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Basler Nachrichten

Endstation Verkehrshaus

-eu- Der alten guten Dampflokomotive «Waldenburg» der Waldenburgerbahn ist eine grosse Ehre zugefallen. Als erste ist sie vorgestern in die neuerstellte Schienenverkehrshalle des «Verkehrshauses der Schweiz» in Luzern übergeführt worden. Als die Waldenburgerbahn im Herbst 1953 zur «weissen» Kohle überging, war die «Waldenburg» vom Schrotthammer bedroht. Eisenbahnfreunde aus der ganzen Schweiz haben dann ihre Hand geöffnet, um dieses wackere Dampfrösslein, das während seiner Dienstzeit von 1912 bis 1953 auf den 75-cm-Geleisen mehr als eine Million Kilometer zurückgelegt hat, der Nachwelt zu erhalten. In der Folge wurde die Lokomotive nach Luzern übergeführt, und verschiedene Freunde des «Flügelrades» opferten ihre Freizeit, um den kleinen «Choli» innen und aussen auf Hochglanz zu polieren, damit auch noch spätere Generationen sehen können, wie eine sogenannte «Dampflokomotive» aussieht. Denn diese «Spezies» ist ja allgemein zum Aussterben verurteilt. (Photopress)

Ernst Plattner-Hasler zum Gedenken

Nach langem Leiden, aber doch unerwartet, ist, wie schon kurz berichtet, Ernst Plattner-Hasler in der Nacht vom Montag auf den Dienstag gestorben. Nach seiner Schulzeit in Basel wandte er sich dem kaufmännischen Beruf zu und trat im Alter von 26 Jahren in die Stahlwarenfabrik Wenger & Cie. in Delsberg ein, der er Zeit seines Lebens während fast vierzig Jahren diente. Seine Genauigkeit, seine grosse Fachkenntnis und sein geschicktes menschliches Auftreten und Verhandeln ermöglichten ihm einen raschen beruflichen Aufstieg. Seine Arbeitgeber schätzten in ihm den überaus zuverlässigen Mitarbeiter, der die besten Beziehungen mit der Kundschaft unterhielt.

Das bemerkenswerte Organisationstalent, das Ernst Plattner auszeichnete, sein Tätigkeitsdrang und vor allem seine Liebe zur Vaterstadt, liessen ihn bald seinen Wirkungskreis erweitern. Als echter Basler war er mit der Fasnacht verwachsen. Er setzte sich sowohl als Pfeifer wie auch vor allem als langjähriger Präsident der «Olympia» und dann jahrelang als Mitglied des Fasnachtscomités für die Erhaltung unserer überlieferten Bräuche und für ein sauberes und witziges Volksfest ein. Den Ruf der Basler Tambouren und Pfeifer half er weit über unsere Grenzen hinaus zu verbreiten. Im Jahre 1939 organisierte er eine Reise der «Olympia» nach New York an die dortige Weltausstellung. Mit berechtigtem Stolz erzählte er oft von den begeisternden Tagen in USA und von der Freude, die auch den dortigen Schweizern durch den Besuch der «Olympia» bereitet wurde. Aber nicht nur in der «Olympia», sondern auch in der Loge Odd-Fellows und vor allem in der Zunft zu Safran fand Ernst Plattner Freundschaft und für seine hilfsbereite Veranlagung ein Feld dankbarer Betätigung. Er hing mit ganz besonderer Freude an seiner Zunft, die ihn in Anerkennung seiner Fähigkeiten in den Vorstand delegierte, wo er seit vielen Jahren als würdiger und humorvoller Zeremoniemeister seines Amtes waltete. Seine vaterländischen Gefühle konnte Ernst Plattner in der Armee betätigen, wo er in der II. Kompagnie des Bataillons 54 ein pflichtbewusster und beliebter Wachtmeister war. Während des Zweiten Weltkrieges leistete er Dienst in einer Territorial-Kompagnie. Er stellte sich auch dem Vaterländischen Hilfsdienst und der Staatsbürgerlichen Gesellschaft als Vizepräsident zur Verfügung, zwei Institutionen, die sich von jeher für einen gesunden vaterländischen Sinn und für die geistige Landesverteidigung einsetzen. Wenn in Basel in den letzten Jahrzehnten ein grosses patriotisches Fest gefeiert wurde, so war es selbstverständlich, dass Ernst Plattner eine wichtige Aufgabe übernahm. Ohne sich zu schonen, setzte er sein Bestes ein, um unserer Stadt ein gutes Gelingen ihrer festlichen Anlässe zu sichern. Ernst Plattner war immer bereit, einem Ruf zu folgen, der an ihn gerichtet wurde, wenn es galt, einer guten Sache zu dienen. Und so gut sein Herz für die Allgemeinheit schlug, so war er auch ein treu ergebener Familienvater. Er hat darum auch mit Stolz und Befriedigung die Entwicklung seiner zwei Söhne miterlebt.

An der Bahre von Ernst Plattner trauert nicht nur seine Familie. Schmerzerfüllt nehmen unzählige Freunde von ihm Abschied. Sie werden alle den lieben Verstorbenen als einen senkrechten und guten Menschen und als bodenständigen Mitbürger im Gedächtnis behalten.

Seiner schwergeprüften Gattin und seinen zwei Söhnen sprechen wir unser herzliches Mitgefühl aus ()