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Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_12-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Der törichte Wanderer (Bena Lulua; Bena Mwula)

Moanda (ein Mann) sandte seinen Sohn Kapita aus, in den Fallgruben nach Beute zu sehen. Er sagte zu Kapita: "Wenn du im Walde Fidi Mukullus Leute singend triffst, so singe ja nicht mit." Kapita ging in den Wald. Er traf im Busch singende Leute. Die Leute sangen. Kapita sang: "Fruchtklapper schütteln, nimm es nicht, sing nicht, sieh's nicht mit Augen."Kapita sang. Seine Augen fielen zu. Er konnte nicht mehr sehen und den Weg nicht mehr nach Hause finden.

Kapita kam nicht nach Hause. Moanda sagte zu seinen zwei Frauen: "Kapita ist gestern gegangen und nicht wiedergekommen. Geht ihr beide und seht nach ihm." Die beiden Frauen gingen. Sie begegneten im Busch den singenden Leuten Fidi Mukullus. Sie sangen. Ihre Augen fielen zu, sie waren blind und konnten nicht mehr den Weg nach Hause finden.

Die beiden Frauen kamen nicht wieder. Moanda sagte: "Ich werde selbst nach ihnen Ausschau halten." Moanda nahm ein Huhn mit weißen Federn und ging in den Wald. Er traf die singenden Kinder Fidi Mukullus. Moanda gab ihnen das weiße Huhn und sagte: "Fidi Mukullu hat alles gemacht. Er kann alles machen. Ihr habt meinen Sohn und meine Frauen blind gemacht. Andert euren Gesang und macht sie wieder sehend." Die Leute sangen nun nur: "Nimm das nicht."Kapita und die beiden Frauen Moandas konnten wieder sehen.


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