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VOLKSERZÄHLUNGEN UND VOLKSDICHTUNGEN


AUS DEM ZENTRAL-SUDAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1924

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS / JENA



Atlantis Bd_09-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT 2 KARTENBEILAGEN

3. Dagba (Elefant) als Dagbatschis Reittier

Dagba (der Elefant) und Dagbatschi finden eine schöne Frau. Dagba bewirbt sich um sie. Die Frau will ihn nehmen. Dagba und Dagbatschi gehen fort. Dagbatschi kehrt zurück und spricht allein mit der schönen Frau. Er sagt ihr, daß Dagba zwar sehr groß und dick, aber sehr dumm und nur sein (Dagbatschis) Reittier sei. Die Leute der schönen Frau glauben ihm das, sagen aber, sie wollten ihm, Dagbatschi, der augenscheinlich so klug sei und so schön reden könne, ja gerne die schöne Frau geben, aber Dagbatschi müßte ihnen erst einmal etwas auf dem Rücken Dagbas vorreiten. Dagbatschi erklärt darauf, daß er bereit sei, in 7 Tagen den Proberitt auszuführen.

Am anderen Tag wendet Dagbatschi sich an Dagba und macht ihm freundschaftliche Vorwürfe, daß er (Dagba) ihm, Dagbatschi, nichts von seinen Heiratsplänen vorher gesagt habe; denn er (Dagbatschi) wäre doch sicher der beste Fürsprecher, da er schon lange mit den Leuten der schönen Frau befreundet sei. Dagbatschi schlägt einen gemeinsamen Besuch in jener Gegend vor. Dagba, der Starke, könne ihn, den Leichten, ja leicht auf seinem Rücken mitnehmen. Dagba ist einverstanden.

Dagbatschi versteckt nun, genau wie in der Jorubavariante, Sattel und Zaumzeug am Wege. Er nimmt Schibutter und Rotholz mit. Er füllt den Mund mit beiden Ingredienzien und markiert Zahngeschwür. Spuckt dann und wann aus. Markiert den Kranken und Schwachen. Er müsse getragen werden, und zwar in angenehmer Weise und so, daß er Dagba leicht lenken könne. So wird Dagba Zaumzeug und Sattel aufgeschwatzt. Dagbatschi führt stolz sein "Pferd" vor. Der Elefant wird verlacht. Dagbatschi führt die Braut heim.


Copyright: arpa, 2015.

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