß ihn, Mokani!« Er selbst aber lief davon, und als der Drache hinter ihm her fliegen wollte, da blieb er im Baum hängen, und sein Rückgrat brach, und er konnte nicht mehr fliegen und starb. Da lief der Zigeuner in die Stadt und erzählte, er habe den Drachen getötet, und die Leute fuhren auf Wagen hinaus und sahen, daß der Drache tot war, und nahmen ihn und brachten ihn in die Stadt, spalteten seinen Schädel und nahmen den Diamantstein heraus. Nun fragten sie den Zigeuner, was er fordere, und er sagte: »Gebt mir, was ihr wollt!« Da gaben sie ihm drei Städte.


Copyright: arpa, 2015.

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