DIE ERZÄHLUNGEN AUS DEN TAUSEND UND EIN NÄCHTEN
VOLLSTÄNDIGE DEUTSCHE AUSGABE IN SECHS BANDEN
ZUM ERSTEN MAL NACH DEM ARABISCHEN URTEXT DER CALCUTTAER AUSGABE AUS DEM JAHRE 1839
ÜBERTRAGEN VON ENNO LITTMANN
BAND 3
IM INSEL-VERLAG
DIE GESCHICHTE VON DEM KALIFEN
EL-MUTAWAKKIL UND EL-FATH IBN CHAKÂN
El-Mutawakkil mußte einst Arznei nehmen; und da sandten ihm die Leute allerlei seltene Kostbarkeiten und mancherlei Geschenke. Und unter anderem sandte ihm el-Fath ibn Chakân
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eine jungfräuliche Sklavin mit schwellendem Busen, die zu den schönsten Mädchen ihrer Zeit gehörte, dazu ein Kristallgefäß mit rotem Weine und einen Becher von rotem Golde, auf dem in schwarzen Lettern diese Verse standen:
Wenn der Imam der Krankheit nun entrann Und Heilung und Gesundheit sich gewann, So kann fur ihn kein besser Heiltrank sein Als hier in diesem Becher dieser Wein. Wenn er das Siegel löst von meiner Gabe, So ist das nach der Krankheit schönste Labe! |
Wie die Sklavin mit dem, was sie trug, zum Kalifen eintrat, war gerade der Arzt Juhanna' dort. Als der die Verse las, lächelte er und sprach: ,Bei Gott, o Beherrscher der Gläubigen, el-Fath versteht sich auf die Heilkunst besser als ich; also möge der Beherrscher der Gläubigen dem, was jener verordnet hat, nicht zuwiderhandeln!' Der Kalif nahm den Rat des Arztes an und gebrauchte jene Arznei, ganz wie sie ihm in den Versen vorgeschrieben war; Allah machte ihn gesund und heil, und die Erfüllung seiner Wünsche ward ihm zuteil.
Ferner wird erzählt
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