DIE ERZÄHLUNGEN AUS DEN TAUSENDUNDEIN NÄCHTEN
VOLLSTÄNDIGE DEUTSCHE AUSGABE IN SECHS BÄNDEN
ZUM ERSTEN MAL NACH DEM ARABISCHEN URTEXT DER CALCUTTAER AUSGABE AUS DEM JAHRE 1839
ÜBERTRAGEN VON ENNO LITTMANN
BAND 4
IM INSEL-VERLAG
[DAS ENDE DER GESCHICHTE VON SINDBAD
UND DEN SIEBEN WESIREN
nach der Breslauer Ausgabe'
Da wandte der König sich an seinen Sohn und fragte ihn, wie es mit der Odaliske stehe und mit ihrer Klage wider ihn, daß er sie habe verführen wollen. Der Prinz beteuerte seine Unschuld und schwor bei Allah dem Allmächtigen und bei der
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Huld des Königs, daß nichts dergleichen von ihm ausgegangen sei, sondern vielmehr sie es war, die ihn verführen wollte. ,Aber - so schloß er -ich hielt mich fern von ihr. Sie versprach mir sogar, sie wolle dir Gift zu trinken geben, um dich zu töten, auf daß die Herrschaft mir zufiele. Da ergrimmte ich über ihre Worte und gab ihr zu verstehen: ,0 du Verfluchte, wenn ich wieder reden darf, so will ich dich bestrafen!' Deshalb fürchtete sie sich vor mir und tat, was sie getan hat.' Nun ließ der König die Odaliske herbeiholen und sprach zu den Anwesenden: ,Wie sollen wir diese Odaliske da zu Tode bringen?' Die einen rieten, er solle ihr die Zunge herausschneiden; doch andere gaben den Rat, er solle ihre Zunge mit Feuer verbrennen. Sie selbst aber trat vor den König hin und sprach: ,Mir ergeht es mit euch genau so, wie es dem Fuchse mit den Leuten erging!' ,Wie war denn das?' fragte der König; und die Odaliske erzählte: ,Vernehmet von mir
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