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Gustav Schwab -

Sagen des Klassischen Alterthums



Schwab-Sagen-000.04 Flip arpa

König Ödipus zeigt sich seinem Volke


7. Der Minotauros

Der König Minos in Kreta hatte dem Gott Poseidon versprochen, ihm zu opfern, was zuerst aus dem Meere auftauchen würde; denn Minos hatte behauptet, daß er kein Tier besitze, das würdig sei, zu einem so hohen Opfer zu dienen. Darum ließ der Gott einen ausnehmend schönen Ochsen aus dem Meere aufsteigen. Den König aber verleitete die herrliche Gestalt des Stieres, der sich seinen Blicken darbot, denselben heimlich unter seine Herden zu stecken und dem Poseidon einen andern als Opfer unterzuschieben. Hierüber erzürnt, hatte der Meergott zur Strafe den Stier rasend werden lassen, und dieser richtete nun auf der Insel Kreta große Verwüstungen an. Diesen Stier zu bändigen und vor Eurystheus zu bringen, wurde dem Herakles als siebente Arbeit aufgetragen. Als er mit seinem Ansinnen nach Kreta und vor Minos kam, war dieser nicht wenig erfreut über die Aussicht, den Verderber der Insel loszuwerden, ja er half ihm selbst das wütende Tier einfangen, und die Heldenkraft des Herakles bändigte den rasenden Ochsen so gründlich, daß, um den Stier nach dem Peloponnes zu schaffen, er sich von demselben auf dem ganzen Wege durch die See wie von einem Schiffe tragen ließ. Mit dieser Arbeit war Eurystheus zufrieden, ließ jedoch das Tier, nachdem er es eine kurze Zeit mit Wohlgefallen betrachtet, sofort wieder frei. Als der Stier nicht mehr im Banne des Herakles war, kehrte seine alte Raserei zurück, er durchirrte ganz Lakonien und Arkadien, streifte über den Jsthmos nach Marathon in Attika und verheerte hier das, Land wie vordem auf der Insel Kreta. Erst dem Theseus gelang es später, Meister über ihn zu werden.


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