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Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Tussuka, der Narr (Batetela; Wakussu)

Tschungulufudi und Lussuka hatten denselben Vater und dieselbe Mutter. Tschungulufudi war der ältere, Lussuka der jüngere Sohn. Der Vater war ein großer Häuptling. Der Vater wollte sterben. Er wollte alles seinem Sohne Lussuka geben. Lussuka sagte: "Ich will nur den Luschia (Maniok) haben. Alle Frauen und Sklaven und Dörfer mag Tschungulufudi nehmen. Ich will nichts weiter." Der Vater starb. Lussuka empfing allen Maniok.

Lussuka hatte vielen Maniok. Frauen kamen und baten um Maniok. Lussuka gab ihnen von dem Maniok. Alle Frauen kamen und baten um Maniok. Lussuka gab allen Frauen Maniok. Bald war aller Maniok aufgegessen. Lussuka ging nun zu Tschungulufudi und bat um etwas Maniok. Tschungulufudi sagte: "Du hast seinerzeit nichts weiter gewollt. Ich gebe dir nichts weiter." Lussuka sagte: "So gib mir die Hälfte der Frauen." Tschungulufudi wollte nicht. Nachher sagte Tschungulufudi: "Ich will dir die Hälfte der Frauen geben und dann ist es fertig." Tschungulufudi rief die Frauen. Er teilte. Die Frauen sagten: "Erst hat uns Lussuka nicht gewollt. Nun sollen wir wollen. Nein, wir kommen nicht."Tschungulufudi ging mit Lussuka



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zu einem großen E-uangi (Häuptling), damit der entscheide. Der E-uangi sagte zu Lussuka: "Du hast einmal alles ausgeschlagen, nun kannst du auch nicht mehr einen Teil fordern."

Lussuka erhielt nichts weiter. Er blieb bis zu seinem Lebensende arm.


Copyright: arpa, 2015.

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