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VOLKSERZÄHLUNGEN UND VOLKSDICHTUNGEN


AUS DEM ZENTRAL-SUDAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1924

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS / JENA



Atlantis Bd_09-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT 2 KARTENBEILAGEN


Quorra

Der große Nigerstrom, der nahe der Westküste entspringt, in einem gewaltigen Bogenlaufe den Westsudan als kulturentscheidender Wasserlauf durchrinnt und dann, wieder der Westküste zueilend, im Atlantischen Ozean mündet, quält sich im Mittellaufe durch die Sahara. Frisch tritt er, der Schöpfer einer unendlichen Fruchtbarkeit, in die Wüste ein, erlahmt dort bis zur Todesmatte und gewinnt dann, beschleunigt der Westküste zuströmend, neue Kraft und das Recht auf den Namen "Strom". Solchergestalt ist der Niger also zweischenklig und wird seinem ganzen Charakter nach im Sinne der Landschaftskunde zu einem Zweitypischen in einem viel betonteren Sinne als sonst gewöhnlich große Gewässer eine Verschiedenartigkeit nach Ober- und Unterlauf aufweisen. Die Saharastrecke trennt scharf und beeinflußt dadurch auch die kulturelle Bedeutung des Stromes. Das tritt in einem ganz äußeren Merkmal zutage. Der Strom heißt vor seinem Eintritt in die Sahara Djaliba, nach seinem Austritt dagegen bei den Völkern höherer Kultur Quorra. Die große Bedeutung, die die Gliederung der Kultur entsprechend der Eigenart des Stromes hat, soll hier einmal ins Auge gefaßt werden.


Copyright: arpa, 2015.

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