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Die deutschen Heldensagen


von

Friedrich von der Leyen

Zweite, völlig neubearbeitete Auflage München 1923

C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung

Oskar Beck


1. Die nordischen Sagen von den Nibelungen.

Die nordischen Berichte über die Nibelungen erzählen die Geschichte von Siegfrieds Vorfahren (im Nordischen heißt der deutsche Siegfried Sigurd und gehört zum Geschlecht der Wölsungen) und die Geschichte von dem unheilvollen Ring, der über Götter und Riesen und über Sigurd Fluch, Kampf und Untergang brachte. Beide Erzählungen fehlen in der deutschen Nibelungensage.



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Der Inhalt der Geschichte der Wölsungen ist nach der Wöksungensaga dieser:

Sigi war der Sohn Odhins. Auf der Jagd erschlug er den Knecht des Skadi, weil dieser, was sich für den Knecht nicht zieme, glücklicher und erfolgreicher jagte, als Sigi selbst, und er legte den Toten auf einen Schneehaufen. Da nannten sie den Sigi den Wolf im Heiligtum und er mußte mit seinem Vater Odhin fliehen, weit fort in ein anderes Land. Dort verschaffte ihm Odhin Sieg und Glück. Sigi aber nahm ein Weib, herrschte über das Hunnenland und wurde ein reicher und mächtiger König und großer Held. Sein Sohn hieß Reri und wurde bald groß und stark.

Am Ende seines Lebens stellten dem Sigi die nach, die ihm die nächsten waren und die ihm seine Macht mißgönnten, das waren die Brüder seiner Frau. Als er sich dessen am wenigsten versah und nur ein kleines Gefolge um sich hatte, überfielen sie ihn und erschlugen ihn und die Seinen. Reri aber, der bei dem überfall nicht war, sammelte um sich ein großes Gefolge von Freunden und Landeshäuptlingen, vermehrte seine Macht und rächte dann den Tod seines Vaters, er ruhte nicht, bis er alle Mörder erschlagen hatte.

Dann nahm sich Reri ein Weib. Aber lange waren sie zusammen und hatten weder Erben noch Kind. Das schien ihnen beiden schlimm und sie baten die Götter sehr innig, daß sie ihnen ein Kind gäben. Frigg und Odhin erhörten ihre Bitte und eine Walküre brachte auf Geheiß des Gottes, in eine Krähe verwandelt, dem Reri einen Apfel, den gab er seiner Frau. Sie fühlte sich schwanger, als sie davon gekostet kostet; nun muhte Reri auf eine Heerfahrt ziehen; er wurde krank dabei und der Tod nahm ihn. Sein Weib aber trug ihren Sohn sechs Jahre, er mußte aus ihrem Leib geschnitten werden und war sehr groß und stark, er küßte noch die Mutter und dann starb sie.

Dieser Sohn hieß Wölsung. Dem schickte, als er herangewachsen war, Odhin die Walküre zum Weibe, die seinem Vater den Apfel gebracht Sie hatten zehn Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn hieß Siegmund, die Tochter Signy, und sie waren Zwillinge und waren die herrlichsten und schönsten von Wölsungs Kindern. Die Wölsungen aber überragten alle anderen Geschlechter an Klugheit, Begabung und Kampflust.

Wölsung ließ eine schöne Halle erbauen, darin stand eine große Eiche und ihre Zweige breiteten ihre Blätter über das Dach der Halle.



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Siggeir war ein mächtiger König über Gautland, er freite um Signy. Sie wollte ihm nicht folgen, fügte sich aber dem Wunsch ihres Vaters und ihrer Brüder. Wölsung rüstete zur Hochzeit ein würdiges Mahl. Des Abends, als die Männer bei den Feuern saßen, ging ein Mann in die Halle hinein, den kannte keiner der Helden, er trug einen gefleckten Mantel, hatte bloße Füße und eine Leinenhose um das Bein. Er hielt ein Schwert in der Hand und ein breiter Hut bedeckte sein Gesicht. Er war groß und einäugig. Da schwang er sein Schwert und stieß es in den Baumstamm, daß es bis zum Griff darin haftete, allen Helden entfielen die Worte, als sie diesen Mann sahen. Der Mann sagte, daß der die beste Waffe sich gewinnen würde, der dies Schwert aus dem Baum ziehen könne. Dann ging er heraus, keiner wußte, woher er kam und wohin er ging. Nun drängten sich alle um das Schwert. Bei keinem von allen rührte es sich, die daran rissen. Siegmund aber zog es heraus, als hätte es lose für ihn im Baum gelegen. Siggeir bot ihm das dreifache Gewicht des Schwertes in Gold, aber Siegmund sagte, er hätte das Schwert ja selbst herausziehen können, wenn es ihm gebührte, und er gebe es nicht für alles Gold Siggeirs her. Dieser wurde zornig, doch er verstellte sich. Am nächsten Morgen aber fuhr er, entgegen dem Brauche, in die Heimat zurück und lud Wölsung und seine Söhne ein, sie möchten ihn in drei Monaten besuchen. Signy mußte dem Gemahl folgen, obwohl sie ahnte, daß aus dieser Verbindung Unheil wachsen würde und obwohl sie den Vater bat, die Ehe aufzugeben.

Wölsung und seine Söhne fuhren zu Siggeir. Als sie abends gelandet waren, kam Signy ihnen entgegen und warnte sie, Siggeir habe verräterisch ein großes Heer gegen sie versammelt, sie sollten zurückfahren und mit einem ebenso großen Heere wiederkommen. Wölsung aber wollte sein Versprechen halten, er habe den Eid geschworen, er wolle weder Feuer noch Eisen fliehen, und habe ihn bis ins Alter nicht gebrochen, seinen Söhnen sollte man Todesfurcht nicht vorwerfen, hundertmal habe er gekämpft und immer gesiegt und niemand solle das hören, daß er fliehe oder um Frieden bitte.

Wölsung schickte auch Signy, die bei ihm bleiben wollte, zu ihrem Gemahl zurück.

Am nächsten Morgen begann der Kampf, achtmal schlugen sich Wölsung und die Seinen durch die übermacht der Feinde, dann wurde Wölsung erschlagen und seine Söhne gefangen. Weil Signy es wollte,



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gehorchte Siggeir ihrem rasenden Zorn. Er ließ die Brüder in einen Stock setzen (das ist ein gespaltener Baumstamm, in dessen Innern Löcher für die Füße sind). So sollten sie im einsamen Walde verhungern . Um Mitternacht kam eine Wölfin aus dem Wald und tötete und verzehrte einen der Brüder und so auch die acht anderen. Dem Siegmund aber ließ Signy das Antlitz mit Honig bestreichen, da beleckte ihn die Wölfin und fuhr ihm mit der Junge in den Mund und da biß ihr Siegmund in die Zunge und hielt sich so fest an ihr, daß die Füße aus dem Stock frei wurden, dann riß er dem Untier die Junge aus den Wurzeln, daran starb es. Siegmund aber baute sich auf Signys Rat im Wald ein Erdhaus, darin blieb er und sie gab ihm, was er zum Leben brauchte.

Signy schickte dem Bruder ihren älteren Sohn, dem gab Siegmund einen Beutel mit Mehl, er solle daraus Brot bereiten. Der wagte aber nicht, den Beutel zu berühren, weil etwas Lebendiges darin sei. Siegmund sah nun, daß er Furcht hatte und schickte ihn der Schwester zurück. Auf deren Geheiß erschlug Siegmund dann den Burschen und ebenso erging es seinem jüngeren Bruder.

Signy tauschte mit einer Zauberfrau die Gestalt und ging zum Erdhaus ihres Bruders. Er gewährte ihr Unterkunft und sah sie oft an und sie schien ihm schön und hold. Sie sträubte sich gegen sein Verlangen nicht, als er sagte, daß sie beide in der Nacht auf einem Sager schlafen wollten. Drei Nächte legte er sie zu sich. Signy gebar, als die Zeit gekommen war, einen Knaben, der hieß Sinfjötli und wurde groß und stark und schön und schlug nach der Art der Wölsungen.

Als er zehn Winter alt war, nähte sie ihm den Rock an die Arme, durch Haut und Fleisch hindurch. Die Brüder hatten das ungern ertragen und geschrien, Sinfjötli rührte sich nicht. Dann zog sie ihm den Rock von den Ärmeln, daß ihm das Fleisch in Fetzen folgte, er sagte: gering scheint solche Wunde einem Wölsung. Da schickte sie den Knaben zu Siegmund, der gab auch ihm das Mehl zu bereiten. Dem Knaben schien zuerst, als sei etwas Lebendiges darin, doch er knetete es in den Teig hinein, und da war es eine große, giftige Schlange gewesen.

Siegmund und Sinfjötli zogen durch die Wälder und erschlugen Männer und fristeten davon ihr Leben. Einmal trafen sie in einem Hause zwei Männer mit dicken Goldringen an den Fingern, die schliefen, und über ihnen hingen Wolfshemden, in die fuhren sie hinein und mußten nun Wölfe werden. Sinfjötli half dem Siegmund, als diesem



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Männer begegneten. Er selbst aber wehrte sich allein gegen elf Männer, und darüber fiel Siegmund, weil es gegen ihre Verabredung war, in solchen Zorn, daß er dem Sohn in die Gurgel biß und ihn tötete. Dann legte er ihn auf seinen Rücken und trug ihn in das Haus. Da sah er eines Tages, daß ein Hermelin das andere anfiel und es in die Gurgel biß. Das lief in den Wald und legte ein Blatt über die Wunde und das erste Hermelin sprang heil auf und lief davon. Dem Siegmund brachte ein Rabe solch ein Blatt; er legte es dem Sohn über die Wunde, der wurde auch gesund, als sei er nie verwundet gewesen. Dann war die Zeit ihrer Erlösung gekommen, sie verbrannten die Wolfshemden und vollbrachten in Siggeirs Reich manche berühmte Tat.

Sinfjötli war nun genug erprobt. Siegmund zog mit ihm zu Siggeir und sie verbargen sich im Hause des Königs in einer Vorstube hinter Bierfässern. Die Königin beriet mit ihnen, daß sie die Rache nachts ausführen sollten. Signy und der König hatten zwei junge Söhne, die spielten mit Goldringen am Boden, einer rollte davon und sie liefen ihm nach. Da sahen sie zwei große und grimmige Männer mit weißen Brünnen und breiten Helmen. Das sagten sie dem König. Als Signy das hörte, nahm sie die Burschen und warf sie dem Siegmund vor; der wollte sie nicht töten, aber Sinfjötli erschlug sie und warf sie in die Halle vor Siggeirs Füße.

Der König schickte seine Helden über sie beide. Nach langer Gegenwehr wurden die Helden überwältigt und gefesselt. Siggeir ließ da einen großen Hügel von Gras und Stein machen, in dessen Mitte wurde eine große Felswand gesetzt und Siegmund auf eine, Sinfjötli auf die andere Seite. Als sie den Hügel zudecken wollten, warf Signy dem Sinfjötli ein Strohbündel zu. Darin war Speise und Siegmunds Schwert. Dessen Spitze trieb Sinfjötli in den Felsen, so daß es auf der anderen Seite herausragte, die ergriff Siegmund und sie zersägten den Felsen, zerschnitten Stein und Eisen und kamen aus dem Hügel heraus.

Im Saale schliefen alle, und sie trugen Holz herbei und zündeten es an. Die Helden erwachten vom Rauche und sahen, daß die Halle über ihnen brannte. Der König fragte, wer das Feuer angelegt. "Das sind wir, mein Schwestersohn und ich," sagte Siegmund, "und nun glauben wir, daß du erfahren mußt, daß noch nicht alle Wölsungen tot, sind." Siegmund bat die Schwester, zu ihm zu kommen, sie aber enthüllte ihm alles, was sie getan, und daß Sinfjötli sein und ihr Kind sei. Sie dürfe nicht länger leben und sterbe so gerne mit König Siggeir,



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wie sie ungern mit ihm gelebt. Dann küßte sie noch einmal den Siegmund und den Sinfjötli und ging in die Halle und empfing dort den Tod mit Siggeir und allen seinen Mannen.

Siegmund aber ging in sein Reich zurück und vertrieb den König, der sich dort niedergelassen. (Nun erzählt der Sagaschreiber, daß Siegmund sich mit Borghild vermählte, ihr Sohn war Helgi und es folgt dessen uns bekannte Geschichte 172 f. 1. Dann wenden sich die Ereignisse wieder zu den Wölsungen und zu Sinfjötlis Tod, S. 67.)

In hohem Alter warb Siegmund noch um Hjördis, die Tochter des Königs Eylimi. Sein Nebenbuhler war Lyngwi, Hundings Sohn. Eylimi überließ der Tochter die Entscheidung. Sie wählte den berühmtesten , den Siegmund, obwohl er schon ergraut war. Dann überzogen Lyngwi und seine Brüder den Siegmund mit Krieg. Er stritt tapfer gegen die große übermacht und der Sieg schien sich auf seine Seite zu neigen. Doch da trat ein Mann mit einem blauen Mantel und mit einem breiten Hut unter die Kämpfenden. Er hatte nur ein Auge und trug einen Speer in der Hand. Den hielt er dem Siegmund entgegen und als dieser stark darauf schlug, brach sein Schwert in zwei Stücke und sein Heil wandte sich, und er fiel, und der König Eylimi fiel und die meisten seines Gefolges.

Des Nachts ging Hjördis zu Siegmund; der sagte, daß Odhin nicht wolle, daß er länger kämpfe. "Solange es ihm gefiel, hatte ich manchen ruhmreichen Krieg." Die Rache für den Vater der Hjördis sei einem anderen bestimmt. Sie gehe mit einem Kinde, das solle das berühmteste des Geschlechtes werden und sein Ruhm Solle bleiben, solange die Welt bestehe. Für ihn möge sie die Schwertstücke aufheben. Er selbst aber wolle die heimgegangenen Verwandten aufsuchen.

Lyngwi und die Seinen waren, weil sie die versteckte Hjördis und den Schatz der Wölsunge nicht fanden, fortgezogen. Alf, der Sohn Hjalpreks (Hjalprek ist der- Chilperich) kam mit seinen Schiffen zufällig vorbeigefahren und fand die Hjördis und ihre Magd, die ihre Kleider vertauscht hatten. Sie erzählten ihm, was sich begeben und zeigten ihm die Reichtümer. Alf nahm sie und nahm auch die Frauen mit sich. Bald aber ahnte seine Mutter, wer die Herrin und wer die Dienerin war, und als der König beide fragte, woran sie das Nahen des Morgens spürten, antwortete die Magd: daran, daß wir früher viel des Morgens tranken, und daran erwache ich noch jetzt. Hjördis aber sagte: daran, daß mein Ring kühl wird am Morgen, den mir



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mein Vater geschenkt. Da war wohl Gold genug, meinte Alf, wo auch die Mägde Ringe trugen und er nahm Hjördis zur Frau. Der Sohn aber, den sie von Siegmund empfangen hatte, war Sigurd.

Nun erzählen wir mit den Worten Snorris die Vorgänge der nordischen Nibelungensage:

Es wird erzählt, daß die drei Asen, Loki; Odhin und Höni einmal auszogen, um die Welt zu besichtigen. Sie kamen zu einem Flusse und gingen seinem Wasser nach bis zu einem Wasserfall. In diesem war ein Otter, der im Falle lebte, er hatte aus dem Wasser einen Lachs gefangen und ass ihn blinzelnd. Da hob Loki einen Stein auf und warf ihn nach dem Otter; er traf den Kopf und das Tier war sofort tot. Loki rühmte sich seiner Jagdbeute, da er mit einem Wurfe Otter und Lachs erlangt habe. Die Asen nahmen nun den Otter und den Lachs und trugen ihn mit sich. Bald darauf kamen sie zu einem Gehöft und gingen hinein. Dort wohnte Hreidmar, ein stattlicher Bauer, und er war auch zauberkundig. Die Asen baten ihn, sie für die Seit des Nachtmahls und die nächste Nacht zu beherbergen, ihre Kost, sagten sie, hätten sie selber mitgebracht und zeigten ihm ihre Jagdbeute. Als Hreidmar diese erblickte, rief er seine Söhne Regin und Fafni herbei und sagte ihnen, daß Otr, ihr Bruder, erschlagen sei und auch, wer das getan habe. Nun gingen der Vater und die Söhne auf die Götter los, nahmen sie fest und banden sie und sagten ihnen, der Otter sei Hreidmars Sohn gewesen. Die Asen erboten sich, für ihr Leben so viel Buße zu zahlen, als Hreidmar selbst verlange. Das wurde sofort festgelegt und durch Eide bestärkt. Der Otter wurde darauf abgehäutet, es nahm Hreidmar den Otterbalg und sagte den Asen, daß sie ihn mit rotem Golde füllen und auch außen ganz damit bedecken sollten. Damit wäre dann die Sühne geleistet. Odhin sandte nun den Loki in das Gebiet der Schwarzelben und er kam zu einem Zwerge, der Andwari hieß und so zauberkundig war, daß er zuzeiten als Fisch im Wasser lebte. Loki fing ihn mit den Händen und verlangte, daß er, wenn er sein Leben wolle, alles Gold hergebe, das er in seinem Stein habe. Der Zwerg gab all sein Gold her, als sie zum Stein kamen, und es war recht viel. Doch verbarg er in seiner Hand einen kleinen Goldring. Das sah Loki und verlangte , daß er auch diesen Ring ihm ausliefere. Der Zwerg bat, ihm den nicht zu nehmen, da er durch ihn seinen Besitz wieder mehren könne. Loki aber sagte, er dürfe nicht einen Pfennig nachbehalten, nahm ihm den Ring fort und wandte sich zum Gehen. Da sprach der Zwerg, daß



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der Ring jedem, der ihn besitze, den Tod bringen werde. Loki antwortete, das schiene ihm sehr gut, und er sagte, daß der Fluch sich dann bewähren sollte, wenn er selbst den Ring dem übergebe, der ihn haben soll, und wenn dieser ihn annehme. Er ging nun fort und zu Hreidmar zurück und zeigte dem Odhin das Gold. Als dieser den Ring erblickte, schien er ihm überaus schön und er nahm ihn von dem anderen Schatze fort und gab dem Hreidmar das Gold. Der füllte den Otterbalg , so fest er nur konnte, und als er gefüllt war, stellte er ihn aufrecht . Darauf trat Odhin hinzu, der das Fell von außen mit Gold bedecken sollte. Dann rief er den Hreidmar und sagte, er möge kommen und sehen, ob der Balg auch ganz umhüllt sei. Der Bauer sah nach und prüfte sehr genau; er erblickte noch ein Haar von dem Mundbart und bat, auch dies zu bedecken, sonst sei der Vergleich nicht erfüllt. Da zog Odhin den Ring hervor und bedeckte das Barthaar mit ihm und sagte, nun seien sie frei von der Otterbuße. Als nun Odhin seinen Speer ergriffen hatte und Loki seine Schuhe und sie nichts zu fürchten brauchten, da sprach Loki, daß sich das bewähren solle, was Andwari gesprochen habe, daß nämlich der Ring den Tod dem bringe, der ihn habe und so bewährte es sich seitdem.

Hreidmar nahm das ganze Gold als Sohnesbuße an sich. Fafni und Regin verlangten aber auch etwas davon, als Buße für ihren Bruder. Hreidmar gönnte ihnen jedoch keinen Pfennig von dem Schatze und darum faßten sie den bösen Rat und töteten ihren Vater. Dann verlangte Regin, daß Fafni das Gold zu zwei gleichen Teilen mit ihm teile. Fafni erwiderte, es sei nicht von ihm zu erwarten, daß er das Sold mit dem Bruder teile, nachdem er den Vater wegen des Goldes erschlug. Er hieß dem Regin, sich davon zu machen, sonst werde es ihm ergehen wie dem Hreidmar. Fafni hatte den Helm, den Hreidmar besaß, genommen und sich ihn aufs Haupt gesetzt, der ward der Schreckenshelm genannt, weil er allen lebenden Wesen, die ihn sähen, Schrecken brachte. Und ebenso nahm er noch das Schwert, das Hrotti heißt. Regin hatte das Schwert Refil und floh. Fafni aber begab sich nach der Gnitaheide und ließ sich dort nieder. Er verwandelte sich in einen Drachen und legte sich auf sein Gold.

Das ist die Geschichte von dem Nibelungenring und nun beginnt die eigentliche Nibelungensage.

Regin begab sich nun zu König djalprek nach Thiod und wurde dessen Schmied. Er nahm dort auch den Sigurd in Pflege, den Sohn



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von Siegmund, dem Sohne Wölsungs und der Hjördis, Eylimis Tochter. Sigurd war der berühmteste aller Heerkönige, an Geschlecht, Kraft und Mut. Regin sagte ihm, wo Fafni auf dem Golde ruhte und reizte ihn, das Gold zu erwerben. Er schmiedete ihm auch das Schwert, das Gram heißt, das war so scharf, daß es einmal, als Sigurd es in fliehendes Wasser hielt, eine Wollflocke durchschnitt, die der Strom gegen die Klinge trieb. Dann spaltete Sigurd mit dem Schwerte den Amboß Regins von oben herab bis in den Holzblock hinein. Nun gingen Sigurd und Regin nach der Gnitaheide, dann grub Sigurd auf dem Wege Fafnir eine Grube und setzte sich hinein. Als dann Fafni zum Wasser kroch und über die Grube kam, durchbohrte ihn Sigurd mit dem Schwert, und so fand er den Tod. Da kam Regin und sagte, daß Sigurd seinen Bruder getötet habe und verlangte das als Buße, daß er Fafnis Herz nehme und am Feuer brate, aber Regin legte sich und trank Fafnir Blut und legte sich dann nieder zum Schlafen. Aber als Sigurd das Herz briet und meinte, daß es ganz gebraten sei und mit dem Finger fühlte, wo es noch hart wäre, da rann der Saft aus dem Herzen an seinen Finger und verbrannte ihn. Da führte er den Finger zum Munde, und als das Herzblut auf seine Junge kam, da verstand er die Sprache der Vögel und vernahm, was die Meisen sagten, die im Baume saßen. Die eine sprach:

Dort sitzt Sigurd, beronnen mit Blut. Des Fafnirs Herz brät er am Feuer. Klug schiene mir der Spender der Ringe, äss ' er den hellen Lebensmuskel.

Dort liegt Regin, berät mit sich, will betrügen den Knaben, der ihm vertraut. Im Zorne spricht er falsche Worte, der Ränke Schmied will den Bruder rächen.

Da ging Sigurd zu Regin und erschlug ihn. Darnach schritt er zu seinem Rosse, das Grani heißt, und ritt weiter, bis er zu der Wohnung Fafnis kam. Dort nahm er alles Gold und band es in Bündel und legte diese auf Granis Rücken. Er stieg dann selbst hinauf und setzte seinen Weg fort.

Sigurd ritt weiter, bis er auf einem Berge ein Haus fand. Darin schlief eine Frau und sie hatte Helm und Panzer. Er zog sein Schwert und durchschnitt ihr den Panzer, da erwachte sie und nannte sich Hild. Sie wird auch Brünhild genannt und war Walküre. Von dort ritt Sigurd weiter und kam zu dem König, der Gjuki hieß, seine Frau ist genannt Grimhild und die Kinder der beiden waren Gunnar, Högni,



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Gudrun und Gudny, Gutthorm war ein Stiefsohn Gjukis. Dort weilte Sigurd lange Zeit und vermählte sich mit Gudrun, der Tochter Gjukis, Gunnar aber und Högni schlossen mit Sigurd Blutsbrüderschaft. Demnächst begaben sich Sigurd und die Söhne Gjukis zu Atli, dem Sohne Budlis, um für Gunnar um seine Schwester Brünhild zu werben. Diese saß auf Hindarfjall und um ihren Saal war die Waberlohe. Sie hatte aber den Eid abgelegt, nur den zum Manne zu nehmen, der durch diese Flamme zu reiten wage. Sigurd und die Gjukunge sie heißen auch Riflunge — ritten zu dem Berge hinauf und Gunnar sollte die Waberlohe durchreiten. Er hatte das Pferd, das Goti hieß. Dies wagte jedoch nicht in das Feuer zu laufen. Da wechselten Sigurd und Gunnar die Gestalt und ebenso ihren Namen; denn Grani wollte unter keinem anderen gehen als unter Sigurd. So sprang Sigurd auf Granis Rücken und ritt durch die Waberlohe. An demselben Abend hielt er den Brautlauf mit Brünhild. Als sie aber ins Bett sich legten, zog er sein Schwert Gram aus der Scheide und legte es zwischen sich und die Jungfrau. Am nächsten Morgen, als er aufgestanden war und sich angekleidet hatte, gab er der Brünhild als Linnengabe den goldenen Ring, den er auf der Gnitahaide erbeutet und den Loki einst dem Andwari fortnahm und er nahm von ihr als Erinnerungsgabe einen anderen Ring. Dann Sprang Sigurd auf sein Roß und ritt zu seinen Genossen; er wechselte mit Gunnar wiederum die Gestalt und sie zogen mit Brünhild heim zu Gjuki.

Es geschah einmal, daß Brünhild und Gudrun zum Wasser gingen, um ihre Haare zu bleichen. Als sie an den Fluß kamen, watete Brünhild tiefer vom Ufer in den Strom hinein und sagte, daß sie auf ihrem Kopf nicht das Wasser dulden wolle, das aus Gudruns Haaren fließe, da sie einen weit beherzteren Gatten habe. Gudrun aber ging ihr nach in den Strom und sagte, daß sie deswegen über Brünhild ihr Haar im Flusse waschen könne, weil sie den Mann besitze, dem weder Gunnar noch irgendein anderer Mann in der Welt an Kühnheit gleiche, denn er erschlug Fafni und Regin und nahm beider Erbe. Da antwortete Brünhild, eine größere Tat war es, daß Gunnar durch die Waberlohe ritt, aber Sigurd wagte das nicht. Gudrun lachte und sprach: "Meinst du, daß Gunnar durch die Waberlohe geritten sei? Der, meine ich, ging zu dir ins Bett, der mir diesen goldenen Ring gab. Der Goldring aber, den du an der Hand hast und als Linnengabe empfingst, heißt Andwaranaut und ich glaube nicht, daß Gunnar ihn auf der Gnitaheide holte." Da schwieg Brünhild und ging heim. Darauf reizte sie Gunnar



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und Högni, den Sigurd zu töten, aber da sie Blutsbruder Sigurds waren, bewogen sie den Gutthorm, ihren Bruder Sigurd zu erschlagen. Er durchbohrte ihn mit dem Schwerte, während er schlief. Aber als er die Wunde empfing, warf Sigurd sein Schwert Gram nach Gutthorm, das den Mann mitten durchschnitt. So fiel Sigurd und auch sein drei jähriger Sohn Siegmund, den sie gleich ihm töteten. Dann durchbohrte Brünhild sich selbst mit dem Schwerte und sie wurde mit Sigurd verbrannt . Gunnar und Högni aber nahmen Fafnis Erbe und den Andwaranaut in Besitz und herrschten über die Lande.

König Atli, Budlis Sohn, Brünhilds Bruder, vermählte sich mit der Gudrun und beide hatten Kinder miteinander. Atli lud Gunnar und Högni zu sich ein und beide kamen. Ehe sie aber vom Hause aufbrachen, senkten sie das Gold, das Erbe Fafnis, in den Rhein, und das Gold fand seitdem niemand wieder. König Atli hatte zuvor Kriegsvolk versammelt. Erkämpfte gegen Gunnar und Högni und beide wurden gefangen. Da ließ er dem Högni bei lebendem Leibe das Herz ausschneiden und das war sein Tod. Den Gunnar ließ er in die Schlangengrube werfen, doch ihm wurde heimlich eine Harfe zugesteckt, die er mit den Zehen schlug, da ihm die Hände gebunden waren, so daß alle Schlangen einschliefen. Nur eine Natter kroch an ihm herauf und stach ihn unter der Brust und steckte den Kopf in die Höhlung und hängte sich ihm an die Leber, bis er tot war. Bald danach tötete Gudrun ihre beiden Söhne und ließ ihre Schädel mit Gold und Silber überziehen und Trinkgefäße daraus bilden. Das Erbmahl der Niflunge wurde veranstaltet. Da ließ Gudrun bei dem Gelage in diesen Schalen dem König Atli Meth reichen, der mit dem Blut der Knaben vermischt war. Die Herzen aber lieh sie braten und gab sie dem König zu essen. Als dies geschehen war, sagte sie ihm selber mit vielen bösen Worten, was sie getan hatte. Es fehlte nicht an berauschendem Trank, so daß die meisten Mannen dort, wo sie saßen, in Schlaf sanken. In derselben Nacht ging sie zu dem König hinein, während er schlief und mit ihr Högnis Sohn. Sie brauchten ihre Waffen wider ihn und so fand er den Tod. Darauf warfen sie Feuer in die Halle und alles Volk, das darin war, verbrannte.

Der Bericht von Snorri ist, besonders als er sich seinem Ende zuneigt, etwas rasch und knapp, wir müssen zu seiner Ergänzung schon hier einiges beifügen.



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Nach der Wötsiengensaga war das Schwert Sigurds das alte Schwert der Wölsungen, das Regin ihm aus den beiden Stücken zusammenschmiedete, in die Odhin es zerschlagen. Der Gott war dem jungen Helden geneigt wie allen Wölsungen. Er sorgte, daß er sich das beste Roß wählte, besänftigte den Sturm, gegen den Sigurds Schiffe kämpften, als er zuerst zur Rache gegen die Mörder des Vaters auszog, und deutete dem jungen Helden die Vorzeichen des Kampfes.

Sehr verschieden sind die Berichte über die Erweckung der Brünhild durch Sigurd. Nach den alten Gedichten der Edda vermählte Sigurd sich zuerst mit Gudrun. Dann erst ritt er für Gunnar durch die Waberlohe und gewann für ihn die Brünhild. Nach jüngeren Fassungen verlobte sich Sigurd mit der Brünhild, die er erweckte, vergaß sie, nachdem ihm Grimhild, die Mutter Gudruns, einen Vergessenheitstrank gereicht und erwarb alsdann die Brünhild für. Gunnar. Einige der Dichter der Edda meinen auch, daß die Brünhild, die hinter der Waberlohe schlief und die Sigurd für Gunnar eroberte, nicht die Brünhild war, die Sigurd erweckte. Diese war eine Walküre, Odhin hatte sie mit dem Schlafdorn gestochen und sie in einen Zauberschlaf versenkt, weil sie entgegen seinem Willen ihrem Günstling zum Siege verhalf. Sie wollte nur dem gehören, dem Furcht fremd war. Als sie aufwachte, schützte sie den Sigurd durch zauberkräftige Runen. Ganz späte Dichter ersannen noch andere Mären von Brünhild, die jedoch ganz aus dem Rahmen der heroischen Dichtung fallen.

Von Sigurds Tod war die im Norden verbreitetste Fassung die, daß der Held in seinem Bett ermordet wurde. Daneben gab es eine andere, darnach erschlugen ihn die Mörder im Wald. Diese Fassung, die ältere, nennt ein isländischer Gelehrter in Bemerkungen , die er einem alten Sigurdlied nachschickt, ausdrücklich den Bericht deutscher Männer.

Die Geschichte vom Untergang der Nibelungen erzählt uns



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am eindrucksvollsten und großartigsten das erste Lied von Atli in der älteren Edda, das aus dem zehnten Jahrhundert stammt und dessen Stimmung und Kunst auch in ihren Unausgeglichenheiten dem Lied vom Hamther nah verwandt sind.

Dec Bote des Atli verheißt den Burgunden reiche Schätze. Diese meinen, ihr eigener Reichtum sei groß genug, und sie bedenken auch, daß Gudrun sie warnte; sie schickte ihnen nämlich einen Ring, in den ein Wolfshaar geflochten war. Keiner der Ratgeber redet ihnen zur Fahrt zu den Hunnen zu, aber Gunnar der König verwirft feige Furcht, und wenn er auch weiß, daß niemand von ihnen zurückkehrt, so will er die Reise doch unternehmen. Als sie in Atlis Land ankommen, tritt ihnen die Schwester noch einmal entgegen, um sie zu warnen, sie sollten heimreiten und gerüstet wiederkehren. Doch Gunnar antwortet, nun sei es zu spät. Atli überfällt plötzlich die Helden, Högni allein tötet sieben Hunnen und wirft den achten ins Feuer, die Burgunden werden überwältigt und gefesselt. Gunnar und Högni wissen nun allein, wo der Schatz der Nibelungen im Rhein versenkt ist. Gunnar will nicht sagen, wo er liegt, bevor er Högnis Tod erfahren. Da schneiden die Hunnen einem der ihren, einem feigen Koch, das Herz aus der Brust und zeigen es dem Gunnar. Der sieht, daß es noch auf der Schüssel bebt und daß es das Herz Högnis nicht sein kann. Högni lacht, als sie ihm das Herz ausschneiden, und Gunnar verrät, in prachtvollen Worten des Trotzes, nachdem der einzige Mitwisser gestorben, niemandem, wo der Schatz liegt, er solle verborgen bleiben im Rhein für alle Zeiten. Da stoßen sie den Gunnar in die Schlangengrube, dort besänftigt er durch sein Spiel zuerst die Nattern und empfängt dann den tödlichen Biß. Ein großes Gelage beginnt, das Erbmahl für die Gefallenen wird gefeiert. Die Gudrun gibt dem Atli die blutgetränkten Herzen seiner Söhne zu essen und verschenkt bei dem entstehenden Getümmel ihren Schatz, um sich die Hunnen geneigt zu machen. Atli, trunken und müde, vergißt der Vorsicht, Gudrun ermordet den Schlafenden und wirft Feuer in die Halle.

In dem zweiten grönländischen Liede von Atli weist Gunnar die Entscheidung, ob sie zu Atli gehen solle, dem Högni zu. Dessen Frau ängsten böse Träume und sie entdeckt, daß Gudrun die Brüder hat warnen wollen, daß ihre Runen aber gefälscht wurden. Högni weist den Verdacht der Frau zurück und gibt ihren bösen Träumen eine freundliche



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Deutung. Das gleiche Spiel mit Traum und Deutung wiederholt sich zwischen Gunnar und seiner Gemahlin. Auf der Fahrt rudern die Helden so mächtig, daß ihnen das halbe Schiff zerbricht, sie lassen das Schiff dann forttreiben, da sie ja doch nicht wieder darauf fahren werden. Bei Atli erschlagen sie zuerst den Boten, der sie trügerisch einlädt, ihnen Treueide schwur und sie nun höhnisch warnt. Gudrun kämpft an der Seite der Brüder, diese richten unter den Mannen Atlis große Verheerungen an und steigern dadurch den Zorn des Hunnenherrschers. Der Koch, dem sie das Herz aus dem Leibe schneiden wollen, hat solche Furcht, daß Hagen selbst rät, sie sollten ihn schonen. Die Rache der Gudrun ist dann ebenso entsetzlich wie bei Snorri, aber Högnis Sohn allein tötet den Atli.

Der Dichter hat, sagt Andreas Heusler, Neigung zum Niedrigen, Unadligen, zum Genrehaften und wieder zum Krassen; ein eigenartiger Realismus, den wir aus der isländischen Saga gut kennen, der sich aber nur hier in der Heroendichtung vorgewagt hat. Die strahlende Heldenwelt erscheint wie eingetaucht in einen trüben cholerischen Nebel. Dazu diese absonderliche , klumpfüßige Sprache, der fast mit jedem Verse der Anm ausgeht. Oft ist sie leere Prosa, dann wieder verfängt sie sich in gesuchten Wendungen, den kühnen Schritt des Heldensängers gewinnen diese vielsilbigen unfanglichen Zeilen kaum je.


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