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DIE ERZÄHLUNGEN AUS DEN TAUSEND UND EIN NÄCHTEN

VOLLSTÄNDIGE DEUTSCHE AUSGABE IN SECHS BANDEN

ZUM ERSTEN MAL NACH DEM ARABISCHEN URTEXT DER CALCUTTAER AUSGABE AUS DEM JAHRE 1839

ÜBERTRAGEN VON ENNO LITTMANN

BAND 3

IM INSEL-VERLAG


DIE GESCHICHTE VOM ARMEN UND SEINEM FREUNDE IN DER NOT

Es war einmal ein Mann, der viel Geld gehabt, aber alles verloren hatte und der nun nichts mehr besaß. Dem riet seine Frau, er solle sich an einen seiner Freunde um Hilfe in seiner Not wenden. Er ging also zu einem Freunde und erzählte ihm von seiner Bedrängnis; der lieh ihm fünf hundert Dinare, um Handel damit zu treiben. Nun war der Mann früher Juwelier gewesen; und darum nahm er das Gold, ging in den Basar der Juweliere und eröffnete einen Laden, um zu kaufen und zu ver-



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kaufen. Wie er dort in dem Laden saß, kamen drei Männer zu ihm und fragten ihn nach seinem Vater; und als er ihnen sagte, daß er gestorben wäre, fragten sie weiter: ,Hat er denn keine Nachkommen hinterlassene' Da gab er ihnen zur Antwort: .Er hat euren Diener, der vor euch steht, hinterlassen.' Und wiederum fragten sie: ,Wer kann bezeugen, daß du sein Sohn bist?' ,Die Leute im Basar', erwiderte er. Da sagten sie: ,Ruf sie uns zusammen, damit sie bezeugen, daß du sein Sohn bist!' Er rief sie, und sie bezeugten es. Nun holten die drei Männer eine Satteltasche hervor, in der sich dreißigtausend Dinare befanden und dazu noch Juwelen und edle Metalle; und sie sprachen zu ihm: ,Dies hatte dein Vater uns zur Obhut anvertraut.' Darauf gingen sie wieder fort; alsbald aber kam eine Frau zu ihm und verlangte von ihm einige jener Juwelen, die einen Wert von fünfhundert Dinaren hatten, doch sie kaufte sie ihm für dreitausend Dinare ab. Da nahm er die fünfhundert Dinare, die er von seinem Freunde geliehen hatte, und brachte sie ihm wieder, indem er sprach: ,Nimm die fünfhundert Dinare, die ich von dir geliehen habe; denn Allah hat mir zu neuem Wohlstande verholfen.' Aber sein Freund erwiderte ihm: ,Ich habe sie dir geschenkt und dir um Allahs willen vermacht. Drum nimm sie; und nimm auch dies Blatt, doch lies es erst, wenn du in deinem Hause bist, und dann handle nach dem, was darinnen steht!' Darauf nahm der Mann das Geld und das Blatt und begab sich nach Hause; als er es entfaltet hatte, fand er auf ihm diese Verse geschrieben:

Die Männer, die dir nahten, die waren von den Meinen:
Mein Vater. Vetter. Oheim, er. Sâlih 'Aus Sohn.
Und was du bar verkauftest, das kaufte meine Mutter;
Das Geld und die Juwelen sandt ich dir all zum Lohn.
Nicht um dich zu verletzen, bin ich so verfahren:
Ich wollte die Gefahr der Schande dir erspare,:.



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Ferner erzählt man


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