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VOLKSERZÄHLUNGEN UND VOLKSDICHTUNGEN


AUS DEM ZENTRAL-SUDAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1924

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS / JENA



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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT 2 KARTENBEILAGEN

103. Betrogene Güte

Ein Mann hatte seine Farm bestellt. Da schreckten Jäger am Wasser Krokodille auf, die flüchteten in die Farm und zerstörten sie (man sieht hieraus, daß es sich um eine am Wasser gelegene Zwiebelfarm handeln muß). Der Alligator wurde vom Farmer angetroffen und sagte: "Ich werde vom Jäger verfolgt. Verstecke mich doch." Da bedeckte der Farmer den Alligator mit Gras. Die Jäger zogen vorbei, ohne den Alligator zu sehen. Dann fragte er: "Sind sie vorbei? Dann bitte ich dich, mich nach dem Flusse zu tragen, damit sie mich nicht wiederfinden." Der Mann band dem Alligator die Schnauze zu und trug ihn zum Wasser. Als sie dort anlangten, sagte der Alligator: "Nun schneide den Strick auf." Und als der Mann das tat, schnappte der Alligator nach dem Arme seines Retters, und es begann ein Kampf zwischen beiden. Da kam Gisu, die Spinne, und fragte, was hier los wäre. Der Mann erzählte, und Spinne befahl dem Alligator, den Mann unverzüglich loszulassen und seinen Kopf über einen daliegenden Stamm zu legen. Dann sagte Gisu zu dem Manne: "Der Alligator möchte den Schmuck, der bei euch



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üblich ist." Der Mann verstand, zog sein Schwert und hieb dem Alligator den Kopf ab. Der Mann dankte Gisu, bedauerte, daß er kein Geschenk hätte, und forderte ihn auf, mit in sein Haus zu kommen. Dort ließ er Gisu an der Tür warten und ging zu seinen beiden Frauen. Die eine war krank, die andere machte ihm Vorwürfe, daß er solange auf der Farm war, seine erste Frau brauche als Medizin Blut von Gisu. "Warte, warte, ich bringe es gleich", sagte der Mann. Gisu hatte das aber vernommen und war schleunigst weggerannt, so daß der Mann mit seinem Messer ihn nicht mehr fand.


Copyright: arpa, 2015.

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