Name: Jacob II.,
| Kurfürst von Trier , 1503 —11, Markgraf von Baden, wurde
als Propst zu St. Paulin bei Trier und kaiserlicher Kammerrichter von seinem
Großoheim, dem Erzbischof Johann II. von Trier, unterm 16. Jan. 1500 als
Coadjutor angenommen, obwol ein Theil des Domcapitels dieser Wahl abgeneigt
war. |
Nachdem der Papst aber den Coadjutor bestätigt und ihm unter dem
11. September den Gebrauch des Palliums gestattet hatte, konnte dieser dem
Domcapitel am 23. Dezember desselben Jahres den Eid leisten. Erzbischof
Johann II. starb am 9. Februar 1503 zu Ehrenbreitstein, nachdem er durch
ein Schreiben vom 21. Januar seine Burggrafen, Amtleute und andere Bedienstete
davon in Kenntniß gesetzt, daß J. von Baden vom Papste zu seinem
Nachfolger bestimmt, von der Mehrzahl des Domcapitels als solcher anerkannt
und von den Landständen angenommen sei. Gegen eine Partei, welche den
Pfalzgrafen Georg, Dompropsten zu Mainz, zum Erzbischofe wünschte, wurde
J. am 5. März 1503 gewählt. Er leistete den vom Papste Julius II. vorgeschriebenen
Eid am 2. April 1505 und empfing von Kaiser Maximilian auf
dem Reichstage zu Hagenau am 9. April die Belehnung. Unter dem 11. November
1503 hatte J. mit den übrigen drei rheinischen Kurfürsten einen Verein
zur Beschützung des handels auf dem Rheine, namentlich zur Verhütung der
Errichtung neuer Zollstätten geschlossen. Im Juli 1505 nahm er an dem zu
Köln gehaltenen Reichstage Theil, auf welchem die Streitigkeiten wegen des
Herzogthums Baiern geschlichtet, die Wiederherstellung des Reichskammergerichts
berathen und der zu Worms abgeschlossene Landfriede erneuert wurden. Seine
Streitigkeiten mit der Stadt Trier über Münzangelegenheiten legte er durch
zwei im J. 1506 geschlossene Verträge bei. Zu Anfang des J. 1511 begab
er sich auf Ersuchen des Kaisers nach Köln, um in dem zwischen dem Rathe
und der Bürgerschaft dieser Stadt ausgebrochenen Zwiste zu vermitteln, erkrankte
aber hierselbst und starb am 27. April genannten Jahres. Nach einer Unverbürgten
Sage wäre Jacobs Tod die Folge von Mißhandlungen von Seiten
ein Koblenzer Kürschnermeisters gewesen, mit dessen Tochter er in einem Liebesverhältnisse
gestanden haben soll.Gesta Trevirorum ed. Wyttenbach et Müller, vol. II, cap. 282, Aug.
Trevir. 1838. — Leonardy , Geschichte des trierischen Landes und Volkes,
Trier und Saarlouis 1870.
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