Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[1653]

Johannes Comander an
Bullinger
Chur,
22. August 1542

Autograph: Zürich StA, E II 365, 28 (Siegelspur)

Hat schon längere Zeit nicht mehr geschrieben, da er es nicht wagte, Bullinger in seinen wichtigeren Studien zu stören; nun nötigt ihn aber seine Lage dazu, da er beschlossen hat, die Weissagungen des Propheten Daniel in seinen Predigten dem Volke zu erläutern; die Kommentare des Hieronymus, Johannes Oekolampads und Konrad Pellikans besitzt er bereits, wünscht aber darüber hinaus die Erklärungen Bullingers und Theodor [Biblianders] zu erwerben, falls solche in gedruckter Form vorliegen, oder aber auszuleihen, falls solche nur handschriftlich existieren sollten; er würde die Manuskripte mit äußerster Sorgfalt behandeln und unversehrt wieder zurücksenden. Der Eifer für die Sache des Evangeliums ist [in Graubünden] nur vorgespielt, da die französische Partei entgegen dem machtlosen Widerspruch der Pfarrer an Einfluss gewinnt; viele sind in [fremde]Kriegsdienste gezogen, und manche gedenken dies noch zu tun. Bitte um Weiterleitung des beigefügten Briefes an Johannes Pontisella. Aus Italien und der Lombardei gibt es nichts Neues zu berichten; Bitte um Nachrichten aus Deutschland. Grüße, auch von Johannes Blasius und Nikolaus [Pfister]; Grüße auch an [Konrad]Pellikan, Theodor [Bibliander], Kaspar [Megander]und [Johann Jakob]Ammann. Bedauern über den Tod von Leo [Jud].

[Gedruckt: Graubünden, Korr. I 47f, Nr. 35.]