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Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_12-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Sambi und die Menschen (Kioque)

Sambi sagte zu seinen Kindern Tangue, Kakueschi, Kunguluscha, Oanjanja, Muschifa und Mwula: "Ich werde euch zeigen, daß die Menschen weder Augen noch Ohren haben." Sambi ließ den Tamtam schlagen und machte viel Regen und Sturm. Alle Leute liefen in die Häuser. Dann machte Sambi eine Pause. Es war klarer Himmel; nur eine kleine Wolke stand noch am Himmel. Sofort gingen die Menschen aus. Sie achteten nicht auf die kleine Wolke. Als sie im Wald, am Fluß, auf den Wiesen waren, ließ Sambi das Gewitter mit doppelter Kraft ausbrechen. Er sagte zu seinen Kindern: "Die Menschen haben weder Augen noch Ohren." Die Kinder Sambis sagten: "Die Menschen haben doch Augen und Ohren." Sambi sagte: "Wartet! Ich will es euch nochmals zeigen."

Sambi machte einen großen Bundu (Nebel). Tande (die Spinne) mußte viele Fäden ziehen. Sie mußte über alle Wege wegspinnen. Die Menschen gingen. Überall kamen ihnen die Spinnweben in die Augen. Sambi sagte: "Nun, haben die Menschen Augen und Ohren?" Die Kinder Sambis sagten: "Nein, die Menschen haben keine Augen und Ohren."


Copyright: arpa, 2015.

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