Vorwort
Ende 2003 konnte der zehnte Band des Briefwechsels von Heinrich Bullinger
im Druck erscheinen; wie in dessen Vorwort angekündigt, wird nun im
Jubiläumsjahr von Bullingers 500. Geburtstag 2004 eine Nachlese der ersten
zehn Bände in einem Ergänzungs- und Registerband geliefert. Dieser enthält
26 Briefe aus dem Zeitraum, den die bis heute veröffentlichten Bände abdecken,
d. h. aus der Zeit von 1524 bis 1540. Zum einen handelt es sich um
9 Briefe, die in alphabetischer Reihe nach Korrespondenten geordnet sind
und nicht näher datiert werden können, aber mit Sicherheit dem genannten
Zeitraum entstammen; zum andern werden 17 Briefe nachgetragen, die noch
zum Vorschein kamen oder die im Nachhinein erst in die Reihenfolge der
bereits veröffentlichten Briefe eingeordnet werden konnten.
Wohl mehr als jeder andere Band vermittelt der Ergänzungsband mit all
seinen Nachträgen und Korrekturen zu den im Lauf der letzten 30 Jahre
erschienenen Bänden mit ihren über 3500 Seiten einen Eindruck vom weitläufigen
Labyrinth, das die Edition darstellt. Hier zeigt es sich, daß Fragen,
die bei der Editionsarbeit auftauchten und ungelöst blieben, bei der Weiterarbeit
über die Jahre hin im Gedächtnis gespeichert mitgetragen wurden und
später plötzlich eine Antwort fanden. Beispiele dafür sind Namen von Personen,
die in der Korrespondenz auftauchen, etwa ein Herr Joachim oder ein
Christiannus Schryber, die sich seinerzeit nicht aufschlüsseln ließen, nun
aber im Nachtrag als Jörg Joachim (Jörg Schärer) aus Lindau und als Christian
Fridbolt von St. Gallen mit vollem Lebenslauf erfaßt sind. Es gibt
Personen, die wie die genannten unter verschiedenen Namen angesprochen
sind, und es gibt verschiedene Personen mit gleichem Namen, die Anlaß zu
Verwechslungen gaben. In anderen Fällen aber werden wichtige Zusatzinformationen
zu Namen geboten. Solche Addenda betreffen vor allem die
Bände I bis IV.
Auf ein separates Register zu den Nachträgen wurde verzichtet. Die entsprechenden
Einträge sind in das Gesamtregister integriert.
Gleich wie die letzten fünf Bände verdanken wir den Ergänzungsband
dem zuverlässigen Editorenteam Dr. Hans Ulrich Bächtold und lic. theol.
Rainer Henrich, das auch hier von lic. phil. Kurt Jakob Rüetschi unterstützt
wurde; gedankt sei den bewährten philologischen Beraterinnen Frau Dr.
Ruth Jörg und Frau Dr. Bärbel Schnegg, ferner Frau Dagmar Rohrbach und
Frau Ursula Lee-Weigel für die gründliche Korrektur des umfangreichen
Gesamtregisters. Dankbar gedacht sei des am 26. August 2003 in Münsterlingen
verstorbenen Pfarrers Sven Fischer, der in den letzten 26 Jahren in
ehrenamtlicher Arbeit mehrere tausend der von Traugott Schieß handschriftlich
transkribierten Briefe anfänglich noch mit der Schreibmaschine abgeschrieben
und später auch elektronisch erfaßt hat.
Mit der Fertigstellung der ersten zehn Bände des Briefwechsels von Heinrich
Bullinger sei auch daran erinnert, daß das Werk seit Band IV mit den
Briefen des Jahres 1534 in Pfarrer Dr. Hans Stickelberger, seit 1983 Präsident
des Zwinglivereins, einen überzeugten Förderer hat. Ohne die finanzielle
Trägerschaft des Schweizerischen Nationalfonds und der Evangelisch-reformierten
Landeskirche des Kantons Zürich wäre es nie möglich
geworden, mit diesem Band den Abschluß der ersten Dekade feiern zu
können.
Rudolf Schnyder Emidio Campi