Name: Jüngst: Vorname: Gottfried J" Dr. theol.,
| ein nicht unbedeutender reformirter
Theologe der coccejanischen Schule, geboren zu Herborn am 19. October 1665,
† zu Bremen am 25. August 1726. |
Er empfing seine gelehrte Ausbildung auf
der hohen Landesschule seiner Vaterstadt, Wo Nethenus, vorzüglich aber Melchioris
seine Lehrer waren. 1687 wurde er Pfarrer in dem benachbarten Dorfe
Ballersbach, 1690 zweiter Prediger in Herborn. Doch schon zwei Jahre später
erhielt er eine Berufung nach Hanau, wo er in der Folge Professor der Theologie
an der hohen Schule wurde, später auch noch Inspector der Kirchen des Landes.
1706 Pastor an St. Ansgar in Bremen geworden , lehrte er daselbst zugleich
von 1707 an bis zu seinem Tode an der Hochschule. J. hat sich als praktischer
wie wissenschaftlicher Gottesgelehrter einen Namen erworben, wie ihn denn sein
Nachfolger in seinem Predigtamte in Bremen , Fr. Ad. Lampe, mit Recht in
seiner Eintrittsrede nennt: einen vortrefflichen Gottesgelehrten, einen Eiferer für
die Wahrheit und Gottseligkeit, dessen Gedächtniß in vollem Segen ist. In
Hanau brachte er durch seinen Einfluß das Studium der Theologie in Flor,
ordnete das Kirchenwesen aufs schönste im Lande und richtete auch den reformirten
Gottesdienst in der alten Reichsstadt Worms im J. 1699 ein. Ein
großes Verdienst als Gelehrter erwarb er sich hier auch durch die Herausgabe
der in lateinischer Sprache geschriebenen Werke seines Lehrers Melchioris. Als
Homilet war er für seine Zeit ausgezeichnet. Seine Schriften, zumeist akademische
Disputationen und Gelegenheitspredigten s. bei Strieder, Hess. Gel. Gesch.
VI. 378 f.
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