Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[3061]

Wigand Happel
an Bullinger
[Marburg, zwischen
30. Oktober und 13. November 1547]

Autograph: Zürich StA, E II 356a, 968f (Siegelspur) Druck: Otto Opper, Theobald Thamer (1502-1569). Sein Leben und seine religiöse Gedankenwelt, Dresden 1941, S. 134f

[1]Beiliegend das von Theobald Thamer hervorgebrachte Monster [Thamers 28 Thesen gegen die Rechtfertigungslehre], das jener lange ausgebrütet hat! Noch eine größere Anzahl solcher Monster würden erscheinen, hätte man es ihm nicht verboten. Bei dieser Übersendung geht es Happel nicht darum, den vermutlich schon angeschlagenen Ruf dieses Verrückten in Zürich zu schmälern. Vielmehr sollen die Zürcher feststellen können, wohin Thamers Eifer für Neuigkeiten, für allegorische und sophistische Erklärungen, seine Streitsucht, Arroganz und sein Ehrgeiz, ja seine Verachtung der alten und neueren Kirchenväter führt. Man hätte schon genug mit den Angriffen der [katholischen] Gegner zu tun. Nun erhalten diese auch noch die Hilfe von Verrätern, die wie einst jener [Herostrat](der den Tempel von Diana [Artemis in Ephesos] in Brand steckte) berühmt werden wollen, und uni die Gunst des Gegners buhlen, da sie merken, dass sie durch ihren Wahn unter den aufrichtigen Gelehrten nichts mehr zu suchen haben! - [2] Was mit diesem Thamer geschehen wird, ist noch unklar. In an griffigen und giftigen Predigten hat er seine Ansicht verteidigt und die Lehre seiner Kollegen in Verruf gebracht. Daraufhin wurden ihm solche Predigten von der dafür zuständigen gerichtlichen Instanz in Marburg verboten, und er musste versprechen, künftig davon abzusehen. Doch sagte er danach in einer Predigt, dass er trotz des Geschwätzes seiner Kollegen nichts anderes glauben könne; er sei keinem verpflichtet, weder Luther noch dein Wortlaut des Augsburgischen Bekenntnisses; da aber einige der Auffassung seien, er predige einen Mist, andere wiederum behaupten, er sei nicht bei Trost, wolle er seine Stelle kündigen, bis der Herr ihm wieder Verstand verleihe, mittlerweile sollten sich seine Zuhörer nach einem besseren Prediger umsehen, es sei denn, man erlaube ihm, gemäß den Eingebungen des Heiligen Geistes und im Einklang mit seinem Gewissen zu predigen. Dies sagte er, ohne sich zuvor mit dem landgräflichen und mit dem städtischen Rat abgesprochen zu haben und nur darum, um beim unaufgeklärten Volk (bei dem er durch seine Heuchelei als sehr fromm gilt) seine Kollegen verhasst zu machen (was ihm übrigens gelungen ist). Er beschuldigte diese zudem, ihm Anlass gegeben zu haben, eine Woche später erneut über seine Ansichten zu predigen. Gemäß den Befürchtungen einiger ist es schon beinahe zum Aufruhr gekommen. All dies tat er, ohne dazu

1 Aus unten Z. 39-48 wird deutlich, dass zur Abfassungszeit des vorliegenden Briefes Theobald Thamer bereits in Kassel verhört worden war und die Nachricht von dem dort gefassten Beschluss eines in Wittenberg geplanten Treffens zwischen Thamer und Philipp Melanchthon bereits im etwa 90 km südlich von Kassel gelegenen Marburg bekannt war. Da das Verhör in Kassel am 28. Oktober stattfand (s. Opper, aaO, S. 32, Anm. 26), kann vorliegender Brief nicht vor dem 30. Oktober anzusetzen sein. Happel wusste aber noch nicht, dass es nicht zum
Treffen zwischen Thamer und Melanchthon kommen würde, weil der gefangene Landgraf Philipp von Hessen sich in einem Brief, der in Kassel etwa am 11. November eintraf, dagegen aussprach; s. Theobald Thamer, Warhafftiger Beriecht von den iniurien und Lästerungen, welche ihme [d.h. Thamer] die Lutherischen deßhalb falsch und unchristlich zumessen, [Straßburg 1552] (VD16 T685), f. En. Demnach kann vorliegender Brief kaum nach dem 13. November verfasst worden sein.

von seiner Obrigkeit aufgefordert worden zu sein, sei es durch seinen Superintendenten [Adam Krafft]oder die Räte, die ihn angeheuert hatten und ihn allein dazu hätten befähigen können. - [3] Um den Anschein zu erwecken, er habe Recht, plante er jene, seiner Ansicht nach wichtige Disputation und schlug an einem Feiertag seine Thesen an den Türen der [Universitäts]Kirche an. In einer Predigt bekundete er seinen Siegeswillen und erklärte, dass er nicht mehr vorhabe, nur auf Druck seiner Kollegen leichtfertig zu kündigen. Drei Tage später wurde dem Drucker [Andreas Kolbe]der Weiterverkauf der Thesen untersagt, und Thamer wurde von den landgräflichen Räten nach Kassel vorgeladen und gebeten, die geplante Disputation und auch seine Ansicht aufzugeben. Er antwortete, er werde nicht gegen sein Gewissen handeln können, es sei denn, er werde durch Gewalt davon abgehalten. So verbot ihm der hessische Kanzler [Tilemann Günterode] das Dozieren und das Predigen. In Kassel setzte er sich für eine Reise nach Wittenberg ein, wo er seine Ansicht mit Philipp Melanchthon besprechen wolle, als wären die Auffassungen des Letzteren nicht deutlich genug in dessen Schriften dargelegt! Er tat dies vermutlich, um die hessischen Räte versöhnlich zu stimmen oder dann, um dank dieser Reise nicht in seiner Anwesenheit die Schande [des Lehr- und Predigtverbots] erleben zu müssen. Mögen die Kirche und die Schule Marburgs von diesem unruhigen und frechen Menschen befreit werden und der Friede wieder einkehren! -[4] Sonst hat Happe! nichts zu berichten, außer dass er Bullinger innigst bittet, dafür zu sorgen, dass den [in Zürich studierenden Johannes und Justus Vulteius] aus Wetter baldmöglichst der Betrag ausbezahlt wird, den die [vier] Zürcher Studenten [die in Marburg studiert hatten] von Happel und anderen ihrer Freunde geborgt hatten (Happe! hat eine schriftliche Aufstellung dieser Schulden und möchte die Rückerstattung der geborgten Beträge vorantreiben können). Die Wetteraner sollen daraufhin den Erhalt dieses Geldes mit einem an Happe! oder Johannes Pincier gerichteten Brief bescheinigen. Die Briefsendung soll Martin Bucer zugeschickt werden, der sie unverzüglich und ohne großen Aufwand weiterleiten kann. Es wäre auch denkbar, dass die hessischen Studenten oder auch Bullinger schriftlich bezeugen, dass den Ersteren die von diesen gewünschten Geldbeträge allmählich ausbezahlt werden. So könnte Happe! das von ihm vorgeschossene Geld [bei der Familie der beiden Wetteraner]endlich einlösen, denn er hat es bitter nötig. Johannes Fabricius Montanus schuldet 21 fl., 10 Batzen und 1 Weißpfennig; der verstorbene Heinrich Hindermann 16 fl und 8 Batzen; Karl Schweninger 20 fl und 4112 Batzen; Hans Rudolf Funk 15 fl 12 Batzen und 1 Weißpfennig. Im Ganzen also: 74f. (je zu 15 Batzen), 41/2 Batzen und 2 Weißpfennige. -[5]Grüsse, auch an Bullingers Familie und an alle, die Happe! in Zürich kennengelernt hat.

S. En mitto vobis monstrosum hunc Theobaldi nostri partum 2 , quem diu quidem parturiit, nunc autem demum in lucem aedidit. Adhuc plures eiusmodi aediturus, nisi prohibitus esset. 3 Mitto autem propterea, non ut stulti

2 Thamers 28 Thesen gegen die protestantische Lehre der Rechtfertigung durch den Glauben allein mit dem Titel: De fide, quae per dilectionem operatur, disputatio prima contra eos, qui secundam tabulam [d.h. die zweite Tafel der Zehn Gebote mit den ethischen Vorgaben] a prima sicut coelum a terra separent. Der Einblattdruck wurde nach dem 18. September (s. Thamer, aaO, f. Du) und vor dem 5. Oktober (vielleicht aber auch etwas später; s. unten Anm. 3) in Marburg vom Drucker Andreas Kolbe erstellt (s. Thamer, aaO, f. Dij,v.). Zur Beschreibung
und Abbildung des Einblattdruckes s. Irena Backus, Theobald Thamer, in: Bibliotheca dissidentium III 107f.
3 Am 5. Oktober wurde der in Marburg lehrende Rechtsprofessor Johann Eisermann (Schwiegervater Happels; s. HBBW XVI 137f) in einem Brief der hessischen Kanzlei in Kassel gebeten, eine öffentliche Disputation zu verhindern und die anscheinend bereits gedruckten Thesen Thamers "zu Euch [zu] nehmen und uns anhero bringen zu lassen", und dies, auch wenn sie noch ungedruckt wären; s. Opper, aaO, S. 31, Anm. 22.

hominis existimationem, si qua est apud vos, minuam, sed ut cognoscatis, quo denique evadat illud novitatis, allegoriarum, sophistices et grec a4 studium, veterum patrum ac recentiorum contemptus, ambitio et arrogantia immodica atque invidia, quasi vero non satis sit nostram religionem oppugnari ab adversariis ex professo, nisi etiam et nosmetipsi pro viribus eos 5 iuvemus novis commentis nostris, scilicet ut innotescamus non secus ac ille 6 , qui Dianae incendit templum, scilicet ut nobis aditum patefaciamus ad eorum benevolentiam, cum videamus nostris furiis apud synceros doctores locum non esse.

Quid de illo futurum sit, nondum satis constat. Aliquot concionibus 7 acerrime, ne dicam rabiose, eam causam agitavit satis aperte perstringendo symmistarum suorum quoque doctrinam, adeo ut prohibitus sit id facere abb assessoribus GREC 8 nostri (ut vocant) et stipulata manu coactus sit polliceri, quod non vellet id amplius facere. verum ille postea inter caetera dixit pro concione se non posse aliter credere, quicquid etiam alu garrirent; se non addictum cuiquam homini, neque in Lutheri vel Augustanae confessionis 9 verba iurasse aut velle iurare. Caeterum, quia intellexisset alios dicere, quod de furcis (id est von mistgabeln) concionaretur c , alios vero asserer d , quod perturbato esset cerebro, etc., se velle, dixit e , resignatum officium concionandi, donec dominus ipsi cerebrum suum iterum confirmaret et componeret; interim sibi prospicerent optimi auditores de meliori concionatore; nisi permitteretur ipsi concionari, quod ipsi suus, immo dei spiritus et conscientia sua dictaret, se non velle amplius ministerio verbi fungi! Quod totum fecit non prius consulto ea de voluntate sua vel senatu 10 et magistratu 11 nostro ac suo, saltem ut in invidiam adduceret apud imperitum f ([c]uravit hypocrisi, [u]t habetur g addictissimus) f populum suos eiusdem officii consortes - quod et contigit. Nam parum abfuit a seditione (cuius metu fuere aliqui 12 ) h vel potius invidia in reliquos concionatores, qui eum

a In der Vorlage grec -
b Über der Zeile nachgetragen. -
c In der Vorlage concionarretur. -
d Uber der Zeile nachgetragen. -
f-f Das Wort imperitum -
e Am Rande nachgetragen. am Rande mit einem Zeichenverweis erläutert. Die im engen Einband verdeckten Buchstaben sind hier in eckige Klammern gestellt. Die Klammern sind ergänzt. -
g In der Vorlage habeat, wo habeat von Happel aus haberet korrigiert wurde. -
h Klammern ergänzt.
4 Streitsucht.
5 adversarios.
6 Gemeint ist Herostrat, der 356 y. Chr. den Tempel von [Diana] Artemis in Ephesos in Brand steckte, um nicht in Vergessenheit zu geraten; s. Strabo, Geographica, 14, 640.
7 Zu diesen Predigten kam es immer wieder seit dem 11. September; s. Thamer, aaO, f. Bi,v.; Opper, aaO, S. 27-36.
8 des Gerichtsgremiums (der Stadt und
Kirche Marburgs). -Zu dieser Vorladung kam es am Samstag, 17. September; s. Thamer, aaO, f. Biiij,r.-Dij,r. -Opper hat sich nicht bemüht, die Ereignisse in ihrer richtigen chronologischen Reihenfolge darzustellen.
9 Das Augsburger Bekenntnis von 1530.
10 Der landgräfliche Rat in Kassel.
11 Der Stadtrat von Marburg.
12 Zu verstehen: einige hegten diese Befürchtung. -Vgl. Opper, aaO, S. 29.

hortarentur 13 , ut octiduo post iterum concionaretur. i [E]t fecit l , non vocatus a legittimo suo magistratu, ut episcopo suo 14 , vel iis dominis, qui antea conduxerunt eum aut in quorum hoc est potestate.

Atque ut videretur recte sentire, instituit hanc disputationem (valvis templi die festo 15 affigens 16 ) j , quasi rem arduam, iactavitque pro concione se disputaturum cum suis adversariis et obtenere 17 velle palmam; non temere se deserturum propter illos ministerium. Sed triduo post 18 interdictum typographo 19 , ne venderet illa exemplaria amplius, et vocatus ille 20 Cassellas 21 rogatus est a consiliariis principis 22 , missam vellet facere illam disputationem et novam opinionem, 23 et consentanea Augustanae confessioni praedicare. Respondit id se nonnisi contra suam conscientiam posse facere neque facturum, nisi prohiberetur. Interdictum est igitur illi, ut audio, a vicario principis 24 et lectione et concionibus publicis; agitque Cassellis eo praetextu, quod velit ire Wittenbergam, ut ibi conferat cum Philippo 25 , quasi vero huius sententia non satis dare explicata sit suis scriptis! Verum suspicor ego, quod ibi agat, vel ut sibi reconciliet consiliarios, vel quod Wittenbergam profecturus sit, ne hic agat cum aliqua sua ignominia. 26 Sed, utut res habet, faxit dominus, ut schola et ecclesia nostra liberetur tam ||969 inquieto, petulante et arrogante spiritu, nobisque pacem concordiamque fidei largiatur pe[r]k filium suum dilectum! Amen.

i-i Am Rande nachgetragen und teils im engen Einband verdeckt. -
j Klammern ergänzt. -
k Hier und unten Textverlust durch Papierverlust.
13 Hier wohl im Sinne von "ihn (dazu) angetrieben hätten", indem sie ihm durch ihre in ihren Predigten geäußerten Angriffe Anlass dazu gegeben hätten.
14 Adam Krafft, Superintendent von Marburg seit 1537.
15 Nämlich am Sonntag, 23. Oktober; s. Thamer, aaO, f. Dij,v.; Opper, aaO, S. 32. - Hier ist von der Universitätskirche, der Johannes dem Täufer geweihten, ehemaligen Dominikanerkirche, die Rede.
16 Unausgesprochen ist das Akkusativobjekt, d.h. der Einblattdruck mit Thamers 28 Thesen, die ihr Verfasser am 29. Oktober in einer Disputation zu verteidigen beabsichtigte; s. Thamer, aaO, f. Dij,v.
17 = obtinere; s. Stütz III 348, Nr. 302.3.
18 Am 26. Oktober also. - An diesem Tag schrieb tatsächlich Eisermann an die Kanzlei in Kassel: "Ich hab auch die getruckte Themata, was dero noch vorhanden gewesen, zu mir genommen, welcher hundert getruckt und verkauft worden sind"(s. Opper, aaO, S. 32, Anm. 26, wo das Datum fälschlich als "25."angegeben wird; s. aber Urkundliche Quellen zur
hessischen Reformationsgeschichte, Bd. 3: 1547-1567, bearb. y. Günther Franz und Eckhart G. Franz, Marburg 1955, S. 11, Anm. 1 zu Nr. 578).
19 Andreas Kolbe; s. oben Anm. 2.
20 Thamer. - Er wurde mit Adam Krafft nach Kassel vorgeladen. - Beide verließen Marburg am 26. Oktober; s. Thamer, aaO, f. Dij,v.; Opper, 5. 32, Anm. 26.
21 Kassel. -Dort wurde Thamer am 28. Oktober verhört; s. Opper, ebd.
22 Philipp von Hessen, der damals von Kaiser Karl V. in Donauwörth gefangen gehalten wurde.
23 Gemeint ist: ob er die Disputation und seine neue Auffassung aufgeben (fahren lassen) wolle.
24 Der hessische Kanzler Tilemann Günterode.
25 Philipp Melanchthon. - Laut Thamer, aaO, f. Ei, kam dieser Vorschlag von anderen. Vgl. auch Opper, aaO, S. 35.
26 Der Landgraf untersagte dieses Treffen (s. oben Anm. 1), u.a. weil er wegen Johannes Bugenhagens Büchlein (s. dazu Nr. 3045, Anm. 17) verstimmt war.

Preterea quod scribam, nil est, nisi ut tuam humanitatem obnixe roge[m], quo curet numerari iuvenibus nostris Veteranis 27 , quae mihi debetur a vestris 28 pecunia, idque qu[am]primum fieri potest (ad me vel ad eorum amicos videlicet; quod receperint, perscribi, ut vicissim eg[o] apud hos honeste urgere solutionem possim 29 l ), nam non sine damno et molestia illa tamd[iu] careo. Vellem ad d. Bucerum suas ad me aut Pincierum 30 literas perferri curarent. Hic sc[ilicet] nobis eas brevi et commode mittere posset. Fabritius debet 21 fl., 10 batzen, 1 album 31 ; pie memoriae 32 Opysander 16 fl 8 batzen; Carolus Schweininger 20 fl 4 1/2m batzen; Rudolfus Funck 15 fl 12 batzen, 1 album. Summa: 74 fl. (zu 15 batzen 33 ) et 4 1/2n batzen, 2 albi. Rogo, illis adolescentibus haec summa detur, aut saltem testentur illi 34 a[ut] vos aliquo ad me vel ad Pincierum scripto, quod recepturi sint, ubi voluerint, ut eg[o] hic solvi queam. 35

Bene vale cum tota familia et omnibus bonis et doctis vins, quibuscum mihi o[lim] notitia et familiaritas intercessit. 36

Tuus H.

[Adresse darunter:] Ornatissimo viro, domino Heinricho Bullingero, ecclesiae Tygurinae antistiti dignissimo, amico ac praeceptori suo colendo. Zurich.

l Dieses und das nächste Klammerpaar ergänzt. -
m In der Vorlage eine arabische 5, die von oben bis weit unter der Zeile mit einem feinen queren, fast senkrechten Strich durchgestrichen wurde, was offensichtlich als 4 1/2 zu deuten ist, wenn Happel sich in seiner Addition nicht geirrt hat (laut unten Z. 61 war damals 1 fl. 15 Batzen wert). -
n In römischen Zahlen geschrieben, anhand von 4 "i" und einem horizontal durchgestrichenen "j" (dass Letzteres 1/2 bedeutet, ist schon längst bekannt).
27 Johannes und Justus Vulteius aus Wetter (Hessen). -Anfang November 1547 setzte also Happel voraus, dass die Vulteius-Brüder sich noch in Zürich aufhielten. - Siehe ferner Nr. 2896, Anm. 2.
28 Die Zurcher Johannes Fabricius (Schmid) Montanus, Hans Rudolf Funk, Heinrich Hindermann (Opisander) und Karl Schweninger, die in Marburg studiert hatten. - Zu dieser Angelegenheit s. Nr. 2883,4-13.
29 Happel hatte vermutlich für diese Beträge gebürgt.
30 Johannes Pincier, der mit den in Zürich studierenden Vulteius-Brüdern verwandt war; s. Nr. 2887, Anm. 12. - Pinciers Schwager Eucharius Dryander (Eichmann) hatte den Zürcher Studenten ebenfalls Geld vorgeschossen; s. Nr. 2883,6f.
31 Der Albus (auch Weißpfennig genannt) war damals zwischen 1/28 und 1/24 Gulden (Florin) wert; s. Helmut Kahnt, Das
große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 18f.
32 Durch diese Angabe ist es möglich, HBBW VIII 213, Anm. 1, zu ergänzen. - Hindermann lebte noch im April 1546 (s. HBBW XVI, Nr. 2426). Vermutlich ist er erst, nachdem er im März 1547 nach Zürich zurückgekehrt war (s. dazu HBBW XVII 429, Anm. 59), gestorben, da Johannes Fabricius in seiner Autobiographie nicht berichtet, dass er während der Rückreise gestorben wäre, und da Happel und Pincier in ihren Briefen Nr. 2883 und Nr. 2887 von April 1547 noch nichts von diesem Tod zu wissen scheinen.
33 Diese Angabe erlaubt den Schluss, dass ein Florin damals 1,25 Pfund wert war (das Pfund besteht aus 12 Batzen).
34 Gemeint sind die Brüder Vulteius.
35 Happel wollte von der Familie der Brüder Vulteius ausbezahlt werden.
36 Siehe dazu Nr. 3007, Anm. 18.