Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_12-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Die Macht des Herkommens (Bakuba; Lussambo)

Kumu tscha Diphata wollte gern Häuptling werden. Er baute ein Lupangu (Wildfalle) und kaufte sich viele Sklaven. Die Leute sagten zu ihm: "Wer Häuptling sein will, der muß erst im Busche leben." Baue dir also erst im Wald ein Haus und komme dann nachher." Kumu tscha Diphata tat das nicht. Er machte sich einen großen Federputz und setzte sich dann auf einen Stuhl. (Spielte also den Häuptling.)

Der Kumu tscha Diphata wollte von seinem Stuhl aufstehen. Da blieb der Stuhl an seinem Hintern sitzen. Die Leute sagten: "Das kommt, weil du nicht erst im Busche gelebt hast." Kumu tscha Diphata ging nun in den Wald und baute mit seinen Leuten im Busch eine Hütte. Darauf ging der Stuhl von seinem Hintern ab.

Nachdem Kumu tscha Diphata einige Zeit im Busche gelebt hatte, kehrte er in das Lupangu zurück. Wenn ein Mann im Bakubalande einen andern erschlagen hatte, so floh er zum Kumu tscha Diphata. Der Kumu tscha Diphata lieferte ihn der Familie des Ermordeten nur dann aus, wenn die Boten ein gutes Geschenk an Ziegen mitbrachten. Andern Falles blieb der Bote im Besitze des Kumu tscha Diphata.


Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt