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Basler Nachrichten

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Kinderbilder von Victor Ruzo

Der am Genfersee wirkende Victor Ruzo hat sich als Kindermaler einen guten Ruf erworben, so dass ihm die Sprösslinge berühmter Persönlichkeiten zum Porträtieren anvertraut worden sind. Und so stossen wir denn in der Ausstellung von über einem halben Hundert Bildern von Ruzo, die die Galerie Alioth (Güterstrasse 269) bis zum 22. Oktober zeigt, auf die fünf Kinder von Charlie Chaplin, auf einen Enkel Churchills und auf Josephine Baker, umgeben von sechs Adoptivkindern. Daneben findet sich eine grosse Reihe von anonymen Kindern, die wohl alle Anspruch auf grosse Aehnlichkeit erheben können. Die Kinder sind lebendig erfasst, meist träumerisch im Ausdruck und versunken in den Anblick einer Frucht, einer Blume, einer Kerze, eines Vogels, von Wasser oder etwa eines Instruments. Der Hintergrund ist meist sehr unruhig und wirkt als Folie zum naturalistisch gestalteten Gesicht. Die Bilder wirken oft stilistisch uneinheitlich und sind in der Qualität sehr verschieden. Gut gelungen sind vor allem einige Porträts aus Privatbesitz, so etwa das farbig schöne, frische und konzentrierte «Zeichnender Knabe im Garten» oder dann «Kind mit Spatz» und «Weinendes entstehen aber auch gewisse Gefahren. So werden zumeist mehr Karten verlangt als Plätze verfügbar sind. Des weiteren wird oft ein Stück, das bei Publikum und Presse durchgefallen ist, durchs ganze Abonnement durchgeschleppt, bei stets vollem Saal und bei allgemeiner Unzufriedenheit, nur weil der Spielplan völlig festgelegt ist, vielmehr, weil das Haus völlig vorausverkauft ist.

Und schliesslich wurde bei der Erläuterung der dritten These dargelegt, dass das Theater unserer Zeit in betonter Opposition zum Gefälle der Epoche steht. Die grosse Möglichkeit des modernen Theaters besteht in der spontanen Gegenwärtigkeit des Menschen und im Ergreifen der mimischen Verwandlung. Hierin können weder Radio noch Film noch Television das Theater konkurrenzieren. Die Welt auf den Brettern ist die Gegenwelt zum durchrationalisierten Alltag, dem der Besucher für ein paar Stunden entrinnen will.

Kann der moderne Mensch auf die Dauer dem Druck des Konformismus, der Entrechtung durch Versachlichung und Funktionalisierung entgehen? Gelingt ihm eine neue Formel des Menschlichen, oder aber wird er durch die eigene Apparatur gebrochen werden? Diese Frage, die zu den schwerstwiegenden unserer Zeit gehört, wurde offen gelassen, anderseits wurde aber mit Nachdruck betont, dass auch in dieser unserer Zeitepoche das Theater eine Stätte der Freiheit zu sein hat, um jeden Preis, oder aber es verdient gar nicht zu sein. Kind». Anderes ist an der Grenze des guten Geschmacks. So ist zum Beispiel die Theatralik in den ungarischen Flüchtlingsbildern — bei aller Anerkennung des ergreifenden Ausdrucks — für unser Gefühl unerträglich, und bei den schwungvoll gemalten «Galoppierenden Pferden» wirkt das Kind aufgesetzt. Während einzelne Bilder in der Haltung sehr malerisch sind, wirken andere ganz zeichnerisch und fast wie gedruckt, so «Vater mit Kind», das menschlich stark berührt. Der Maler verfügt über ein beträchtliches Können, das aber nicht immer genügend in Zucht genommen und stilistisch und geschmacklich unsicher ist. ay.