Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[2531]

[Hans Vogler]
an Bullinger,
Jakob Rordorf
und [Heinrich] Brennwald
[Augsburg, den 10., 11. oder
12. August 1546]

Autograph: Zürich SIA. E II 441, 123-128 (ohne Siegel) a Ungedruckt 2

Bericht über den Einzug des Kurfürsten [Johann Friedrich] von Sachsen, des [Landgrafen Philipp von] Hessen und anderer Fürsten in Donauwörth, nachdem Vogler die beiden Bürgermeister Augsburgs, Jakob Herbrot und Hans Welser dorthin begleiten durfte. Zunächst

a Textverlust durch Ausschnitt des Siegels.
a Mit Nadelstich. Die Reihenfolge, in welcher die hier übermittelten Texte niedergeschrieben wurden, geht aus unten Anm. e hervor. Bei der vorliegenden Edition des Briefes jedoch wurde eine geeignete Anordnung des Materials angestrebt.
35 Die Bodenseeregion und das Allgäu.
36 ungeschützt durch Truppen.
37 alle schmalkaldischen Truppen.
38 Richtung Nordosten, dem bei Regensburg liegenden Kaiser entgegen; vgl. den Brief des Konstanzer Rats an Zürich vom 5. August 1546 (Zürich StA, A 205/1, Nr. 220): Man habe vernommen, dass man "one verzug uff Regenspurg ze ziehen willens sige".
39 Blarer denkt wohl an die Truppenwerbungen des Konstanzer Bischofs Johann von Weeze; s. Nr. 2518,35f.
40 leicht.
41 überfallen; s. Fischer VI/1 74.
42 überlegt. 42 als.
44 Wohl der letzte Brief Blarers vom 2. oder 3. August (Nr. 2522).
1 Das Jahr geht aus dem Inhalt des Briefes hervor, besonders aus einem Vergleich mit Nr. 2525,11-17 und Anm. 13, die Tages- und Monatsangabe hingegen aus unten Z. 91 und Anm. s sowie aus einem Vergleich von unten Z. 32-36 mit Nr. 2533,17-19. Eine im Nachlass Bullingers gefundene Reinschrift des vorliegenden Berichts (Zürich ZB, Ms A 43, 563-568) wurde von Bullingers Hand auf den 10. August datiert. — Kurz nach der Abfassung verließ Vogler Augsburg; s. Nr. 2533,1-4.
2 Ein genauer Vergleich zwischen dem Text des vorliegenden Briefes und demjenigen des von dem Berner Drucker Mathias Apiarius veröffentlichten und unten als D bezeichneten "Verzeichnuß der rüstung so die durchlüchtigen Chur unnd

(gemäß der Aufzeichnung von Herbrot) die Liste der Fürsten (angeblich elf), die in Donauwörth einritten: Der Kurfürst von Sachsen, dessen ältester Sohn [Johann Friedrich II.] und dessen Bruder [Johann Ernst von Sachsen-Coburg], der Landgraf von Hessen, drei Fürsten von Braunschweig, Herzog Franz von Lüneburg und Fürst [Wolfgang] von Anhalt. Man ist der Meinung, dass der Kriegszug dieser Fürsten 6'000 Kavalleristen und 20'000 Infanteristen umfasst. Viele weitere Soldaten sollen noch folgen. Unten die Beschreibung der Umzüge. Vorbericht: Vogler ist mit beiden Bürgermeistern am Mittwoch, 4. August, in Donauwörth eingetroffen. Am folgenden Tag begaben sie sich zu einem Hügel, auf dem der Landgraf sich befand, wo aber dessen Lager noch nicht aufgeschlagen war. Als beide Bürgermeister eine Audienz verlangten, erklärte man ihnen, dass der Landgraf sie am nächsten Tag sehen würde. [Am Freitag, 6. August] wurden sie tatsächlich zur Sitzung der beiden Fürsten und deren Kriegsräte zugelassen. Während dieser trafen nacheinander Briefe ein, die der Landgraf selbst alle schnell durchlas. Als sich Vogler, Welser und Herbrot [später] zu den Lagern der beiden Fürsten begaben, sind sie an den zwei Lagern vorbeigeritten, welche unweit von Donau und Lech, und zwar bereits im Gebiet des Herzogs [Wilhelm IV.] von Bayern, bei Rain aufgeschlagen waren. Diese Lager waren über alle Maßen beeindruckend! Beide [Heereszüge] sind unterdessen weiter in Bayern eingedrungen, was 18 Fähnlein (darunter ein schweizerisches mit 600 Mann) einige Tage zuvor nach dem Wegzug von Donauwörth ebenfalls schon getan hatten. Die Bürgermeister wurden von etwa 65 Reitern aus Herbrots Zunft der Kaufleute begleitet. Der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen haben Kaiser [Karl V. ] einen Brief geschrieben und ihm ihr Untertanenverhältnis gekündigt. Auch dem Herzog von Bayern schrieben sie und forderten ihn auf sich endlich für eine Partei zu entscheiden. Der Kaiser ist von Regensburg nach Landshut gezogen. Die italienischen und spanischen Truppen sind nun bei ihm. Während der zwei Tage [5. und 6. August] sind insgesamt 84 Fähnlein durch Donauwörth gezogen (ungerechnet der [oben erwähnten 18] Fähnlein der Süddeutschen und Schweizer). Beschreibung des von 5 bis 15:30 Uhr andauernden Einzugs der Truppen des Landgrafen am 5. August in Donauwörth. Dem Umzug gingen das Gepäck sowie (nach hessischem Brauch) die Frauen und die Kinder voran. Mit den Wagen waren des Öfteren auch ein Hahn oder ein Huhn [in Anspielung auf das hessische Wappen]sowie Hunde zu sehen. [Es folgt eine Beschreibung des Umzuges, mit Erwähnung u.a. der fünf Fähnlein, die zuvor im Dienste Königs [Franz 1.] von Frankreich (nämlich in dessen Krieg gegen England) standen und dem Landgrafen von den Straßburgern zugesandt wurden. Dabei werden auch zwei Bannerinschriften aufgeführt.] Am 8. August ließ Augsburg dem Lager [der Fürsten] vier große Kanonen zukommen nebst etwa 100 Wagen, die mit Geschoss, Waffen und Proviant

Fürsten Hertzog Johann Fridrych zu Sachsen und Landgraff Philips zu Hessen zu Werd über die Tonow gefürt habend" (VD16 V879 — vier Exemplare davon in Zürich ZB, Ms S 61, 110[c]; Ms F 16, 54r.-57v., Nr. 11; 18.163/8; 27.471/25) erlaubt die Schlussfolgerung, dass angesichts der größeren Abweichungen (s. unten Anm. t, Anm. u-u, Anm. y, Anm. z, Anm. ab-ab, Anm. ac-ac, Anm. ad-ad und Anm. ae) die in diesem Brief enthaltene Beschreibung der militärischen Züge in Z. 57-153 dem Berner Druck nicht direkt als Vorlage diente. Es ist nicht auszuschließen, dass der Druck auf die oben in Anm. 1 erwähnte Reinschrift zurückgeht. Möglich wäre auch, dass der Druck, wie auch vorliegendes Schreiben Voglers, auf eine gemeinsame Vorlage (vielleicht auf die unten bei Anm. d-d angedeutete Aufzeichnung Jakob Herbrots) zurückzuführen sind. Daher wäre die vorliegende Truppenbeschreibung das Ergebnis einer Abschrift bzw. Bearbeitung dieser Vorlage durch Hans Vogler, der Berner Druck das Ergebnis einer Abschrift bzw. Bearbeitung der gleichen Vorlage durch Hartmann von Hallwyl, der ebenfalls Augenzeuge des Geschehens war (s. unten Anm. z und Nr. 2538). Nur ein genauerer Vergleich der drei hier angeführten Quellen könnte vielleicht ihr gegenseitiges Verhältnis beleuchten.

beladen waren. Beschreibung des Einzugs der Truppen des Kurfürsten von Sachsen am 6. August. [Zuvor erinnert Vogler daran, dass] während der zwei Tage insgesamt 84 Fähnlein durch Donauwörth gezogen waren, ehe sie sich in Rain [am Lech]niederließen; dass zuvor sechs weitere Fähnlein durch Donauwörth durchgezogen waren; dass unterdessen die 18 Fähnlein (darunter das Schweizer Fähnlein) sich den Fähnlein [der Fürsten]angeschlossen haben. Der Umzug des Kurfürsten währte von 5 bis 15 Uhr. [Es folgt eine Beschreibung des Umzuges mit Erwähnung des Herzogs Ernst von Braunschweig-[Grubenhagen]und des Herrn Henning von Burtfeld].

||123 Alß mich die ernnvesten, wysen, mine gunstigen hern und ginner 3 , bald burgermaister Jacob b Hernnprot und Johann Wälser der statt Augspurg, uß sundrer früntschaft, ernn und gselschaft mitt inn 4 gelassen (uff Thonnenwert 5 zu), damit ich so vil muglich ersechen mechte der zwayger fursten Sachssen 6 und Hessen 7 sampt andrer fursten inzug durch Thonnenwert, harnach zu kurtz 8 verzaichnett.

Item erstlichen sind diß die fursten (dero 11 sin sollend ingeritten mitt irem zug und aller kriegsrustung)' aignen person d (luth b[urger]m[aister] Hernbroten hantschrift) d :

Der churfürst von Sachssen.
Der lantgraff von Hessen.
Deß churfursten der eltest son. 9
Deß churfursten zu Sachssen Brüder. 10
Dryg fursten von Brunschwig» 11
Hertzog Frantz von Lynenburg. 12
Der furst von Anhalt. 13

Dise rustungen obgemelter fürsten, wie die zu Thonnenwert e ingezogen sint, achtet man 6'000 wolgrüster pfärt und 25'000 fußknecht. 14 Noch sollen iro vil harnach komen. Wie aber dise zu Thonnenwert nach ainandern ingezogen, harnach 15 ongfar yn yl verzaichnet.

b Jacob über der Zeile nachgetragen.
C Klammern ergänzt.
d-d Diese Angabe wurde von Vogler in der Mitte einer die sieben folgenden Zeilen umfassenden Klammer angebracht, ehe sie von ihm wieder durchgestrichen wurde. Klammern ergänzt.
e Darauf folgt ein gestrichenes obliste [= die obere Liste]. Diese Angabe zeigt, dass Vogler zunächst die Listen auf S. 124-127 verfasste, dann erst die Einleitung dazu auf S. 123. Doch noch vor den Listen wurden die Nachrichten auf f 128 aufgezeichnet (s. nämlich unten Z. 102 und Anm. 68). Später dann wurde die Adresse auf der Rückseite dieses Folios angebracht.
3 Gönner.
4 ihnen.
5 Donauwörth; vgl. Nr. 2524.341
6 Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen.
7 Landgraf Philipp von Hessen.
8 harnach zu kurtz: im Folgendem kurz.
9 Johann Friedrich Il. der Mittlere von Sachsen.
10 Johann Ernst von Sachsen-Coburg.
11 Siehe dazu Nr. 2524, Anm. 27.
12 Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg-Gifhorn.
13 Wolfgang von Anhalt; s. Nr. 2524, Anm. 31.
14 Vgl. aber Nr. 2529,23-25.
15 Auf S. 126f der hessische Zug; auf S. 124f der sächsische Zug.

f Vor loff f f

Item uf mitwoch, den 4. augusti anno 1546, sind wir zu Tonnenwert inkomen. Morgenß 16 bin ich mit baiden hern burgermaistern hinuß geritten gegen ainem berg, daruff der lantgraff ligen, aber das leger noch nit gschlagen. Wolten die baid b[urgermaister] zu ime. Also 17 wurden sy gewent 18 mit disem bschaid: Der lantgraff wurd g morg 19 mit andern f[ursten] in stat komen 20 -als och beschach. Morgens 21 giengen die baid b[urgermaister] in ain huß, darin Sachsen 22 , Hessen und die kriegßrät in ainer stuben sassen by 2 stunden, da 23 ain post 24 , ain brieff, uber den andern komen. Da sassen Sachsen und Hessen by ainandern. Was brieffen komen, verlaß schnell der lantgraff selb, etc.

||128 Item in das leger (dero 2 sind: Sachsen und Hessen) h bin ich mitt baiden hern b[urgermaister] geriten, dar 25 wir zu des churfursten und Hessen zelgen 26 ritend. Aber dise leger dermassen gstaltet, gerust und schön sindt, das ich nit sagen kan, desglich ir grosse, alle gegen der statt Rain 27 welche dess fursten von Payern 28 ist, und ain pass an der Tanow 29 und Lech.

Item alle leger, one beder fursten, sind uff Payerlandt zogen; dann 18 fenly lantzknecht (darunder 1 fenrich 30 uß Schwitz miten under den lantzknechtfenrich, sin fenly nach der Schwitzer ard 31 tragen 32 , by 600 knecht darunder) sind diß tags och durch statt Tannawertt uff Payern zogen.

Item baid burgermaister, Hernnbrat und Walser, mit denen ich geritten, habend (namlich der Hernbrat in siner der kaffluten zunft mit im ghapt, all wol geharnischt, schwartzen klaidung daruber) by 65 pfartglaiteter 33

Item baid fursten, Chur und Hessen, haben kay[serlicher] m[ajesta]t gschriben, 34 gantz früntlich, doch erbärmklich diser i sachen, 35 daby siner k. mt. ir lehen 36 uffgesagt, und ir er 37 hiemit bewart halten.

f-f Arn Rand wohl als Titel des Abschnittes.
g In der Vorlage wurden. —
h Diese und die zwei nächsten Klammern ergänzt.
1 In der Vorlage dise.
16 Am folgenden Tag, Donnerstag, 5. August.
17 Daraufhin.
18 [davon] abgehalten.
19 Freitag, 6. August.
20 wie es. 21 Also am Freitag.
22 Gerade eingetroffen; s. unten Z. 106.
23 währenddem.
24 Bote.
25 als.
26 Lagern.
27 Rain am Lech, 12 km östlich von Donauwörth. — Aus der Angabe, dass die besuchten Lager sich in der Nähe von Rain befanden, kann geschlussfolgert werden, dass vorliegendes Schreiben kurz nach
dem 9. oder 11. August verfasst wurde; s. Nr. 2533,17-19 und Anm. 15.
28 Wilhelm IV. von Bayern.
29 Donau.
30 Unbekannt; vgl. unten Z. 102-105.
31 Art.
32 getragen hat.
33 Reitende Begleiter. — Vgl. Nr. 2525,29— 32.
34 Der Brief, den der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen gemeinsam an Kaiser Karl V. am 4. Juli 1546 adressierten; s. Nr. 2527, Anm. 41.
35 doch erbärmklich diser sachen: sich jedoch der Lage annehmend.
36 Untertanenverhältnis.
37 ir er: ihre Ehre.

Item dem f[ursten] uß Paygern haben sy gschriben, 38 sich nit netral 39 , sonder uff k[ayserlicher] oder protestierenden siten 40 zu halten, oder ir er bwart haben. 41

Item kay. mt. ist uß Regenspurg zogen in die statt Lantzhut, in Paygern glegen. 42

Item das ytalianisch volck, dessglich 11 fenly Spanier, sollen by k. mt. sin. 43

j Item suma aller fenlin, so die 2 tag durch Tonnenwert zogen sind, 84 fenlin, 44 noch one der Schwitzer und Oberlantschen 45 j

[Ohne Unterschrift.]

||136 Deß landtgraffen von Hessen inzug durch Tonnawerdten mit aller kriegsrustung uff den 5. k augusty 146 (item morgenß 5 ur hat eß angfangen und gewert biß balby viery nach mittag onufhorlich) m :

Erstlich der tross 47 , dess gantz vyl, darunder wib und kinder, wie der Hessischen bruch ist, etlich kind an prusten, voranhin gsogt 48 .

Item uff allen wagen merthails 1 hanen und hennen, 49 och etlich hundt under den wagen.

Daruff 1 schantzfenly mitt aller rustung.

Daruff 1 fenly raysiger 50 .

Aber daruff 2 schantzfenly.

Daruff 1 herr 51 mit sinen pfarten. 52

Daruff fenly knecht mit spiessen.

Daruff 2 fenly buchssenschützen.

Daruff 5 fenly lantzknecht, so by dem Frantzosen 53 wider Engellandt glegen, 54 und die von Strasburg dem lantgraffen zugschickt und angenomen

j-j Von Vogler mit anderer Tinte nachgetragen.
k Über einer unleserlich gemachten Zahl (3?) und nach einer gestrichenen Zahl (6?).
1 Darauf folgt gestrichen: ongfar harnach. —
m Klammern ergänzt.
38 Zu diesen Schreiben 1546 s. Nr. 2530, Anm. 29.
39 neutral.
40 Seiten.
41 Herzog Wilhelm hatte bis zu diesem Zeitpunkt den Vorstoß des schmalkaldischen Heeres durch List aufgehalten und auf diese Weise die Zusammenführung und Organisation der kaiserlichen Truppen ermöglicht; s. Schüz, Donaufeldzug 28-30.
42 Siehe Nr. 2533, Anm. 22.
43 Vgl. Nr. 2511,60-62; Nr. 252443): Nr. 2525.49f: Nr. 2528,9f; Nr. 2529,2-4. — Die Truppen aus Italien trafen allmählich zwischen dem 10. und dem 13. August in
Landshut ein; s. Viglius van Zwichem 54 und 63, Anm. 20; und Nr. 2533, Anm. 22.
44 Vgl. auch unten Z. 99f.
45 Süddeutschen.
46 Ein Donnerstag.
47 Gepäckzug des Heeres; s. SI XIV 1321.
48 voranhin gsogt: zuvor durchgezogen.
49 Siehe dazu Nr. 2498,87-89.
50 von Kavalleristen.
51 Unbekannt.
52 Pferden.
53 König Franz I.
54 Nachdem Frankreich und England im Juni 1546 Frieden geschlossenen hatten (s. Nr. 2470, Anm. 15), waren diese

haben; 55 welche knecht all gantz wol bezugt 56 , kainer lär n57, darzu gantz gros, starck, alt krieger, die o ich min tag nie gesechen hab.

Daruf 3 fenly schön knecht mit spiessen, och wol bezugt.

Daruff 1 fenly mit büchssenschützen.

Daruff 1 paner mit kurisser 58 , gantz schön und vil.

Daruff 1 fenly kurisser, und daruff och ain gantz schön dess lantgraffen paner mitt drygen linien goldbuchstaben gschriben (die zwo 59 ich nit lesen kont; die drit sagt: "Gott ist unser stercky") p , in disem der lantgraff selpst ritten.

Daruff 1 fenly raysiger, 60 glid, alweg 60 dryg 61 by ainandern.

||127 [Umzug] deß lantgraffen [Fortsetzung:]

Daruff 14 hoptstuck buchsen 62 , vor vilen, 20 grosser gulen 63 , zugen.

Daruff 1 fenly knecht.

Daruff aber 1 fenly mit kurrisser.

Daruff ain füsfolck.

Daruff etlich fenly mitt 400 buchsenschutzen.

Daruff 6 fenly gantz schön knecht, spieß, halbarten.

Daruff 1 paner mitt raysigem Zug.

q In allen panern und fenlin deß lantgraff stet: V. D. M. r Y. AE q64 .

Item auff den 8. s augusty 65 hatt die stat Ogspurg ins leger gschickt 4 stuck buchsen: Die erst wigt 92 zenthner 16 pfund; dye ander 69 zenthner 8 pfund; die dritt 55 zenthner 25 t pfund; die 4. 15 zenthner 53 pfund.

u Item 22 wagen mitt kugeln zu disen 4 stucken.

Item 6 wagen mit spiessen.

Item daruff mitt proviant, gschütz, rustungen, das eß by 100 wagen betroffen." u

||124v [Umzug der] Sachsen:

Aller fennlinen, so durch Thonnenwert zogen sind uff das landt Paygern, och das stätly Rain zu, semend 66 84 fenly.

n kir wurde von Bullinger gestrichen und am Rand durch nacket ersetzt.
o die wurde von Bullinger gestrichen und am Rand durch derglichen ersetzt.
p Klammern ergänzt.
q-q Von Vogler mit anderer Tinte nachgetragen.
r In der Vorlage N. —
s Über gestrichenem 10. —
t In D (s. Anm. 2) 28. —
u- u In D Darzü by den hundert wägen, die allerley rüstung darzu gehörig fürend. —
V = Verso der S. 123. Fähnlein Frankreich nicht mehr von Nutzen.
55 Siehe dazu Nr. 2481,5-9; Nr. 2483,37— 39; Nr. 2511,42-46.
56 gerüstet; s. Fischer I 994.
57 d.h. keiner unbewaffnet.
58 Kürassieren (Kriegsreitern).
59 Gemeint sind die zwei ersten Linien.
60 stets.
61 drei.
62 Kanonen.
63 Streitpferde; s. SI II 219.
64 = Verbum Dei Manet In AEternum.
65 Ein Sonntag.
66 insgesamt.

Vorhin 67 zugend durch noch 6 fenly.

Under den obgemelten 68 etlichen 18 w fenli ist in miten dem zug 1 fenr[ich]x uß dem Schwitzerland gsin, by 600 Schwitzer. Diser zog miten under anderen fenrichen und trug sin fenly nach der Schwitzer art. Die Schwitzer waren starck knecht, aber wenig harnasch.

Uff den fritig y augusty 69 Sachsen ingezogen. Item erstlichen am morgen um 5 ur angfangen durchziehen und gewert biß 3 ur nach mitag. Item die raiswagen mitt proviant, prugger 70 und aller kriegßrustung mit gar tapffern rossen und schwarer fur 71 , ongfar by 1'500 wagen.

Daruf 1 raysiger zug, wol gerust, 1 fenly.

Daruf 1 wiß fenly mitt Schantzpuren 72 aller rustung und irem huptman 73 , bickel, schuhen. axen, howen, by 300.

Daruf kam ein hangetter wagen 74 , ain 75 schöner alter herr 76

Aufl 77 disen hernn sin raysiger züg.

Aber 78 ain wagen, daruff ain grosser her 79 .

Auff inn 80 24 stuck schöner büchsen, gross, gantz grossy pfärt.

Daruff by 300 schöner raisiger pfarten.

Uff diß 1 fenly rüter, 160 pfart.

Daruff dryg huffen raisiger pfarten.

Demnach 1 fenly schöner kurisser, 225.

Auff diß ain herr mitt 18 schöner pfärten.

Daruff knecht, 2 fenly, mitt spies und halbarten.

Demnach by 400 buchsenschutzen.

Aber 1 fenly schön knecht mitt spiessen.

Daruff aber 3 fenly knecht mit spies und halbarten.

||125 [Umzug der] Sachsen [Fortsetzung]:

Demnach 1 fenly knecht mit spiessen.

Uff das etlich buchssenschutzen.

Daruff ain schöner raysiger zug kürisser, N., der herr von Burgfeld z81 aygner person.

Auff inn 1 fenly raysiger, 160 pfärt.

w etlichen 18 über einer gestrichenen Zahl.
X Text im engen Einband verdeckt.
y fritig über einer gestrichenen Zahl (vj?) und nach einem gestrichenen 5. In D IIII. Augusti (ohne Angabe des Wochentages).
/ In D Burgdorff (ein Lapsus, der auf Hallwyl zurückzuführen sein könnte).
67 Vor dem Umzug der Sachsen also.
68 Oben Z. 37-39.
69 Gemeint ist Freitag, 6. August.
70 Gerüsten; vgl. Fischer I 1460.
71 Ladung.
72 Schanzenbauern.
73 Unbekannt.
73 hangetter wagen: Hängewagen (Kalesche).
75 Gemeint: darauf ein.
76 Unbekannt. 77 Nach.
78 Nochmals.
79 Unbekannt.
80 ihn.
81 Henning von Burtfeld (Bortfeld); s. Mameranus, Rebel. B3v.

Auff disen etlich fenly raysiger, gantz schöner raysiger kurisser, 270 pfart, darunder der churfürst aigner person in ainer schwartzsamatin hocket 82 geritten, und sin son 83 .

aa By dem churfursten oblut 54 waren sine 85 trabanten alle roten hosen und wameß 87 .

Und 6 thrumeten 88 uff in.

Und ainer uff ainem schönen schwartzen pfärt. Hat 2 tromen 89 daruff. Der schlug uff baiden tromen gantz frolich.

ab Auff diß, den fursten, ritten 7 fursten, darunter hertzog Ernst, hertzog von von Brunschwig, und ander, ab91 1 fenly gantz schöner kurisser: Waren 142 glid, alweg 3 kurisen nebet ainandern. aa

Daruff aber ain raysiger zug by 100 pfärt, ringy 92

Daruff etlich fenly mit halbarten, spiessen, buchsenschutzen, ac acby 300. ac

Auff dise aber 3 fenly ad mitt mitt spiessen."ad

Auff diß etlich buchssenschutzen.

Daruff ir tross.

Daruff 2 fenly mitt spiesknechten.

Daruff etlich buchssenschutzen.

Auff dise 3 hernnae ae mitt 1 paner, 200 pfarten kurisser.

Daruff ochssen.

Daruff schaff.

Daruff wäegen und rossparn 93 af .

[Adresse auf f. 128v.:] An meister Heinrich Bullinger zu handen, minem lieben gfattern Jacob Rordorff und hern propsten Brynwald 94 . So irs 95 glesen, lassentz och horn 96 biß ich komen.

aa-aa Von Vogler nach Z. 146 angebracht und mittels Einfügungszeichen für diese Stelle bestimmt.
ab-ab Fehlt in D.
ac-ac Fehlt in D.
ad-ad Fehlt in D.
ae In D folgt mit Kürissern. —
af Das Verso der S. 125 ist leer.
82 schwartzsamatin hocket: ein schwarzer Leibrock aus Samt.
83 Siehe oben Anm. 9.
84 By dem churfursten oblut: Bei den oben vermerkten (s. SI III 1506) Kurfürsten.
85 deren.
86 Leibwächter.
87 Jacken.
88 Trompeten.
89 Trommeln.
90 Vgl. Nr. 2524, Anm. 27.
91 Vgl. Nr. 2524,35-40.
92 schnelle, agile; s. SI VI 1071.
93 Pferdekrippen; s. SI IV 1442.
94 Propst Heinrich Brennwald.
95 ihr es.
96 hören: Die Empfänger sollen also diese Nachrichten weitererzählen.