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Hauffs Werke


Erster Teil Gedichte — Märchenalmanache

Herausgegeben und mit einem Lebensbild versehen von

Max Drescher



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Varlin Leipzig — Wien — Stuttgart Deutsches Verlagshaus Bang & Co.



000.r04 Flip arpa


Spamersche Buchdrukerei in Leipzig


Einleitung des Herausgebers.

Am 8. November 1825 erschien bei Metzler in Stuttgart das erste Buch, das Hauffs wirklichen Namen auf dem Titel trug, der "Märchenalmanach auf das Jahr 1826 für Söhne und Töchter gebildeter Stände. Herausgegeben von Wilhelm Hauff. Erster Jahrgang." Streng genommen müßten somit bei einer genau chronologischen Anordnung seiner Werke Hauffs Märchen erst nach den um einige Monate jüngeren "Mitteilungen aus den Memoiren des Satan" und dem "Mann im Monde" folgen. Wenn nun in der vorliegenden Ausgabe trotzdem an der bisher üblichen Stellung der Märchen vor den Memoiren festgehalten wurde, so geschieht dies darum, weil es als unbedingt sicher gelten darf, daß der Inhalt des 1. Märchenalmanachs bereits in viel früherer Zeit, jedenfalls schon in Tübinger Tagen, entstanden und — wenigstens zum Teil — auch schon schriftlich fixiert worden ist, so daß es bei der Herausgabe nur einer kurzen Redaktion und einer Zusammenfassung durch die Rahmenerzählung bedurfte. Schon als Knabe entwickelte Hauff bekanntlich ein ausgesprochenes Erzählertalent. "Abends versammelte er," so erzählt Klaiber in"Nord und Süd" 1878, S. 212ff, "die beiden Schwestern, die, um wenige Jahre jünger, leidenschaftlich an ihm hingen, und einige begünstigte Freundinnen derselben in einer hinteren Kammer, die nur durch ein niedriges Fenster mit bleigefaßten Scheiben ein spärliches Licht empfing: Hier im mystischen Halbdunkel, vom Hausrat einer verschollenen Zeit umgeben, erzählt er die Märchen und Geschichten, die ihm den Tag über auf der Schulbank durch den Kopf gegangen, und freute sich königlich über den Beifall seines Auditoriums, dessen Entzücken auf das höchste stieg, wenn er mit leichter Hand Figuren aus der bekannten Umgebung und — mit alten Kleidungsstücken der Kammer drapiert, die Opfer seines Humors in Stimme und Gebärden nachahmte." Hier sind offenbar die ersten Anfänge seiner Märchendichtung zu suchen, die später namentlich durch jene Erzählungen fortgesetzt und ergänzt wurden,



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mit denen er im Hause des Kriegsratspräsidenten von Hügel ein gewählteres zugleich kritischeres Publikum erfreute. Wie sehr er damit nicht nur bei seinen Zöglingen, sondern auch bei deren Mutter, der Frau von Hügel, Anklang fand, die ihm bisweilen zuhörte, geht deutlich daraus hervor, daß namentlich diese Dame ihn zur Veröffentlichung veranlaßte und sie somit die Märchen tatsächlich "aus der Taufe hob". Selbst Kritiker von Beruf sprachen sich durchaus anerkennend über die Hauffschen Märchen aus. Bereits am 28. Dezember 1825, also wenige Wochen nach ihrem Erscheinen, hebt der Rezensent des Literarischen Konversationsblattes die Gewandtheit in der Darstellung, den leichten Humor und die ausgezeichnete Gabe anmutiger und natürlicher Behandlung der Sprache gegenüber der sonstigen Sündflut elender Kinderschriften lobend hervor und trifft damit — ohne übertreibung und überschwengliche Lobhudelei — die Kernpunkte des Hauffschen Talentes. In der Tat muß ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß gerade der erste Märchenalmanach, der in der Rahmenerzählung "Die Karawane", die Geschichten von "Kalif Storch", von dem "Gespensterschiff", von der "abgehauenen Hand", "Die Errettung Fatmes", Die Geschichte vom kleinen Muck" und "Das Märchen vom falschen Prinzen" enthält, vor allem im Vergleiche zu dem wahrscheinlich der Hauptsache nach in Paris entstandenen zweiten, aber auch gegenüber dem dritten entschieden den Vorzug verdient. Wie ansprechend wirkt schon die Einleitung, "Märchen als Almanach" überschrieben, worin in kindlich einfacher und doch poetisch anmutiger Weise dargestellt wird, wie die Königin Phantasie ihr ältestes Töchterchen, das Märchen, auf die Erde schickt und wie dieses im Gewande eines Almanachs in der Welt der Kinder Eingang sucht und findet. "Also sprach die Königin Phantasie. Märchen aber stieg herab auf die Erde. Mit pochendem Herzen nahte sie dem Ort, wo die klugen Wächter hauseten; sie senkte das Köpfchen zur Erde, sie zog das schöne Gewand enger um sich her, und mit zagendem Schritt nahte sie dem Tor." In ähnlich schlichter Art sind auch die Märchen selbst erzählt. Man vergleiche z. B. ihre Anfänge: "Es zog einmal eine große Karawane durch die Wüste," "Der Kalif Chasid von Bagdad saß einmal an einem schönen Nachmittag behaglich auf seinem Sofa," Ich bin in Konstantinopel geboren," "Mein Bruder Mustafa und meine Schwester Fatme waren beinahe in gleichem Alter." In Nicea, meiner lieben Vaterstadt, wohnte ein Mann, den man den kleinen Muck hieß," "Es war einmal ein ehrsamer Schneidergeselle, namens Labakan." Das klingt doch wohl einem



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jeden kindlich und märchenhaft zugleich, es führt ohne Umschweife mitten hinein in die Begebenheiten und ruft darum immer von neuem das Interesse der Kleinen wach. Mit wenig Worten versteht Hauff, den Dingen Märchenzauber zu verleihen und sie so dem kindlichen Gemüte begehrens- und bewundernswert zu machen. In der Karawane läßt er den Fremden ein schönes arabisches Pferd reiten, "mit einer Tigerdecke behängt, an dem hochroten Riemenwerk hingen silberne Glöckchen, und auf dem Kopf des Pferdes wehte ein schöner Reiherbusch". In der Geschichte von der abgehauenen Hand beschreibt er den Mantel des Unbekannten von der Sonnte vecchio folgendermaßen: "Er war von schwerem genuesischen Samt, Purpurrot, mit astrgchanischem Pelz verbrämt und reich mit Gold gestickt." Der Boden des Saales, in dem der falsche Prinz von seinen Eltern empfangen wird, "war mit einem ungeheuren Teppich bedeckt, die Wände waren mit hellblauem Tuch geschmückt, das in goldenen Quasten und Schnüren an silbernen Haken hing . . . Der Thron stand auf vier Stufen und war von lauterem Golde und mit großen Amethysten ausgelegt." Dabei hütet er sich jedoch vor geschmacklosen übertreibungen und "Schuhe aus Morgenrot, mit Spangen aus Sternengold und Edelsteinen aus flimmernden Tautropfen drauf", die in Märchen neuester Zeit vorkommen, kennt er zum Glück noch nicht. Aber nicht nur in sprachlicher Hinsicht, sondern auch in bezug auf ihren Inhalt sind die Teile des 1. Almanachs als die gelungensten zu bezeichnen, und selbst Kinder reiferen Alters, denen man die gesamten Hauffschen Märchen in die Hand gibt — für die untersten Stufen empfiehlt sich das nicht — werden nach vollendeter Lektüre mit aufrichtigem Entzücken von Kalif Storch, vom kleinen Muck, gewiß auch noch von Zwerg Nase erzählen, während die meisten Stücke der beiden letzten Almanache nicht mit gleicher Anziehungskraft und Nachhaltigkeit auf sie wirkten. Worin das seinen tieferen Grund hat, wird zum Teil aus der folgenden Beurteilung des 1. Märchenalmanachs durch Gustav Schwab klar, die in durchaus verständnisvoller und eingehender Weise die Persönlichkeit des Dichters zu diesem seinen Werke in Beziehung setzt und die — im Gegensatze zu der sonst von mir geübten Praxis — hier ungekürzt zum Abdrucke kommen soll. Schwab schreibt: "Dieses kleine Buch ist für den Augenblick durch seine späteren glänzenderen Arbeiten verdunkelt worden; doch nehmen wir keinen Anstand, zu behaupten, daß Hauffs eigentliches Dichtertalent in keiner späteren Leistung sich so rein und von Fremdartigem und Zufälligem ungetrübt ausgesprochen hat, daß er nirgends der Poesie mit



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denjenigen Mitteln, die ihm dazu verliehen waren, so auf die rechte Spur gekommen, wie in diesen Märchen, und wir glauben, daß dieser Almanach in Verbindung mit den zwei späteren Jahrgängen, der zweite zum größeren Teile der dritte ganz von ihm (Augenscheinlich legt Schwab den Nachdruck auf den ersten. Anm. des Herausgebers), in der Folgezeit hauptsächlich seinen Ruf aufrecht erhalten werden.

Das Kindermärchen verlangt nur eine bunte, nicht eine tiefsinnige Erfindung. Es dringt, wie das geistige Auge des Kindes, nicht in das innere Wesen der Dinge, es bleibt auf der Oberfläche der Begebenheiten wie der Person haften; in bezug auf diese beide ist das Hauptaugenmerk des Märchens anmutige Beweglichkeit, lebhafte Farbe, alles, was äußerlich in die Augen fällt, rasches Ineinandergreifen dessen, was geschieht und getan wird. Zeit und Ort, obgleich sie richtig bestimmt und zuversichtlich gezeichnet werden müssen, sind doch nur Nebensache, die so wenig wie das Kostüm, das nur recht bunt und impertinent aufgetragen sein muß, diplomatische Genauigkeit erfordert.

Nun ging aber gerade Wilhelm Hauffs großes Talent, wie ziemlich allgemein anerkannt ist, nicht in die Tiefe, sondern es verbreitete sich mit ungemeiner Leichtigkeit und Anmut über die Breite vieler Erscheinungen auf einmal, es faßte weder die Geschichte pragmatisch noch die Menschenwelt psychologisch auf; aber mit warmem Zauber spiegelte sich die Oberfläche des ihn umgebenden Lebens in seiner die äußere Erscheinung gar zart und geisterhaft auffassenden und darstellenden Phantasie wie in einer Kamera obskura, die uns jede Farbe, jede Bewegung, jeden Wechsel von Licht und Schatten treu aus der Natur in ihr liebliches Helldunkel hereinstellt. Auch seine ausgezeichnete Laune, sein harmloser Witz pflückte nur das Komische, das uns die Außenseite der Situation und der Menschen zukehrt; unglaublich schnell beobachtete hier sein Geist und fand den rechten, den natürlichsten Ausdruck für dieses Lächerliche in der Sprache; wie dasselbe aber mit den versteckten Veranlassungen der Ereignisse, wie es mit dem Gemüte der Menschen zusammenhing, darum war er nicht sehr bekümmert, und in diesen Schacht, aus dem unser Jean Paul seinen Humor zutage förderte, suchte Hauff nicht einzudringen.

Im ganzen offenbaren sich nun zwar jene Eigenschaften von Hauffs Muse in allen seinen Werken, und in den späteren oft recht glänzend, aber in keinem einzigen erscheinen sie ohne fremdartige Zugabe, in keinem noch so wenig influenziert von jenem Roman- und Konversationston des Jahrhunderts, dem er später



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selbst huldigte, wo er ihn zu bekämpfen glaubte. Auch ist die Fabel jener Märchen, obwohl von den meisten der ursprüngliche Stoff nicht ihm selbst angehört, mit so freiem Phantasiespiele behandelt und doch wieder so künstlerisch geschlossen und gerundet, daß sich auch in dieser Beziehung keines seiner späteren Produkte denselben an die Seite stellen kann und man herzlich bedauern muß, daß der Strudel des modernen Lebens ihn aus dieser lieblichen Träumewelt herausgelockt und seine gewissermaßen ideale Phantasie und Darstellungsweise mit soviel irdischer und vergänglicher Masse verquickt hat. Zugleich ist die Sprache in diesen Märchen schon so leicht, so den besten Mustern ohne alle Mühe nachgebildet, daß sie in den letzten seiner Arbeiten nicht klarer, durchsichtiger und dabei reifer und fertiger auftritt als in dieser ersten. (Der letzte Passus lehrt deutlich, daß Schwab bei seiner Kritik in der Hauptsache nur den 1. Almanach im Sinne hatte. Anm. des Herausgebers.) Die Vorrede zu diesem ersten Märchenbande halten wir unbedingt für das Eigentümlichste und Vollendetste, was Wilhelm Hauff geschrieben, wir halten sie für das, was vorzugsweise von ihm gedichtet heißen darf."

Selbstredend bin ich weit entfernt, dieses Urteil Schwabs als in allen seinen Teilen zu Recht bestehend anzusehen, namentlich scheint mir die Behauptung, des Dichters Stil habe sich seit seiner ersten Leistung nicht mehr vervollkommnet, sehr gewagt, wie auch die Stellung der Märchen über seine gesamte übrige Produktion nicht völlig gebilligt werden kann. Die moderne Kritik würde fernerhin gewiß das allzuschaurige, blutrünstige Milieu des "Gespensterschiffes" und der "abgehauenen Hand" als nicht für die Altersstufe des Kindes passend bezeichnen; doch muß man den Maßstab der Hauffschen Zeit anlegen, einer Periode. in der Cramer und Spieß kaum überwunden und die Gemüter nichts weniger als verzärtelt waren. Auch Hauff steht hier wohl noch unter dem Eindrucke seiner Jugendlektüre, es sind Reminiszenzen aus der Ritter- und Räuberromantik. Zweifellos hat unser Dichter — und das halte ich für den Hauptgedanken der Schwabschen Ausführungen, worin jeder objektive Beurteiler selbst der Neuzeit ihm beipflichten muß — mit dem ersten Märchenalmanache sein Bestes, sein Ureigenstes gegeben und sich darin — jene eben erwähnten Reminiszenzen ausgenommen — von allen fremdartigen Zusätzen und Einflüssen freigehalten. Wer den jungen Hauff im ersten Stadium seiner Entwicklung studieren will, dem nicht selten das Märchen zur Wirklichkeit, die Wirklichkeit zum Märchen wurde, der kann das am besten an der Hand des 1. Märchenalmanachs.



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Ein wesentlich anderes Gepräge trägt der Inhalt von dessen Fortsetzung, dem "Märchenalmanach für Söhne und Töchter gebildeter Stände auf das Jahr 1827. Mit 3 Kupfern. Stuttgart bei Gebrüder Franckh." Ihm fehlt vor allem das Moment der Einheitlichkeit und des in sich Abgeschlossenen. Das liegt zum Teil darin begründet, daß er sich nicht nur aus eignen Produkten Hauffs, sondern auch aus Beiträgen anderer zusammensetzt. Gustav Adolf Schöll hat "Der arme Stephan", James Morier Der gebackene Kopf" und Wilhelm Grimm "Das Fest der Unterirdischen" und "Schneeweißchen und Rosenrot" geliefert. Aber selbst die von Hauff verfaßten vier Stücke "Der Zwerg Nase", "Abner, der Jude, der nichts gesehen hat", "Der Affe als Mensch" und "Die Geschichte Almansors", die er mit den vorhin genannten drei in die Erzählung "Der Scheit von Alessandria und seine Sklaven" eingefügt hat, sind von durchaus verschiedener Art. Offenbar hat der Dichter das selbst gefühlt, und daraus erklärt sich wohl jener längere Exkurs, den er innerhalb der Rahmenerzählung unmittelbar vor "Der Affe als Mensch" über das Wesen des Märchens unternimmt. Als Charakteristika desselben bezeichnet er neben dem Fabelhaften, Ungewöhnlichen und überraschenden, das "oft in fremde Länder oder in ferne, längst vergangene Zeiten verschoben wird", namentlich das Eingreifen "fremder Mächte, wie Feen und Zauberer, Genien und Geisterfürsten" oder auch wie "Gnomen und Erdgeister". Von den Märchen im engeren Sinne unterscheidet er nun eine zweite Art von Erzählungen, "die man gemeinhin Geschichten nennt". "Diese bleiben ganz ordentlich auf der Erde, tragen sich im gewöhnlichen Leben zu, und wunderbar ist an ihnen meist nur die Verkettung der Schicksale eines Menschen, der nicht durch Zauber, Verwünschung oder Feenspuk, wie im Märchen, sondern durch sich selbst oder die sonderbare Fügung der Umstände reich oder arm, glücklich oder unglücklich wird." Ausdrücklich weist er darauf hin, daß "sich auch in den herrlichen Erzählungen der Scheherazade. die man Tausendundeine Nacht' nennt, solche reine Geschichten finden," offenbar zu dem Zwecke, um ihre Aufnahme auch in seinen Almanach damit zu rechtfertigen. Trotzalledem will mir die Geschichte Der Affe als Mensch", worin er ja — das wird niemand leugnen — das kleinstädtische Wesen seiner Zeit mit wenigen Strichen wirklich treffend zu zeichnen verstanden hat, nicht recht passend für einen Märchenzyklus erscheinen. Die darin vorwaltende Satire und die daraus resultierende Moral lassen sich mit dem Wesen einer dem Märchen auch nur ähnlichen



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Erzählung kaum vereinbaren. In gleicher Weise müssen "Abner" und "Almansor" zu den sogenannten Geschichten gerechnet werden, und es bleibt somit als einziges wirkliches Märchen Hauffs im 2. Almanach nur "Zwerg Nase" übrig, das denn auch — wie schon in anderem Zusammenhange erwähnt wurde —zu den gerngelesensten gehört und bei den Kindern immer und immer wieder Beifall findet. In dem Verhältnisse der einzelnen Geschichten zu der sie umschließenden Haupterzählung besteht zwischen dem 1. und 2. Almanache insofern eine gewisse Ähnlichkeit, als es Hauff beide Male gelungen ist, wenigstens eine Person aus den Märchen in die Umrahmung zu verflechten. So entpuppt sich der Held von "Almansors Geschichte" als Sohn des Scheiks von Alessandria; Selim Baruch, der sich als Fremder der Karawane anschließt, ist der Unbekannte von Ponte vecchio aus der "Geschichte von der abgehauenen Hand" und zugleich Orbasan, der Räuber aus der "Errettung Fatmes".

In wenig höherem Grade als der 2. Almanach trifft Saids Schicksale" vielleicht ausgenommen — der im Jahre 1828 im gleichen Verlage erschienene dritte mit der Rahmenerzählung "Das Wirtshaus im Spessart" den Märchenton der ersten Sammlung, wenngleich Th. Hell im "Wegweiser" zur Abendzeitung" vom 24. November 1827 den Vortrag "einfach, ja treuherzig, eben dadurch aber namentlich für die Jugend anlockend und fesselnd" nennt und die "Blätter für literarische Unterhaltung" vom 17. Oktober 1828 "die verschiedenen Dichtungen, aus denen diese Sammlung besteht, zu den ausgezeichnetsten ihrer Art rechnen". Jedenfalls absichtlich überschreibt hauff schon die erste der hier eingeflochtenen Erzählungen mit Sage vom Hirschgulden", und auch die "Höhle von Steenfoll" ist als eine schottländische Sage von ihm bezeichnet. Mit demselben Rechte hätte "Das kalte Herz" als eine schwäbische Sage angeführt werden können; denn abgesehen davon, daß der Hauptinhalt auf Geschichten zurückgeht, wie sie in den Spinnstuben seines engeren Vaterlandes erzählt wurden, ist das Kolorit ein ausgesprochen schwäbisches, und nicht nur Beschreibungen einzelner Gegenden, sondern auch der Sitten und Trachten ihrer Bewohner finden wir in reichem Maße darin eingestreut. Wie hieraus hervorgeht, hat man es beim 3. Almanache — analog den sogenannten Geschichten des zweiten — wiederum nicht mit eigentlichen Märchen zu tun, sondern mit Sagen, die — wenn auch ihre Darstellungsweise dieser Dichtungsart durchaus angemessen ist — doch keinen vollwertigen Ersatz bieten können. Auch die Rahmenerzählung entspricht dem Geschmacke unserer Zeit nicht



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recht. Sie erinnert zu stark an Vulpius' "Rinaldo Rinaldini", und ein Räuberhauptmann, der nur deshalb, weil "eine Dame seine vollkommene Achtung hat und er sie deshalb nicht in Gefahr bringen kann" seinen Kameraden entflieht, um sich in Sicherheit zu bringen, ist selbst als deus machina eine bedenkliche Erscheinung.

So mögen die Almanache von 1827 und 1828 als Sammlungen von Geschichten, beziehungsweise von Sagen ihre Berechtigung haben — erzählt sind sie durchweg flott und ansprechend —, als Märchen können ihre Einzelerzählungen nur zum geringsten Teile gelten. Wie ist es wohl zu erklären, daß Hauff so bald verlernte, was ihm zwei Jahre zuvor völlig mühelos gelang? Mit literarischen Arbeiten ganz anderer Tendenz beschäftigt, ja überhäuft, hatte er die Fühlung mit der Jugend verloren, war auch selbst innerlich ein anderer geworden, daher der immer mehr zunehmende Ernst und dementsprechend das allmähliche Verschwinden des Humors, jenes glücklichen Humors, womit er anfangs die Kinderherzen zu entzücken verstand. Von hervorragender Wichtigkeit scheint mir in dieser Beziehung außerdem der Umstand, in wieweit Hauff in den Märchen Selbsterfundenes erzählt und in welchem Maße er anderwärts verarbeitete Stoffe unverändert aufnimmt oder umprägt und für das Gewand des Märchens zurechtstutzt. Das bringt uns auf die Quellenfrage. Deren Erledigung hat insonderheit hinsichtlich des ersten Almanachs bisher allen Literaten ziemliche Schwierigkeiten verursacht, und man ist dabei zu wenig positiven Resultaten gelangt. In der Regel weist man auf "Tausendundeine Nacht" als die hauptsächlichste Quelle hin; doch bleibt die Ausbeute einer diesbezüglichen Untersuchung recht herzlich gering. Ohne allen Zweifel kannte unser Dichter diese Sammlung; er erwähnt ja innerhalb seiner eignen Werke ihren Titel und ihre Bedeutung mehrfach, auch das Vorkommen der Namen "Sindbad", "Fatme" und "Bassora" deutet darauf hin. Bei seiner Vorliebe für alles Phantastische hat er in seiner Jugend gewiß mit innigem Behagen darin gelesen, diese oder jene Merkwürdigkeit wohl auch im Gedächtnisse behalten, um sie —natürlich völlig unbewußt — ganz und gar umgebildet, in durchaus anderem Zusammenhange und darum in ihrem Ursprunge kaum noch erkennbar, später wieder zu verwerten. So sind denn bezüglich der Motive nur ganz geringfügige Entsprechungen, wirkliche Uebereinstimmungen aber durchaus nicht zu verzeichnen, sodaß man keinesfalls VON"Tausendundeiner Nacht" als Vorlage für Hauff sprechen darf. Ähnlich verhält es sich mit seiner vermeintlichen Abhängigkeit von den



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Romantikern. Auch hier lassen sich nicht viel mehr als leise Anklänge feststellen, und namentlich die Geschichte von der abgehauenen Hand scheint in ihrer grausigen Tendenz von E. T. A. Hofmann beeinflußt, dem er auch in anderer Beziehung mancherlei verdankt. Gewiß erinnert die Geschichte vom Gespensterschiff an die Sage vom fliegenden Holländer, in der abgehauenen Hand sind zweifellos Othello-Elemente verwertet, bei den Pantoffeln des "kleinen Muck" kann gar wohl an eine Umbildung des Motivs gedacht werden, das den Siebenmeilenstiefeln im Däumling zugrunde liegt, auch das Volksbuch von Fortunat mag dieses Märchen beeinflußt haben, nirgends aber läßt sich von wirklicher Abhängigkeit und direkter Benutzung reden. Der Umstand gerade, daß Hauff motivlich im ersten Almanache durchaus selbständig arbeitet, kommt der Eigenart dieses Büchleins zu gute; es ist — wie wir schon früher konstatierten und jetzt begründen und erklären können — eben spezifisch hauffisch.

Wesentlich andere Quellenverhältnisse liegen für den Inhalt des zweiten Märchenalmanachs vor. Für die Hälfte der darin abgedruckten vier Erzählungen Hauffs läßt sich die Vorlage genau bestimmen. "Der Affe als Mensch" geht zurück auf E. T. A. Hofmanns "Nachrichten ,von einem gebildeten jungen Mann" (Nr. 4 der Kreisleriana im 2. Teile der Phantasiestücke in Callots Manier). Dort heißt es: "Es ist herzerhebend, wie die Kultur immer um sich greift, ja wie aus Geschlechtern, denen sonst eine höhere Bildung verschlossen, sich Talente zu einer seltenen Höhe aufschwingen. In dem Hause des Geheimen Kommerzienrats R. lernte ich einen jungen Mann kennen, der mit den außerordentlichsten Gaben eine liebenswürdige Bonhommie verbindet. . . . . Nicht verhehlen kann ich, daß der seltene junge Mann seiner Geburt und ursprünglichen Profession nach eigentlich ein Affe ist, der im Hause des Kommerzienrats sprechen, lesen, schreiben, musizieren usw. lernte, kurz, es in der Kultur soweit brachte, daß er seiner Kunst und Wissenschaft, sowie der Anmut seiner Sitten wegen sich eine Menge Freunde erwarb und in allen geistreichen Zirkeln gern gesehen wird. Bis auf Kleinigkeiten, z. B. daß er bei den Thés dausauts in den Hops-Angloisen zuweilen etwas sonderbare Sprünge ausführt, daß er ohne gewisse innere Bewegungen nicht wohl mit Nüssen klappern hören kann, sowie daß er, der Handschuhe unerachtet, die Damen beim Handkuß etwas Weniges kratzt, merkt man auch nicht das mindeste von seiner exotischen Herkunft. und alle die kleinen Schelmereien, die er sonst in jüngeren Jahren ausübte, wie z. B. wenn er den ins haus Eintragenden schnell die Hüte vom Kopfe



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riß und hinter ein Zuckerfaß sprang, sind jetzt zu geistreichen Bonmots geworden, welche mit jauchzendem Beifall beklatscht werden." Die übereinstimmung der Hofmannschen Ausführungen mit Hauffs Erzählung ist allzutlar, als daß sie noch weiter bewiesen werden müßte; beachtenswert aber scheint es, daß trotz der Gleichheit der Grundtendenz in "Der Affe als Mensch" völlige Freiheit in der Durchführung der Motive gewahrt, deren Zahl bedeutend vermehrt und ein ganz bestimmter lokaler Hintergrund geschaffen worden ist. Dadurch erhöhte sich die Anschaulichkeit und Wirksamkeit der gesamten Fabel derart, daß sie, wenngleich nicht sein geistiges Eigentum, doch immerhin noch deutlich unseres Dichters Gepräge trägt.

Einen bei ihm ganz ungewohnten Grad der Abhängigkeit von der Quelle zeigt dagegen die Geschichte "Abner, der Jude, der nichts gesehen hat". Ihren Ursprung hat sie (vgl. Felix Liebrechts Übersetzung von John Dunlops Geschichte der Prosadichtungen oder Geschichte der Romane. Novellen, Märchen usw. Berlin. G. W. F. Müller. 1851) in einem arabischen Werke des 13. Jahrhunderts. betitelt "Nighianistan", welches geschrieben wurde, um den Scharfsinn des arabischen Volkes zu zeigen. "Hier gehen drei Brüder von der Familie Adnan auf Reisen und begegnen einem Kameltreiber, der sie fragt, ob sie einem ihm entlaufenen Kamele begegnet wären. Der erste von den drei Brüdern nun sagt, das Tier sei auf einem Auge blind gewesen, der zweite sagt, es habe ihm ein Zahn gefehlt, und der dritte führt an, es sei lahm und auf einer Seite mit und auf der anderen mit Honig beladen gewesen. Da sie auf diese Weise den Verdacht erwecken, daß sig das Kamel gestohlen, so werden sie ins Gefängnis geschickt und erklären nachher dem Richter, wie sie alle diese Umstände zu entdecken vermochten, ohne das Tier gesehen zu haben. (Siehe auch die 458. Nacht von 1001 Nacht.)" Später findet sich die Erzählung in der "Aufsuchung des Cygnoforo in den Soirees bretonnes, conten fées von Thomas Simon Geulette (1712), der sie einem italienischen Werke "Peregrinaggio de Tre Fifliule de Serendippo" (Reisen der drei Söhne des Königs von Serendippo) entlieh. Von letzterem erschien 1723 eine übertragung ins Deutsche, "Persianischer Robinson" betitelt. Außer dieser und der schon erwähnten 458. Nacht — einem Stücke der Geschichte des Sultans von Yemen und seiner drei Söhne" — könnte als deutsche Quelle für "Abner" noch der 3. Teil der Palmblätter" (Herder und Liebeskind)"Erlesene morgenländische Erzählungen für die Jugend" (Iena 1796), "Das verlohrne Kamel und die drey aufmerksamen Brüder" in Betracht kommen



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(vgl. L. Fränkel, Germania, XXXVl. S. 310 u. XXXVII. 38). Es ist indessen erwiesen. daß Hauff keine dieser deutschen Schriften, sondern "Le chien et le cheval" aus "Zadig ou la dedtinée" von Voltaire benutzt hat, der seinerseits wieder auf "Le voyage et les Aventiuren des troia princen Sarendip, traduits persan" fußt. Wilhelm Seele hat in seiner Dissertation (Voltaires Roman Zadig. Eine Quellenforschung. Leipzig 1891) den Nachweis geliefert, daß Voltaire eigentlich nur die Idee, welche der Erzählung zugrunde liegt, für seinen Roman verwertet, die Indizien aber, durch welche Zadig die Eigenschaften der verlorenen Tiere erschließt, selbst erfunden hat. Jene Indizien sind es nun gerade, worin Hauff mit Voltaire auffällig übereinstimmt. Der zierliche, kleine Huf des Pferdes, die silbernen Hufeisen, der drei und einen halben Fuß lange Schwanz, das dreiundzwanzigkarätige Gold des Gebisses, die Furchen zwischen den Zehen des Hündchens, die herabhängenden Zitzen, die langen Ohren, der hinkende Gang desselben, alle diese Einzelheiten sind wortgetreu in den "Abner" übergegangen, wie auch die Berichte und Gespräche der Vorlage fast wörtlich übernommen wurden. Abgesehen von einigen erweiternden Zusätzen, die infolge des eingeführten orientalischen Gewandes nötig waren, einigen Umstellungen und wenig bedeutungsvollen Namensänderungen — Voltaires Eunuche wird zum Oberstallmeister, Zadig zu Abner, dem Juden, dessen Ausdrucksweise dementsprechend variiert werden mußte —macht Hauffs Märchen bei einer Vergleichung mit der Quelle zumeist den Eindruck einer bloßen Übersetzung. Daß bei einer solch engen Anlehnung an die Vorlage die Individualität des Dichters stark zurücktreten mußte, liegt auf der Hand, und damit erklärt sich uns nicht allein die früher nur erwähnte Ungleichartigkeit der einzelnen Stücke des zweiten Almanachs, sondern vor allem auch die Abnahme des Märchentones. der doch in der "Karawane" so deutlich zutage trat.

Wie steht es nun mit den Quellen zum Inhalte des dritten Märchenalmanachs? Die Sagen "vom Hirschgulden" und "vom steinernen Herz" lassen sich in ihren Hauptmotiven wohl auf Erzählungen zurückführen, die der Dichter vielleicht auf der Wanderschaft durch jene Gegenden gehört hat. In der Rahmenerzählung läßt er den Studenten vom Gespenster- und Hexenglauben folgendermaßen sprechen: "Am allerschädlichsten sind diese Geschichten unter dem Landvolke. Dort glaubt man fest und unabweichlich an Torheiten dieser Art, und der Glaube wird in den Spinnstuben und in der Schenke genährt, wo sie sich eng zusammensetzen und mit furchtsamer Stimme die allergreulichsten



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Geschichten erzählen." Noch heute redet man in manchen Gegenden des Erzgebirges, des Harzes und gewiß auch des Schwarzwaldes von sogenannten Moosmännchen, die den guten Menschen Glück, den bösen aber Verderben bringen, und Hauffs Glasmännlein kann wohl mit Recht als poetische Umgestaltung dieses Volksglaubens betrachtet werden. In den "Hirschgulden" spielen neben Anklängen an den Hexenglauben — die alte Feldheimerin ist allgemein als Hexe verschrien —gewisse geschichtliche Momente herein, so namentlich der Verkauf von Hirschberg an Württemberg. Tatsächlich ist zu Anfang des 15. Jahrhunderts wegen Familienzwistigkeiten von zwei Angehörigen der Linie Zollern, nämlich vom Grafen Friedrich zunächst die Herrschaft Schalksburg und Balingen und sodann von Friedrich dem Ottinger, dessen ganzes Besitztum und Hechingen an Württemberg verkauft, beziehungsweise verpfändet worden. Um eine dieser Schenkungen hat Hauff jedenfalls gewußt, genauere Studien darüber aber nicht angestellt; denn in seiner Sage sind sowohl die Namen der betreffenden Fürsten, als auch die geschichtlichen Ereignisse ganz und gar willkürlich verändert, wie es die poetische Gestaltung des Stoffes gerade erforderte, und die Wahrung der dichterischen Freiheit kommt der Gesamtwirkung seines Werkes nur zu statten. Viel enger — fast in demselben Matze wie beim "Abner" — schließt er sich in der "Höhle von Steenfoll" an seine Vorlage, als welche schon Th. Hell in seiner Rezension vom 24. November 1827 im "Wegweiser" die "Tales of a voyager" angab. Erst vor wenigen Jahren gelang es Dr. Hans Hofmann in Verbindung mit Mr. R. Garnett, als den bis dahin unbekannten anonymen Verfasser der "Tales ot a Voyager to the Arctic Ocean" (London 1826 und 1829), in deren 1. Bande, "The Nikkur Sou", die Quelle der Hauffschen Sage enthalten ist, den Schriftsteller Robert Pearce Gillies zu ermitteln. Dr. Max Mendheim in Leipzig hat nun (vgl. Mendheims Anmerkungen zum 3. Märchenalmanach im 4. Bd. der von ihm herausgegebenen Werke Hauffs, pag. 449/50) sowohl das englische Original, als auch eine 1827 erschienene Übersetzung desselben von Ed. von Bülow mit der "Höhle von Steenfoll" verglichen und gelangt zu folgendem Resultate: "Ed. von Bülow gibt eine vollständige Übersetzung der ganzen Geschichte mit Beibehaltung der im Original vorkommenden Namen, übersetzte aber zum Teil etwas frei. nicht immer genau dem Wortlaute folgend. Hauffs Wiedergabe der Erzählung ist eine (namentlich am Schluß) verkürzte Fassung mit größtenteils anderen Eigennamen, folgt aber in Einzelheiten, besonders in den direkten Reden. dem Original wortgetreuer."



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So begegnen wir also auch in der "Höhle von Steenfoll" einem Werke, das nicht wirklich aus Hauffs eignem Geiste geboren — wenig mehr als eine Kopie eines englischen Musters darstellt. Damit wird uns auch der düstere und unheimliche Charakter jener Erzählung und die völlig veränderte Darstellungsweise verständlich, die sich mit dem leichten und flüssigen Stile unseres Dichters nicht in Einklang bringen läßt.

Überblicken wir zum Schlusse die Ergebnisse der Quellenuntersuchung, so ergibt sich, daß der erste Märchenalmanach der selbständigste ist, während der dritte in einer und der zweite in doppelter Beziehung ein Beispiel starker Entlehnung bietet, was nicht ohne Einfluß auf den Gesamteindruck und die Beurteilung durch den Leser bleiben konnte.

Die Hauffschen Märchen wurden bei der Gesamtausgabe der Werke ziemlich stark verändert, was bei der Vorliebe Schwabs für gerade diese Dichtungsart besonders wundernehmen muß. Namentlich der 2. Almanach erfuhr starke Verkürzungen, indem Schwab die Teile der Rahmenerzählung zu den nicht von Hauff herrührenden Märchen einfach wegließ. In der vorliegenden Ausgabe ist der Versuch gemacht, die ursprüngliche Form der Märchenalmanachtexte wiederherzustellen. Die Originale, die schon zu den Seltenheiten gehören, hat die Königliche Landesbibliothek zu Stuttgart zur Verfügung gestellt. Wesentlich erschwert wurde die Revision des Textes durch eine Menge von Inkonsequenzen, Druckfehlern und Flüchtigkeiten der Originale in orthographischer und grammatischer Hinsicht, von denen einige als Beispiele in den Anmerkungen verzeichnet sind. Für, "gieng", "hieng", "erschrack", "schwazte", "Pläzchen", "ämsig", ""nemlich", "Lerm" , "ausser" , "müßen" , "gespeist", "bewillkommen", "operrirte", "Innschrift" usw. wurde natürlich die jetzt gebräuchliche Schreibweise eingesetzt.


Copyright: arpa, 2015.

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