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Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_12-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Kalembollo (Bena Lulua; Bena Koschi)

Kalembollo (ein Mann mit einem enorm großen Penis) wollte mit Luschikankaschikasch (eine Frau, die erst kleine, nach drei Tagen aber große Brüste hatte), einer Mukua Ngamba (die Frau stammt aus dem Dorfe Ngamba) schlafen. Er stand in großer Entfernung. Er führte den Lobolo in ihre Mukotto (Vagina) ein. Ihre Mukotto war mit Zähnen besetzt wie ein Mund. Als Kalembollo eben ejakulieren wollte, schob die Frau den Hintern in die Höhe und die Zähne bissen zu. Der Lobollo Kalembollos ward (arg) verwundet.

Ein Mann hatte gute Buanga (Zaubermittel). Der Lobollo ward geheilt.

Eines Tages arbeitete Luschikankaschikasch im Maisfelde. Kalembollo

* Sella mabans kommt im Kikongo vor als: negeke ne sambo na tima na
nge. — Du hast Geschichte in Herz in deinem. Es soll soviel heißen, als daß
der Angeredete die Sache mit seinem Herzen abmachen soll. Es handelt sich
um ein nicht gehaltenes Gelübde anscheinend.



Atlantis Bd_12-226 Flip arpa

kam des Weges. Luschikankaschikasch versteckte sich im Mais. Kalembollo sah sie (aber). Kalembollo ging hin und warf Luschikankaschikasch zu Boden. Kalembollo führte seinen Lobollo in ihre Mukotto. Er lag auf ihr (also für die Länge seines Lobollo zu nahe!). Sein Lobollo ging durch den Leib Luschikankaschikaschs bis an deren Zähne (also in den Mund). Kalembollo wollte ejakulieren. Luschikankaschikasch schob den Hintern in die Höhe und die Zähne der Mukotto bissen zu. Die Zähne der Mukotto bissen den Lobollo Kalembollos ab. Der Lobollo Kalembollos blieb im Leibe Luschikankaschikaschs bis an deren Zähne im Munde stecken. (Die Zähne in der Vagina heißen: Munda mua mukotto.) — Kalembollo starb. Luschikankaschikasch starb.

Ein Mann kam vorbei. Er kratzte vom Fleische Kalembollos und Luschikankaschikaschs ab. Er aß es nicht. Er machte Buanga daraus. Die Buanga waren sehr stark.


Copyright: arpa, 2015.

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