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Hauffs Werke

Zweiter Teil

Mitteilungen aus den Memoiren des Satan

Herausgegeben von Max Drescher

Berlin Leipzig Wien — Stuttgart

Deutsches Verlagshaus Song &CO


Stuttgart, den 3. April 1826.

Antwort auf die Frage: Wie wird jetzt 2c.

"Wie man in jetziger Zeit die Kritik treibt, möchte beinah noch wunderbarer erscheinen als die Kunst, sich einen literarischen Namen zu fabrizieren. Man erfindet irgendeine derbe Unwahrheit, je lächerlicher, desto besser, schiebt sie als Tatsache einem, dem man schaden möchte, unter und läßt sie in öffentlichen Blättern drucken —natürlich ohne Unterschrift des Namens.

In diese Kategorie gehört die Nachricht: " Wie wird jetzt 2c.," von Stuttgart datiert, mit H—H unterzeichnet, in der Beilage Nr. 10 zum Blatte 46 des "Gesellschafters" . Der Unterzeichnete glaubt, als Herausgeber der ".Memoiren des Satan" einen Teil dieser Epistel auf sich ziehen zu müssen, und gibt auf diesem Wege den Lesern des "Gesellschafters" die Nachricht , daß sie einer Unwahrheit ihr Ohr geschenkt haben. Die Rezension in Nr. 100 des Litteratur-Blattes, auf welche sich Herr H—H bezieht, ist weder Von mir verfaßt, noch eingesandt worden. Ich überlasse es diesem Blatte, wie auch dem Litt. Konversationsblatte, sich über diese Erfindung näher auszusprechen , und erkläre hiermit, daß ich es, bevor mir "Herr H —H in Stuttgart" zu Gesicht kam, nie mit einem Popanz zu tun hatte. Ist er übrigens ein Mann von Ehre, so wird er in diesem Blatte seinen Namen nennen und nachweisen, wie und wodurch er zu dieser Unwahrheit veranlaßt worden sei.

Dr. Wilhelm Hauff."

Der Rezensent des "Bemerker" hat es begreiflicherweise vorgezogen zu schweigen, und Hauff ist somit gerechtfertigt aus der ihm gewiß peinlichen Affäre hervorgegangen.

Merkwürdigerweise ließ dasselbe Litter. Konversationsblatt, dessen Kritik für unsern Dichter so verhängnisvoll geworden war, am 29. April 1826 eine zweite Besprechung der "Memoiren" folgen, und darin werden gerade die . .Studien des Satan" , die der erste Artikel verworfen hatte, besonders lobend hervorgehoben in den Worten " . . . .die Szenen aus dem Burschenleben sind aus dem Leben gegriffen und ganz ergötzlich, zumal herrscht in der Beschreibung der Dr. Schnatterschen Vorlesung echte, komische Kraft . . ."

Ebenso verschieden — wenn auch nicht innerhalb der gleichen Zeitschrift — wurde "Der Fluch" beurteilt. Während sogar das "Litter. Konversationsblatt" vom 26. Dezember 1825 darüber



Hauff_Vol_2-019 Flip arpa

sagte: " . . . .der Anfang einer Novelle, den wir hinlänglich loben, wenn wir sagen, daß wir schon um seinetwillen dem 2. Bändchen, das uns den Schluß bringen soll, mit Verlangen entgegensehen," rechnete Nr. 119 der "Blätter für Litterarische Unterhaltung" vom 22. Mai 1827 jene Novelle "nicht zu den vorzüglichern des Autors. Es geht ihr die eigentliche Verschmelzung der Idee oder der behandelten Elemente mit der künstlerischen Auffassung ab" .


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