Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

VOLKSDICHTUNGEN AUS OBERGUINEA


I. BAND


FABULEIEN DREIER VÖLKER

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1924

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_11-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT 4 BILDBEILAGEN

17. Die gewaltigen Geschlechtsteile

Eine Frau hatte eine Kurru, die war zwei Fuß lang. Sie hatte darin eine Anzona (Klitoris; in Haussa =nazaka; in Nupe =esu; in Joruba =jdo), die war so lang wie ein Unterarm. Die Frau fand aber keinen Djoa (Penis), der für ihre Kurru gereicht hätte. Darum öffnete sie die Kurru jeden Morgen. Dann flogen alle Fliegen hinein. Dann schloß sie die Kurru. Es starben nun alle Fliegen, die darin waren. Die Frau holte die toten Fliegen dann aber mit der Hand wieder heraus.

Das genügte der Frau aber nicht. Sie bat Gott: "Schicke mir doch nur für einen Tag einen so dicken Penis, daß er mich beschlafen kann." Eines Tages kam Aromo zu der Frau und sagte: "Soll ich dich beschlafen?" Die Frau wurde böse und sagte: "Was willst du mit deinem kleinen Djoa in meiner großen Kurru!? Mache, daß du wegkommst !" Aromo lief weg.

Jeden Tag öffnete sich die Kurru. Jeden Tag schloß sich die Kurru. Die Kurru konnte keinen Djoa finden, der groß genug gewesen wäre. Alle Tiere kamen zu der Frau und zeigten ihren Djoa und fragten: "Ist der groß genug?" Die Kagera (Pferdantilope) kam, zeigte ihren Djoa und fragte: "Ist der groß genug? Ist der recht für dich ?"Die Frau sagte: "Dein Djoa ist zu klein!" Der Noro (Elefant) kam, zeigte seinen Djoa und fragte: "Ist der groß genug? Ist der recht für dich ?" Die Frau sagte: "Dein Djoa ist zu klein." Alle Tiere kamen. Kein Tier hatte einen Djoa, der für die Kurru der Frau geeignet gewesen ware.

Da sah die Frau eines Tages auf einem hohen Baum einen Reiter sitzen, der hatte einen Djoa, der sechs Fuß lang und einen Fuß dick war. Die Frau mit der großen Kurru kam zu ihm und sagte zu ihm: "Komm doch herab und beschlafe mich!" Der Mann kam darauf herunter.

Die Frau legte sich hin. Der Mann führte seinen Djoa in ihre Kurru. Der Djoa reichte bis zu dem Nabel der Frau. Der Mann fragte: "Ist das gut so?" Die Frau sagte: "Es ist noch nicht gut so. Führe ihn weiter ein!" Der Mann stieß also seinen Djoa so weit hinein, daß er der Frau bis an die Brust reichte. Der Mann fragte: "Ist das gut so?" Die Frau sagte: "Es ist noch nicht gut so, führe ihn weiter ein!" Der Mann stieß also seinen Djoa so weit hinein, daß er der Frau durch den Hals fuhr und zum Mund wieder heraus kam.



Atlantis Bd_11-306 Flip arpa

Darauf starb die Frau. Nun kamen aber alle Männer angelaufen. Jeder Mann schnitt sich ein Stück von dem Penis ab und seitdem haben alle Männer einen Penis.


Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt