DICHTKUNST DER KASSAIDEN
HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS
1928
VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA
Atlantis Bd_12-0004 | Flip | arpa |
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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE
MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN
Muloschigeschichte (Kanioka)Ein Mann Dilunga wohnte mit seiner Frau Massengo und mit dem Hunde Mulascha zusammen. Dilunga war stets schlecht mit seiner Frau. Er schlug die Frau. Eines Tages ging die Frau zu einem Nachbardorfe und sagte zu einem Manne, der ein Muloschi war: "Ich will dir meinen Mann zu essen geben. Mach im Nebenhause viel Geräusch, dann wird mein Mann hingehen und sehen, was es gibt. Wenn er den Kopf in die Tür steckt und spricht, so packe ihn." Der Muloschi sagte: "Es ist gut."
Der Hund Mulascha hatte alles gehört. Er lief zu Dilunga und erzählte ihm alles. (Der Erzähler wiederholt alles.) Der Mann sagte: "Es ist gut." Abends saß Dilunga mit Massengo im Haupthause und aß. Da begann im Nebenhause ein großes Geräusch. Dilunga achtete nicht darauf. Das Geräusch ward stärker. Dilunga achtete nicht darauf. Massengo stand auf und wies mit der Hand nach der Richtung des Nebenhauses. Sie ging voran aus dem Haupthause. Sie ging zum Nebenhause. Dilunga folgte ihr. Als sie am Hause wartete, daß ihr Mann hineingehen würde, gab dieser ihr einen Stoß. Sie fiel aufschreiend in das Haus. Der Muloschi packte sie.
Am andern Tage war die Frau krank. Sie starb. Der Mann gab dem Hunde eine Ziege als Geschenk. —
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