[1687]

Der Briefüberbringer, dem von seinen in Genf weilenden Landsleuten ein gutes Zeugnis ausgestellt wird, hat um eine Empfehlung gebeten; Calvin würde bei dieser Gelegenheit gerne ausführlicher schreiben, nachdem ihn der kirchliche Wiederaufbau monatelang daran gehindert hat, doch fehlt ihm die Zeit dafür. Der Tod von Leo [Jud]hat ihn betroffen gemacht; da im vergangenen Jahr auch Grynäus, Capito und andere gestorben sind, muss umso dringender der Nachwuchs gefördert werden, wie dies der Zürcher Rat mit Erfolg tut. Da Bernardino [Ochino] von Siena und zwei weitere [Italiener] diesen jungen Mann für förderungswürdig halten, in Genf jedoch die Mittel knapp sind, bittet Calvin Bullinger und seine Amtsbrüder, sich beim Rat für ihn zu verwenden.

[Gedruckt: Karl Gottlieb Bretschneider (Hg.), Joannis Calvini, Theod. Bezae, Henrici IV. regis aliorumque illius aevi hominum literae quaedam nondum editae (...), Leipzig 1835, S. 12-14, Nr. 4; CO XI 463f, Nr. 434; Con. des réformateurs VIII 186-188, Nr. 1178; englische Übersetzung: Letters of Calvin I 338f, Nr. XCVIII.]