Name: Ingolstetter: Vorname: Andreas J.,
Jahre. Er war gleich ausgezeichnet als Kaufmann, wie als Gelehrter und Dichter. Als Marktvorsteher in Nürnberg gewann er eine einflußreiche Stellung, in welcher er auch den Titel eines fürstlich württemberg. Rathes erhielt. Seine Mußezeit aber gehörte den Wissenschaften und der Dichtkunst.
Er konnte außer der lateinischen eine große Anzahl lebender Sprachen
und beschäftigte sich mit Mathematik und Astronomie. Im 3. 1672 ward er
Mitglied des Blumenordens , in welchem er den Namen Poliander führte; in
den J. 1674 und 1705 treten auch seine erste und seine zweite Frau diesem
Orden bei. J. ward auch gekrönter Poet und war nach den Lobeserhebungen,
die ihm zu Theil wurden , einer der angesehensten Dichter des Ordens. Doch
geht das ihm ertheilte Lob wol hauptsächlich auf die Freigiebigkeit, mit welcher
er andere Dichter unterstützte, wie er denn auch sonst wegen der Unterstützung,
die er den Künsten und Wissenschaften zu Theil werden ließ, gerühmt wird ;
in seiner Vaterstadt gründete er eine Armenschule. Er selbst dachte von seinen
Gedichten gering und wollte nie eine Sammlung derselben veranstalten. Während
seine weltlichen Dichtungen verschollen sind, gehören einige seiner geistlichen Lieder
mit Recht noch zu den in Gemeindegesangbücher aufgenommenen, so namentlich
die beiden Lieder: "Hinab geht Christi Weg" (1673) und "Ich bin mit dir
mein Gott zufrieden" (1677).Amarantes (Joh. Herdegen), Historische Nachricht von des löbl. Hirten-
und Blumenordens Anfang u. s. f., Nürnberg 1744, S. 417 ff., 446 und
590. — Wetzel, Hymnopoeographia, Thl. 2, S .1ff. — Rambach, Anthologie,
Bd. III, S. 354 f. — Koch, Gesch. des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl.
Bd. III. S. 498 ff.
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